"Zu undiszipliniert, zu wild!": Niners zahlen im EuroCup erneut viel Lehrgeld

Chemnitz - Die Niners können mit den europäischen Topteams mithalten. Für Siege reicht es aber (noch) nicht.

Diskutierte mit den Schiedsrichtern und bekam direkt ein zweites Foul hinterher: Niners-Spieler Yordan Minchev (27).
Diskutierte mit den Schiedsrichtern und bekam direkt ein zweites Foul hinterher: Niners-Spieler Yordan Minchev (27).  © Imago / Jan Huebner

Vor 3150 Zuschauern agierten die Chemnitzer am Mittwochabend bis Ende des dritten Viertels (56:56) mit Budućnost Podgorica auf Augenhöhe. In den letzten zehn Minuten lief beim Team von Trainer Rodrigo Pastore (53) nicht mehr viel zusammen. Das Ergebnis: deutliches 71:84 (39:37). Bester Mann bei den Gastgebern: Kevin Yebo (29) mit 20 Punkten und sieben Rebounds.

Im ULEB EuroCup war das für die Niners im siebten Spiel die fünfte Niederlage. "Die Mannschaft hatte sich sehr viel vorgenommen. Doch dann sind wir wieder undiszipliniert und zu wild", ärgerte sich Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold und meinte damit in erster Linie Yordan Minchev (27).

Der Bulgare, zu diesem Zeitpunkt mit elf Punkten erfolgreichster Werfer, nahm sich in der zweiten Halbzeit selbst aus dem Rennen.

Niners Chemnitz kassieren Heimniederlage im Eurocup
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Nach einem technischen Foul diskutierte er mit den Schiedsrichtern und bekam direkt ein zweites hinterher. Das bedeutete: Disqualifikation, Spielende.

Niners-Geschäftsführer Herhold: "Wir sind nach dieser Woche alle tief enttäuscht"

Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold war nach drei Niederlagen in Folge enttäuscht. (Archivbild)
Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold war nach drei Niederlagen in Folge enttäuscht. (Archivbild)  © Ralph Kunz

"Emotionen sind okay. Aber wenn du schon ein Unsportliches hast, erweist du deiner Mannschaft mit so einer Aktion einen Bärendienst", so Herhold. Ob es mit Minchev gegen die abgezockten Montenegriner zum Sieg gereicht hätte, ist spekulativ. Auffällig war die hohe Fehlerquote im Pastore-Team, als es in die entscheidende Phase ging.

"Wir sind nach dieser Woche alle tief enttäuscht", gestand Herhold. Drei Niederlagen in Folge stehen zu Buche. Vor allem die Derby-Pleite in Jena wirkt nach.

Im zweithöchsten europäischen Wettbewerb zahlen die Chemnitzer Woche für Woche viel Lehrgeld, weiß Herhold: "Das ist die Unerfahrenheit. Wie spiele ich kontrolliert? Wie lasse mich von den Emotionen nicht mitreißen? Wenn ich drei, vier gute Aktionen habe, muss ich keinen Hero-Basketball, sondern als Team weiterspielen. Ich denke, da muss sich was ändern."

Titelfoto: Ralph Kunz

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