Nach langer Auszeit: Zweifacher Darts-Weltmeister vor Comeback?
England - 2011 und 2012 holte Adrian Lewis (40) zwei Weltmeistertitel in Folge und katapultierte sich in den Darts-Olymp, doch rund zehn Jahre später kam der frühere Elite-Spieler einfach nicht mehr an sein Top-Niveau heran - bis er die Pfeile im April 2023 schließlich auf unbestimmte beiseitelegte. Nun liebäugelt "Jackpot" aber mit einem Comeback.

Seit nunmehr zwei Jahren tritt der Engländer aus Stoke-on-Trent nicht mehr bei der PDC-Tour an, fiel dadurch aus der Order of Merit und müsste sich erst über die Q-School qualifizieren.
"Es fühlt sich an, als wäre ich am Scheideweg. Willst du zurückkommen? Willst du es tun? Was ist mein nächster Schritt?", fragte sich Lewis in der neuesten Folge des Podcasts "Tops and Tales".
Dabei gehe es nicht nur um seine Leistungen an der Scheibe. Die Auszeit habe nämlich auch einen persönlichen Grund gehabt: die Gesundheit seiner Ehefrau und seiner Tochter.
"Sarah hat eine unheilbare Nierenerkrankung und verbringt deshalb viel Zeit im Krankenhaus. Meine Tochter hat Autismus und ADHS, beides zusammen", erklärte der zweifache WM-Champion.
"Ich wollte da nicht mehr sein, mit allen anderen Sachen, die im Hintergrund los waren", fügte Lewis an.
Adrian Lewis will "100 Prozent" bereit für sein Comeback sein

Für eine Rückkehr ans Board auf höchster Ebene sei vor allem der Anfang des kommenden Jahres entscheidend.
"Mal sehen, wo der Januar mich hinführt im Hinblick auf ein Profi-Comeback", warf der Brite einen Blick in die Zukunft, allerdings müsse er sich absolut bereit fühlen: "Ich will nicht dort auftauchen, meine Tour-Card zurückgewinnen, um nach sechs Monaten doch zu sagen, dass ich dafür noch nicht bereit war. Ich will bei 100 Prozent sein."
"Aber ich arbeite einfach weiter hart und schaue dann, was kommt", kündigte der UK-Open-Sieger von 2014 an. Das müsse er auch, denn das Niveau sei nun ein anderes.
"Der Standard hat sich verändert", befand Lewis. "Die Averages sind nicht unbedingt durch die Decke geschossen, aber es gibt jetzt viel mehr Spieler, die hohe Averages spielen können. Es gibt keine einfachen Spiele mehr."
Allerdings habe er sich auch selbst weiterentwickelt: "Ich wäre bei einer Rückkehr viel ruhiger und würde mich aus Streitereien heraushalten."
Titelfoto: Kieran Cleeves/PA Wire/dpa