Schon 2400 Bewerber in diesem Jahr: Mehr Sachsen wollen zur Bundeswehr
Dresden - Lehnen junge Sachsen das Militär ab? Diesen Eindruck konnten die jüngsten Demonstrationen gegen das neue Wehrdienstgesetz vermitteln. Tatsächlich aber wollen mehr Sachsen in den Dienst an der Waffe.
In den Karriereberatungsbüros der Bundeswehr in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau war dieses Jahr ordentlich Trubel.
Bis Ende November ließen sich 4400 Neugierige zu Laufbahnen und Perspektiven im Militär beraten - knapp 600 mehr als im Vorjahreszeitraum.
Offenbar nicht ohne Wirkung: 2400 Bewerbungen gingen seither bei der Bundeswehr ein, gut ein Viertel mehr als letztes Jahr.
Bundesweit verzeichnet die Bundeswehr mit 52.900 Bewerbungen zwar auch ein wachsendes Interesse, aber auf niedrigerem Niveau als in Sachsen (plus acht Prozent).
Immer mehr Sachsen wollen zur Bundeswehr
Hinzu kommt, dass der freiwillige Wehrdienst an Beliebtheit gewinnt.
Im Freistaat dienen aktuell 260 Freiwillige bei den Streitkräften, zwanzig mehr als vor einem Jahr. Eine Sprecherin erklärte, dass die Bundeswehr von jungen Menschen als attraktiv wahrgenommen werde, zudem sei der Freiwillige Wehrdienst eine gute Überbrückung zwischen Schule und Studium.
Aktuell dienen bei der Bundeswehr in Sachsen einige Tausend aktive Soldaten, deutschlandweit sind es 184.300. Das vorige Woche im Bundestag beschlossene neue Wehrdienstgesetz sieht vor, die aktive Truppe schrittweise auf 260.000 Soldaten aufzustocken, hinzu kommen etwa 200.000 Reservisten.
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