Krebskranker Ex-Torwart kämpft bis zum Schluss: "Gebe hier mein letztes Interview"

Düsseldorf - Im vergangenen Mai hat sich der ehemalige Bundesliga-Keeper Georg Koch (52) mit seiner Krebsdiagnose an die Öffentlichkeit gewagt und verraten, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Doch der Ex-Profi kämpft weiter und gewährt nun sogar tiefe Einblicke in sein Leben mit der Krankheit.

Georg Koch (heute 52) stand von 1991 bis 1997 für Fortuna Düsseldorf zwischen den Pfosten. (Archivfoto)
Georg Koch (heute 52) stand von 1991 bis 1997 für Fortuna Düsseldorf zwischen den Pfosten. (Archivfoto)  © DPA

"Es gibt Tage, da bin ich deprimiert und im Kopf leer. Es gibt aber auch Tage, da könnte ich Bäume ausreißen", erklärte der 52-Jährige im Interview mit Sport1.

Sein Alltag sei im Moment ein stetiges Auf und Ab: "Ich kann nie sagen, was morgen ist. Manchmal bin ich abends gut drauf, gehe ins Bett und am nächsten Morgen schaffe ich es nicht, aufzustehen. Da passiert vieles, was mich sehr bewegt."

Schon 2023 erhielt der langjährige Schlussmann von Fortuna Düsseldorf die Schockdiagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs.

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"Man wird plötzlich aus dem Leben gerissen. Mit nur drei Sätzen. Ich wusste, dass ich kämpfen muss", so der gebürtige Bergisch Gladbacher. Das habe er schon immer müssen, auch damals im Tor um seine Position.

Die Einstellung zahlt sich bislang aus. Zunächst gaben ihm die Ärzte nur ein halbes Jahr, seitdem sind allerdings schon etwa anderthalb vergangen.

Die Erfolge seiner Behandlung würden ihn "total positiv" stimmen.

Georg Koch denkt an die kranken Kinder

Mit Dinamo Zagreb holte Georg Koch (heute 52) 2008 das Double in Kroatien. (Archivfoto)
Mit Dinamo Zagreb holte Georg Koch (heute 52) 2008 das Double in Kroatien. (Archivfoto)  © Carmen Jaspersen dpa

"Ich hatte meine ersten Chemotherapien, die ich durchziehen wollte. Ich bin dankbar für den Rat des Professors, die Medikamente aus den USA zu nehmen, die leider in Deutschland nicht zugelassen sind", beschrieb Koch das Vorgehen.

"Das kostet mich zwar ein paar Euro, aber deshalb lebe ich noch", fügte er an.

Trotzdem weiß der frühere Keeper, dass er der unheilbaren Krankheit nicht mehr entkommen wird: "Ich gebe hier mein letztes Interview", stellte Koch fest.

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Allerdings wolle er sich nicht in den Mittelpunkt rücken, es gebe viele andere Menschen mit Krebs. Man spreche nur über ihn, weil er als Fußballer mal im Rampenlicht stand.

"Ich denke auch an die Kinder auf den Krankenstationen. Ich habe alles erlebt. Die kranken Kinder haben noch gar nichts gesehen", bedauerte der Rheinländer.

Koch bestritt in seiner aktiven Zeit insgesamt fast 400 Erst- und Zweitligaspiele und wurde 2008 kroatischer Meister sowie Pokalsieger mit Dinamo Zagreb. Nach seiner Karriere arbeitete er als Torwarttrainer bei verschiedenen Vereinen und zuletzt als Teammanager bei Viktoria Köln.

Titelfoto: DPA

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