Ärger bei Tecklenburg: Mann der Bundestrainerin hat Anklage am Hals

Straelen - Bei Familie Voss-Tecklenburg läuft es momentan einfach nicht rund! Nach dem Wirbel um DFB-Frauen-Bundestrainerin Martina (55) hat jetzt auch ihr Mann Hermann (75) jede Menge Ärger am Hals.

Hermann Tecklenburg (75, l.) und seine Frau Martina Voss-Tecklenburg (55) am 15. Oktober bei einem Fußball-Spiel in Walbeck.
Hermann Tecklenburg (75, l.) und seine Frau Martina Voss-Tecklenburg (55) am 15. Oktober bei einem Fußball-Spiel in Walbeck.  © IMAGO / Fotostand

Er ist Präsident des SV Straelen, der in der fünften Liga (Oberliga Niederrhein) kickt. Schon vor drei Jahren tauchte der Zoll bei dem Fußball-Klub auf, durchsuchte die Geschäftsräume und beschlagnahmte jede Menge Beweismaterial.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Kleve Anklage gegen Hermann Tecklenburg erhoben. Über fünf Jahre lang (2015 bis 2020) soll der Verein Gelder an den Sozialkassen und der Berufsgenossenschaft (BG) vorbeigeführt haben.

In 513 Fällen soll es sich laut Angaben der Rheinischen Post dabei um rund 642.000 Euro Sozialversicherungsbeiträge und 220.000 Euro Beiträge für die BG handeln. Der Gesamtschaden soll demnach 862.000 Euro betragen.

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Im Hauptvisier der Staatsanwaltschaft steht Tecklenburg, vier weitere Verantwortliche sind aber ebenfalls mit im Boot. Die 414 Seiten lange Anklageschrift wurde dem Präsidenten und Hauptsponsor des Vereins zugestellt.

Minijob und Fahrgeld: Hat Hermann Tecklenburg beim SV Straelen für Betrug gesorgt?

Der Mann der Bundestrainerin (r.) ist Bauunternehmer und Präsident des SV Straelen.
Der Mann der Bundestrainerin (r.) ist Bauunternehmer und Präsident des SV Straelen.  © IMAGO / Funke Foto Services

(Noch) bleibt der Ehemann von Martina ruhig, denn laut seiner Aussage würde die Zahl noch erheblich nach unten korrigiert.

"Der eine oder andere Spieler hat zusätzlich noch Fahrgeld bekommen", sagt Hermann der RP, grundsätzlich seien die Spieler per Minijob angestellt gewesen. "Aber in meinen Augen ist die Summe, die in der Anklageschrift genannt wird, viel zu hoch", so Tecklenburg.

Seine Anwälte würden sich jetzt mit der Sachlage beschäftigen, aber er sei zuversichtlich, dass die Summe deutlich geringer ausfallen wird.

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Zu einer Verhandlung würde es ohnehin erst 2024 kommen, vorher muss aber geprüft werden, ob das Verfahren gegen den Bauunternehmer und die vier weiteren Verantwortlichen überhaupt eröffnet wird.

Erst kürzlich war im Volleyball ein Sozialversicherungsbetrug im großen Stil aufgedeckt worden. Frauen-Bundesligist SC Potsdam soll Sozialversicherungsabgaben und Steuern im großen Stil nicht abgeführt bzw. hinterzogen haben.

Auch hier ermittelt die Staatsanwaltschaft, Ergebnisse gibt es bislang noch keine.

Titelfoto: IMAGO / Fotostand

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