Er war die Nummer eins der Welt! Beachvolleyball-Star stirbt tragischen Tod

Schweiz - Er war die Nummer eins der Welt, sorgte mit seinem Bruder dafür, dass Beachvolleyball weltweit, aber vor allem in seinem Heimatland populär wurde, nun ist Martin Laciga (48) tot.

Martin Laciga ist mit 48 Jahren aus dem Leben geschieden.
Martin Laciga ist mit 48 Jahren aus dem Leben geschieden.  © IMAGO / Geisser

Der Vize-Weltmeister, dreifache Europameister und dreifache Teilnehmer an Olympischen Spielen starb einen tragischen Tod, wie der Mitteilung des Schweizer Verbandes zu entnehmen ist.

"Die letzten Wochen waren geprägt von einer akuten schweren Depression", schreibt Swiss Volley. Der Sportler selbst habe sich mit den letzten Worten verabschiedet: "Ich wollte nur spielen und Freude haben. Für diesen Kampf hatte ich keine Kraft mehr."

Bereits am Dienstag schied der 48-Jährige aus seinem noch jungen Leben.

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Gemeinsam mit seinem Bruder Paul Laciga (52) eroberten sie die Beachvolleyball-Szene, sie wurden gemeinsam EM-Dritter 1997, danach dreimal Europameister (1998, 1999, 2000). 1999 eroberte Martin dann den Thron der Weltrangliste, zudem feierte das Duo den Vize-Weltmeistertitel.

Das Brüderpaar "schwieg" sich zum Erfolg, sie waren bekannt dafür, ihren Emotionen im Sand keinen großen Raum zu geben, sondern eher in Stille von Sieg zu Sieg zu eilen. Nach seinem Bruder spielte Martin Laciga noch mit Markus Egger (48), Jan Schneider (40), Jefferson Bellaguarda (46) und Jonas Weingart (37).

Martin (†48, l.) mit seinem Bruder Paul (52).
Martin (†48, l.) mit seinem Bruder Paul (52).  © IMAGO / Pius Koller

Beachvolleyball: Martin Laciga litt unter Leistungs- und Erwartungsdruck

Der Beachvolleyball-Star machte den Sport in seinem Heimatland populär, nahm dreimal an Olympischen Sommerspielen teil.
Der Beachvolleyball-Star machte den Sport in seinem Heimatland populär, nahm dreimal an Olympischen Sommerspielen teil.  © EPA/PETER SCHNEIDER +++(c) dpa - Bildfunk+++

Sie alle trauern um ihren ehemaligen Team-Kollegen, der als extrem herzlicher Mensch galt, der zwar seine Ruhe genoss, aber seinen Liebsten stets sein Herz öffnete und ein offenes Ohr hatte.

Am 30. Januar 2013 endete seine große Karriere. Im Anschluss war er als Co-Kommentator für das Schweizer Radio oder den Fernsehsender SRF bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen aktiv. Die Liebe zu seinem Sport verlor er nie.

Jedoch kämpfte er mit dem Erwartungs- und Leistungsdruck, suchte lange nach seiner wirklichen Berufung. Kurze Zeit trainierte er die österreichischen Schwestern Stefanie und Doris Schwaiger, gab das Amt aber wieder ab.

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Er übernahm die Leitung eines Hotels in Grächen, noch während seiner Karriere hatte er eine dreijährige Marketing-Manager-Ausbildung absolviert, die ihm nach eigenen Angaben aber nicht die Antwort darauf gab, was er sein und tun wollte nach seiner Laufbahn. Nach seinem Karriereende fand er später im Tennis seine Spielfreude zurück, nahm an Klubmatches teil.

"Ich bin zutiefst bestürzt und traurig über die Nachricht. Martin Laciga hat als Spieler, Trainer, vor allem aber als großartiger Mensch seine Spuren hinterlassen und Entscheidendes zur Entwicklung des Beachvolleyball Sports beigetragen. Sein großer Wille, sein Engagement und seine Herzlichkeit habe ich immer sehr geschätzt", sagt Philippe Saxer (50), CEO von Swiss Volley.

Sie alle können den tragischen Verlust kaum glauben.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide oder Suizidgedanken. Da es sich in diesem Fall jedoch um eine prominente Persönlichkeit handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Bildmontage: EPA/PETER SCHNEIDER +++(c) dpa - Bildfunk+++, IMAGO / Geisser

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