"Traurigste Statistik Sachsens": Kultusminister Conrad Clemens bedrückt
Dresden - Für Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) ist es die "traurigste Statistik Sachsens": In den kommenden 15 Jahren brechen die Schülerzahlen in Sachsen dramatisch ein. Laut Statistischem Landesamt wird es 2040 in Sachsen bis zu 20 Prozent weniger Schüler geben.
Statt mit rund 419.250 rechnet das Statistische Landesamt dann nur noch mit 337.450 bis 367.500 Schülern. Schuld daran sind die Geburtenrückgänge hierzulande. Alle Regionen betrifft das, wenn auch in unterschiedlichem Maß.
Leipzig und der Landkreis Leipzig haben den geringsten Schülerschwund zu erwarten (minus 8,6 Prozent beziehungsweise 9,8 Prozent). Der Erzgebirgskreis wird wohl den stärksten Rückgang (bis zu minus 28,1 Prozent) verkraften müssen.
Die neuen Prognosen gehen davon aus, dass die Schülerzahlen ab 2028 drastisch sinken. Bis dahin rechnet man noch mit einem leichten Anstieg der Schüler auf 418.600 bis 428.900.
Kultusminister Clemens kündigte vorausschauendes Handeln an: "Damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen."
Werden jetzt wieder Schulen geschlossen, Herr Minister?
Einen Kahlschlag im Schulnetz wird es mit ihm nicht geben, betonte er erste jüngst bei einer Befragung im Landtag.
Clemens will unbedingt wohnortnahe Schulstandorte erhalten. Sein Ministerium hat bereits den gesetzlichen Rahmen so flexibel gemacht, dass es Schulen möglich ist, auf geringere Schülerzahlen angemessen zu reagieren. Sogar der gemeinsame Unterricht von verschiedenen Klassenstufen ist jetzt unter Umständen möglich in staatlichen Schulen.
Clemens will zudem eine kluge Lehrerstellenplanung betreiben. "Wir brauchen weiter neue Lehrkräfte – vor allem an den Oberschulen und im ländlichen Raum", sagt er.
Ihm ist sehr schmerzlich bewusst, dass überzogene Sparmaßnahmen früherer Jahre dafür verantwortlich sind, dass heute in Größenordnungen Unterricht ausfällt.
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