Keine Schüsse: Bautzner Wölfe wurden zu Tode gebissen!

Bautzen - Überraschende Wendung im Fall der zwei tot aufgefundenen Wölfe im Landkreis Bautzen. Nicht Schrot oder Blei brachten die Tiere zur Strecke, sondern die Zähne von Artgenossen.

Haben sich die Wölfe gegenseitig umgebracht? (Symbolbild)
Haben sich die Wölfe gegenseitig umgebracht? (Symbolbild)  © IMAGO/Zoonar

Das war selbst für die Experten der Fachstelle Wolf eine Überraschung: Die Obduktion der Kadaver am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) habe ergeben, dass beide Tiere infolge zahlreicher Bisswunden zu Tode kamen, berichtete Fachstellenleiter Manfred Wölfl (59) TAG24.

Die Polizei hatte nach dem Fund der toten Tiere in Wiednitz und Leippe noch angenommen, dass die Wölfe erschossen wurden.

"Das ist erstmalig in Sachsen - die Genetik muss nun klären, wer die Verursacher der Bisswunden waren", sagte Wölfl. Dass es im Leipper Rudel zu internen Auseinandersetzungen kam, glaubt der Experte nicht.

Sachsens Kultusministerium sucht Lehrer jetzt auch bei TikTok
Sachsen Sachsens Kultusministerium sucht Lehrer jetzt auch bei TikTok

"Das sind zwei vermutlich im Mai geborene Welpenfähen", so Wölfl. Es würde keinen Sinn machen, dass ein Rudel erst in den Nachwuchs investiert und ihn dann tötet.

Vielleicht doch ein Kampf mit Hunden?

Waren ein Hund oder vielleicht auch mehrere Hunde in den Kampf involviert?
Waren ein Hund oder vielleicht auch mehrere Hunde in den Kampf involviert?  © Stefan Puchner/dpa

Viel wahrscheinlicher ist demnach eine Auseinandersetzung mit Tieren eines benachbarten Rudels, die einen Vorstoß in das Leipper Territorium wagten.

Wölfl: "Konflikte zwischen Wölfen sind nicht ungewöhnlich und entstehen hauptsächlich durch das territoriale Verhalten der Tiere." Dabei gehe es sowohl um Lebensraum als auch um Nahrungsressourcen.

Möglich sei aber auch ein Kampf mit Hunden, so der Experte. Die genetischen Untersuchungen an den Bissstellen sollen in wenigen Tagen Klarheit bringen.

Verteilung des Sondervermögens für Sachsen: Unzufriedenheit teilweise groß
Sachsen Verteilung des Sondervermögens für Sachsen: Unzufriedenheit teilweise groß

Fest steht aber: "In diesem Fall müsste es aber auch irgendwo einen verletzten Hund geben", so Wölfl.

Titelfoto: IMAGO/Zoonar

Mehr zum Thema Sachsen: