Verletzungs-Drama um Deutsche bei Turn-EM: "Wird definitiv nicht starten"
Von Martin Kloth
Leipzig - Helen Kevric (17) hat bei den Turn-Europameisterschaften in Leipzig eine Kniescheibenband-Verletzung erlitten.
Alles in Kürze
- Helen Kevric stürzt im Einzel-Wettkampf der Turn-EM.
- Kevric verletzt sich beim Sprung und muss behandelt werden.
- Die 17-Jährige war Medaillenhoffnung für Deutschland.
- Kevric hatte sich als Drittbeste für das Mehrkampf-Finale qualifiziert.
- Kevric hatte beste Aussichten, am Stufenbarren den EM-Titel zu gewinnen.

Das gab Bundestrainer Gerben Wiersma (48) nach ersten Untersuchungen in einem Krankenhaus bekannt.
Die 17-Jährige werde für detailliertere medizinische Untersuchungen zurück nach Stuttgart fahren. Anschließend soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.
"Sie wird morgen definitiv nicht am Stufenbarren starten", sagte der Niederländer. "Ich bin sehr traurig und es tut mir leid für Helen", sagte Wiersma.
Kevric war zum Auftakt der Mehrkampf-Entscheidung nach der Landung beim Sprung gestürzt.
Anschließend blieb sie auf dem Rücken liegen und musste behandelt werden. Die Stuttgarterin wurde danach von Wiersma und Mannschaftsarzt Rainer Eckhardt aus der Halle getragen.
Bundestrainer überrascht: "Sah plötzlich, dass sie rückwärts hüpfte und dann da lag"

"Es ist bei der Landung passiert. Was genau passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich war genauso überrascht wie alle anderen", sagte der Bundestrainer.
Sie habe ihren Sprung vernünftig beendet. "Dann sah ich plötzlich, dass sie rückwärts hüpfte und dann da lag", berichtete er.
Kevric hatte sich als Drittbeste für das Mehrkampf-Finale qualifiziert und war mit berechtigten Medaillen-Hoffnungen an den Start gegangen. Überdies hatte sie als Beste den Endkampf am Stufenbarren erreicht und damit beste Aussichten, an ihrem Spezialgerät den EM-Titel zu gewinnen.
Zuletzt war dies Elisabeth Seitz (31) 2022 in München gelungen, die kurz vor Beginn des Mehrkampf-Finales ihren Rücktritt erklärt und bekannt gegeben hatte, dass sie Mutter wird.
Erstmeldung von 14.51 Uhr; aktualisiert um 18.10 Uhr
Titelfoto: Marijan Murat/dpa