Passat verunglückt mit zwei Kindern an Bord, betrunkener Vater will nicht gefahren sein

Bad Düben - Saß er oder saß er nicht am Steuer? Diese Frage beschäftigt seit Sonntagabend Polizeibeamte in Bad Düben, nachdem dort ein Passat mit zwei Kindern (5, 9) an Bord verunglückt ist. Der Vater (29), der ebenfalls im Auto saß, bestreitet, gefahren zu sein.

Die Polizei in Bad Düben muss sich aktuell mit der Frage beschäftigen, ob ein 29-jähriger Vater beim Unfall mit einem Passat am Steuer saß. An Bord des VW befanden sich auch seine Kinder. (Symbolfoto)
Die Polizei in Bad Düben muss sich aktuell mit der Frage beschäftigen, ob ein 29-jähriger Vater beim Unfall mit einem Passat am Steuer saß. An Bord des VW befanden sich auch seine Kinder. (Symbolfoto)  © foottoo/123rf

Der Unfall ereignete sich gegen 17.15 Uhr auf dem sogenannten S-Weg nordwestlich der nordsächsischen Kurstadt. Der Passat kam dort in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und rauschte eine fünf Meter hohe Böschung hinunter.

Als die Polizei kurz darauf am Unfallort eintraf, fanden die Beamten neben den beiden Kindern auch deren 29-jährigen Vater vor.

Angesprochen auf den Crash, lieferte der Ukrainer den Gesetzeshütern eine kuriose Geschichte. Demnach sei der eigentliche Fahrer des Passats nach dem Unfall geflüchtet. Er selbst habe nicht am Steuer gesessen.

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Da der Mann stark nach Alkohol roch, führten die Beamten einen Atemtest durch. Ergebnis: 2,2 Promille.

Hubschrauber und Spürhund suchen nach weiteren Insassen

Der Vater gab an, dass der eigentliche Fahrer geflüchtet sei. Um nach ihm zu suchen, kamen ein Hubschrauber und ein Spürhund zum Einsatz - allerdings ohne Erfolg. (Symbolfoto)
Der Vater gab an, dass der eigentliche Fahrer geflüchtet sei. Um nach ihm zu suchen, kamen ein Hubschrauber und ein Spürhund zum Einsatz - allerdings ohne Erfolg. (Symbolfoto)  © Silas Stein/dpa

Während die Kinder zur Begutachtung in ein Krankenhaus gebracht wurden, forderte die Polizei einen Hubschrauber sowie einen Spürhund an. Das Ziel: mögliche weitere Insassen des Passat finden, um sicherzustellen, dass diese sich nicht aufgrund von Verletzungen in einer hilflosen Lage befinden.

Die Suche war jedoch schnell beendet: Der Heli-Flug verlief ohne Feststellung, während die Fellnase nur wenige Meter lief und dann zum Fahrzeug zurückkehrte, weil sie keine Fährte aufnehmen konnte.

Die Polizei vermutet inzwischen, dass sich keine weiteren Personen in dem VW zum Zeitpunkt des Unfalls befanden, wie Sprecherin Susanne Lübcke am Montag mitteilte. "Auch die Auffindesituation der persönlichen Sachen des Tatverdächtigen und der Besitz des Fahrzeugschlüssels erhärten den Verdacht, dass der 29-Jährige selbst gefahren war."

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Die Beamten sicherten vor Ort Spuren. Anschließend wurde der Passat abgeschleppt und der Tatverdächtige zur Blutentnahme in ein Krankenhaus gebracht. Gegen den 29-Jährigen wird nun wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.

Titelfoto: foottoo/123rf

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