Nach Razzia in Halsbrücke: Was wird jetzt aus den "Reichsbürger"-Tieren?
Halsbrücke - Morgens 10 Uhr in Halsbrücke: Lautes Muhen dröhnt aus den "Reichsbürger"-Ställen. Am vergangenen Dienstag ab 6 Uhr stürmten Einsatzkräfte des LKA bei der bundesweiten "Reichsbürger"-Razzia auch fünf Objekte in Sachsen. Darunter die Zentrale in Halsbrücke, wo unter anderem das Oberhaupt des "Königreich Deutschland" (KRD), Peter Fritzek (59), festgenommen worden ist. Was ist seither passiert?

Genau eine Woche nach Zugriff ist die Zufahrt von der Alten Meißner Straße ins Tal wieder frei, das weitläufige Areal um das Königliche Lehngut in Halsbrücke jedoch rundum eingezäunt und videoüberwacht: "Unsere Leute sind mit ihrer Arbeit durch", erklärt eine Sprecherin des LKA.
Doch der Einsatz vor Ort ist nicht abgeschlossen.
Drei Polizeiwagen sind vor der Zufahrt aufgestellt, sechs Beamte und zwei Security-Mitarbeiter sind im Einsatz: "Sofern durch den Bund kein Verwalter bestellt wird, ist die LDS für die weitere Verwaltung des beschlagnahmten Vermögens zuständig", erklärt ein Sprecher der Landesdirektion Sachsen.
Wie lange der Einsatz in Halsbrücke noch andauern wird, hänge vom "weiteren Verlauf des Verfahrens ab", mit dem die Durchsetzung des Verbots der "Reichsbürger" geprüft wird und damit, ob deren Vermögen als Besitz des Bundes anzusehen ist.

Zahlreiche Tiere wurden bei der Razzia beschlagnahmt

Laut Bundesministerium des Innern (BMI) sind nach der Razzia 65 Kühe, sechs Kälber, 26 Schweine und einige Hühner in Obhut genommen worden.
"Bis das Verbot des Vereins nicht abschließend geklärt ist, behandeln wir die Tiere erst mal so, als wären sie in unserem Besitz", bekundet ein Sprecher des BMI auf Nachfrage.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis