"Gaga" rockt die Darts-WM: Jetzt winkt Gabriel Clemens sogar das Millionen-Ticket!

London - Was für ein Raketenaufstieg! Mit seinem sensationellen Erfolg über Gerwyn Price (37) hat Gabriel Clemens (39) bereits deutsche Darts-Geschichte geschrieben. Der fulminante Einzug ins WM-Halbfinale ging aber offenbar gleich mit dem nächsten Meilenstein einher.

Gabriel Clemens (39) feiert seinen erstaunlichen Triumph im Viertelfinale der Darts WM.
Gabriel Clemens (39) feiert seinen erstaunlichen Triumph im Viertelfinale der Darts WM.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Nach Informationen der Bild-Zeitung soll der "German Giant" durch seine herausragenden Leistungen im Londoner "Ally Pally" einen der begehrten Startplätze für die Premier League ergattert haben.

Demnach hätte die Professionell Darts Cooperation (PDC) in Abstimmung mit dem englischen TV-Sender Sky Sports beschlossen, dass der 39-jährige Saarländer eines der vier Wildcard-Tickets für die elitäre Einladungs-Liga erhält.

Das Kräftemessen der besten Pfeilewerfer der Welt beginnt am 2. Februar 2023 und umfasst insgesamt 16 Spieltage, an denen sich die acht Teilnehmer jeweils donnerstags um ein Gesamt-Preisgeld in Höhe von umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro duellieren.

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Lediglich die ersten vier Spieler der PDC-Weltrangliste sind automatisch für das prestigeträchtige Turnier qualifiziert. Nach jetzigem Stand wären das Peter Wright (52), Michael van Gerwen (33), Michael Smith (32) und Price.

Der "Iceman" muss allerdings noch um sein Ticket fürchten, denn sollte Dimitri Van den Bergh (28) den WM-Titel gewinnen, würde der Belgier in der "Order of Merit" am Waliser vorbei auf Rang vier springen.

Gabriel Clemens konnte sich bei der Darts WM offenbar in die Premier League spielen

Gerwyn Price (37, l.) zog gegen Gabriel Clemens (39) alle Register, doch "Gaga" ließ sich nicht beirren.
Gerwyn Price (37, l.) zog gegen Gabriel Clemens (39) alle Register, doch "Gaga" ließ sich nicht beirren.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Die restlichen vier Plätze werden von der PDC und Sky Sports vergeben. Die Entscheidung zugunsten von Clemens ergibt aus Sicht des Weltverbandes dabei durchaus Sinn.

So könnten die Veranstalter nämlich Kapital aus dem großen Hype um das deutsche Darts-Zugpferd schlagen.

Die Sportart erfreut sich im Heimatland des Halbfinalisten immer größerer Beliebtheit, 2022 fand sogar das Endspiel der Premier League in hiesigen Gefilden statt, dieses Jahr fliegen am 30. März in der Berliner Mercedes-Benz-Arena die Pfeile der Top-Stars.

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Für "Gaga" selbst wäre die Nominierung ein sportlicher Ritterschlag. Aktuell befindet sich der gelernte Maschinenschlosser auf dem 19. Platz der Weltrangliste.

Anscheinend konnte Clemens in London aber genügend Eindruck hinterlassen und die Organisatoren sowie TV-Anstalten überzeugen.

Im Viertelfinale ließ er sich selbst von der kuriosen Kopfhörer-Aktion seines Kontrahenten Price nicht aus der Ruhe bringen, spielte einen Drei-Dart-Average von 99,94 Punkten und setzte sich vor allem in der Höhe überraschend mit 5:1 nach Sätzen durch.

Zieht Gabriel Clemens gegen Michael Smith ins Finale der Darts WM ein?

Der "Bully Boy" Michael Smith (32) bekommt es im Halbfinale bereits mit dem zweiten deutschen Gegner zu tun.
Der "Bully Boy" Michael Smith (32) bekommt es im Halbfinale bereits mit dem zweiten deutschen Gegner zu tun.  © Steven Paston/PA Wire/dpa

Als Weltmeister gäbe es wohl ohnehin kein Vorbeikommen an einer Premier-League-Teilnahme des Deutschen, dazu muss er im Semifinale am Montagabend (20.45 Uhr auf Sport1 & DAZN) aber zunächst an Michael Smith vorbei.

Der "Bully Boy" gilt als einer der Top-Favoriten auf den Titel, konnte im bisherigen Turnierverlauf allerdings noch nicht nahtlos an sein starkes Darts-Jahr anknüpfen.

So wäre in der dritten Runde gegen Clemens' Landsmann und Kumpel Martin Schindler (26) schon fast Schluss gewesen, am Ende verpasste "The Wall" nach einem Comeback des Engländers aber die Sensation.

Auch im Viertelfinale gegen Stephen Bunting (37) tat sich der amtierende Grand-Slam-Sieger schwer und warf nur sechs 180er, während sein Gegner ganze 14 Maxima ins Brett nagelte - letztendlich jedoch an seiner eigenen Doppel-Quote scheiterte.

Der "German Giant" dürfte in Anbetracht der bisherigen Auftritte also seine Chance auf den ganz großen Sprung wittern. Die Herzen der deutschen Darts-Fans hat er sowieso bereits gewonnen.

Titelfoto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

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