DSC-Kapitän Janiska schimpft nach verspieltem Sieg: "Total ärgerlich!"

Lodz/Dresden - Das ist eine ganz bittere und schmerzliche Niederlage: Trotz einer 2:0-Satzführung mussten sich die deutschen Volleyball-Frauen bei der WM im letzten Vorrunden-Spiel Kanada mit 2:3 (25:12, 26:24, 23:25, 18:25, 9:15) geschlagen geben.

Kapitön Jennifer Janiska war nach der unnötigen Niederlage richtig bedient.
Kapitön Jennifer Janiska war nach der unnötigen Niederlage richtig bedient.  © imago/Newspix

"Wir haben ein bisschen die Kräfte verloren. Im ersten Satz haben wir sie überrollt, schon im zweiten Satz waren sie mit jedem Arm an jedem Ball dran. Im dritten Satz wurde es immer enger und von da an gingen die langen Ballwechsel immer zugunsten Kanadas aus. Das zehrt dann an den Kräften. Es ist total schade, denn wir müssen es nach der Führung bei so einem Gegner auf Augenhöhe definitiv nach Hause bringen. Das ist total ärgerlich", meinte Kapitän Jennifer Janiska nach dem Spiel.

Heynen startete wie gewohnt mit seiner Stammformation um Pia Kästner, Lina Alsmeier, Hanna Orthmann, Lena Stigrot, Marie Schölzel, Camilla Weitzel und Anna Pogany.

Und die dominierte im ersten Satz nach Belieben. Die Deutschen waren Kanada in allen Belangen überlegen und spielten wie aus einem Guss. Annahme, Angriff, Abwehr, Block und Aufschlag - bei dem DVV-Team passte einfach alles.

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Beim 7:3 nahmen die Gegnerinnen die erste Auszeit, doch die half nicht viel. Die Mannschaft angeführt von der starken Orthmann zog mit 14:4 auf und davon. Zum Ende des Satzes durften auch die DSC-Frauen Janiska und Monique Strubbe kurz ran, gleich beim ersten Satzball hieß es 1:0.

Volleyball-WM: Nach einer 2:0- und 19:15-Führung verliert Deutschland noch das Match gegen Kanada

Brie King, die mit dem DSC 2020 Pokalsiegerin wurde, lachte am Ende mit Team Kanada über den Sieg.
Brie King, die mit dem DSC 2020 Pokalsiegerin wurde, lachte am Ende mit Team Kanada über den Sieg.  © Volleyballworld

Der zweite Satz wurde zu einer an Spannung kaum zu überbietenden Achterbahnfahrt. Team Kanada um die beiden ehemaligen Dresdnerinnen Brie King und Jennifer Cross fanden immer besser ins Spiel, führten mit 16:11.

Einen Punkt später durfte aber Janiska im Aufschlag wieder ran und präsentierte einen guten nach dem anderen, so hieß es plötzlich 17:16 für die Deutschen. In der Endphase wechselte die Führung ständig, die Ballwechsel waren lang und enorm umkämpft, aber das Heynen-Team hatte mit 26:24 das bessere Ende zur 2:0-Satzführung für sich.

Im fünften Spiel bei dieser WM machte die Mannschaft, so wie es der Trainer gern hätte, erneut einen Schritt nach vorn. Denn vor allem, was sie in der Abwehr alles rauskratzten, war beeindruckend.

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Was allerdings ab dem 19:15 im dritten Satz passierte, ist nur schwer zu erklären und wird sicher auch Heynen einige Sorgenfalten aufs Gesicht treiben. Deutschland verlor den Durchgang noch mit 23:25

Volleyball-WM: Am Ende schwinden beim DVV-Team die Kräfte

Camilla Weitzel zeigte über zweieinhalb Sätze eine herausragende Leistung.
Camilla Weitzel zeigte über zweieinhalb Sätze eine herausragende Leistung.  © Volleybalworld

In den vierten Satz startete das DVV-Team mit Janiska und Kimberly Drewniok, bis zum 9:7 war alles ok. Doch dann leisteten sich die Deutschen immer mehr Negativ-Serien, in denen sie Fehler produzierten, oder den Ball einfach nicht mehr auf den Boden bekamen.

Das gab Kanada so richtig Auftrieb, sie wühlten in der Abwehr nun genauso wie das DVV-Team und hatten meistens das bessere Ende für sich. Mit 25:18 sicherten sie sich den vierten Satz.

Die übliche Stammformation erwischte dann einen guten Start in den Tie-Break, ging mit 3:0 in Führung. Doch eine erneute 0:5-Serie und Heynen musste seine erste Auszeit nehmen.

Marie Schölzel punktete noch zum 8:8, doch danach spielte sich Kanada in einen Rausch, bei Deutschland wollte nichts mehr gelingen, so hieß es 8:14. Einen Matchball wehrte Orthmann noch ab, ehe sie ihren Aufschlag ins Aus setzte.

Eine ganz bittere Niederlage für die Deutschen, die nun statt drei Punkten nur ein einziges Pünktchen mit in die Zwischenrunde nehmen, wo sie auf die starken Teams aus der Dominikanischen Republik, Thailand, der Türkei und Polen treffen.

Titelfoto: IMAGO/ Newspix

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