Antifa-Demo in Schwarzenberg endet mit 18 Anzeigen und friedlicher Bergparade

Schwarzenberg - Die stark diskutierte Demonstration der Antifa in Schwarzenberg (Erzgebirge) ist in vollem Gange. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen. Kleine Auseinandersetzungen konnte die Polizei bisher schnell wieder unterbinden.

Über 200 Demonstranten versammelten sich am Samstag in Schwarzenberg.  © André März

Gegen 13 Uhr wurden über 200 Demonstranten am Schwarzenberger Bahnhof von der Polizei empfangen und unmittelbar auf das Vermummungsverbot aufmerksam gemacht, das an diesem Samstagnachmittag noch häufiger thematisiert werden sollte.

Das "Spektrum 360" und die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel hatten die Kundgebung für 13.12 Uhr angemeldet. Gegen 13:35 Uhr begann die Versammlung mit einer Auftaktkundgebung. Gegen 14.15 Uhr folgte der Aufzug über die Bahnhofstraße, die Straße des 18. März und die Straße der Einheit bis vor das Rathaus an.

Begleitet wurde die Demonstration von einem großen Polizeiaufgebot sowie einer größeren Gruppe an Gegendemonstranten. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen des Zuges. Immer wieder sagte die Polizei durch, dass das Vermummungs- und Böllerverbot einzuhalten sei.

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Wie TAG24 erfuhr, kam es zwischen Demonstranten, Gegendemonstranten und Polizisten zu Auseinandersetzungen. Zudem wurde auf beiden Seiten mehrfach Pyrotechnik gezündet. Ein Polizeibeamter erlitt dabei ein Knalltrauma.

Nach einer Zwischenkundgebung führte der Demonstrationszug über die Geschwister-Scholl-Straße zurück zum Bahnhof. Dort kam es erneut zu einer Kundgebung.

"Die Aufzugsstrecke wurde auf Bitte der Versammlungsleiterin nach einer Kooperation mit der Versammlungsbehörde und der Polizei verkürzt", erklärte die Polizei am Samstagabend die geänderte Route.

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Strafanzeigen unter anderem auch wegen Körperverletzung

Ein Großaufgebot der sächsischen Polizei begleitete die Demonstration.  © André März

Kurz bevor die Demonstranten den Bahnhof erreichten, versuchten rund 120 Gegenprotestanten an das Ende des Aufzuges zu gelangen. Als mehrere Personen die Polizeiabsperrung durchbrachen, musste die Gruppierung zurückgedrängt werden. Dabei kam es unter anderem auch zum Einsatz von Pfefferspray.

Gegen 17 Uhr wurde die Versammlung offiziell beendet und der überwiegende Teil der insgesamt rund 300 Teilnehmer fuhren mit der Bahn wieder davon.

Parallel begann gegen 16.30 Uhr im Bereich des Busbahnhofes die Aufstellung der Bergparade. Sie startete planmäßig um 17 Uhr und verlief ohne Störungen. Auch auf dem Weihnachtsmarkt kam es dem derzeitigen Stand zufolge zu keinen weiteren Vorkommnissen.

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Insgesamt kam es laut Polizeiangaben bisher zu 18 Strafanzeigen - unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, wegen (gefährlicher) Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Erstmeldung: 13. Dezember, 15 Uhr; letzte Aktualisierung: 20.30 Uhr

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