Roboter sind ihre Welt: Junge Frau aus Sachsen bekommt besondere Auszeichnung
Crimmitschau - Wenn Sophia Groß (25) über Robotik spricht, leuchten ihre Augen. Für viele ist das trockene Technik - für sie Leidenschaft pur. Die junge Qualitätsingenieurin aus Crimmitschau hat jetzt eine ganz besondere Auszeichnung bekommen: den Erich-Glowatzky-Preis für herausragende Leistungen in Sachsen.

"Ich war schon immer technisch interessiert", erzählt die junge Wissenschaftlerin, die bei Linamar in Crimmitschau arbeitet. "Technik war bei uns zu Hause immer ein Thema." Ihr Vater: Kfz-Meister, der Opa Berufsschulleiter für Maschinenbau.
"Ich hatte in der Kindheit aber ganz normale Mädchensachen – Puppen, Puzzle, Malbücher", sagt sie und lacht. "In der Schule habe ich gemerkt: Physik und Mathe liegen mir. Da wusste ich – das ist meine Richtung." Im Studium wurde aus der Schulbegeisterung eine berufliche Karriere. Und dann kam der Wettbewerb.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) lud zum internationalen Engineering-Contest bei München. "Ich wurde gefragt, ob ich ein Team mit aufbauen will – fünf Leute, drei Tage Zeit, Thema: Robotik", erinnert sich Sophia.
Die Aufgabe: Ein Prototyp sollte entworfen, gebaut und am Ende auf Englisch präsentiert werden. Das Ziel: Innovation und Teamleistung.

Roboter-Projekt aus Sachsen räumt richtig ab: Platz 1 unter den deutschen Teilnehmern

Unter der Leitung von Sophia Groß entwickelte ihr Team einen modularen Roboter-Greifer, der flexibel einsetzbar ist – etwa in der Lebensmittelbranche oder im Automobilbereich. Ergebnis: Platz 2 unter 15 internationalen Teams. Und Platz 1 unter den deutschen Teilnehmern.
"Das Gefühl war unbeschreiblich", sagt sie. "Wir hatten alles gegeben – und es wurde gesehen." Der Glowatzky-Preis wurde ihr aber nicht allein für die technische Leistung verliehen. Sondern für ihre Rolle als Teamleiterin – für Engagement, Verantwortung, Inspiration.
Privat lebt sie mit ihrem Ehemann in Crimmitschau – auch er Ingenieur. "Bei uns gibt’s keine klassische Rollenverteilung. Reifen wechseln können wir beide. Und kochen auch."
Beruflich möchte Sophia Groß noch weiter: "Ich hätte Lust, später einmal eine Abteilung zu leiten. Vielleicht sogar mit Personalverantwortung."
Titelfoto: Ralph Kunz