Geheimer Plan? Eintracht nimmt sich Vorbild an "unbesiegbarem" Topklub

Frankfurt am Main - Die Eintracht rumpelt sich derzeit durch die Saison. Von der Euphorie vielversprechender Neuzugänge oder wieder ins Team zurückgekehrten Leistungsträgern ist kaum etwas übrig. Dennoch will man an einem vermeintlich geheimen Plan vehement festhalten.

Die schwankenden Leistungen seines Teams ließen auch Eintracht-Coach Dino Toppmöller (43, r.) nicht kalt. In ihm scheint es zu brodeln.
Die schwankenden Leistungen seines Teams ließen auch Eintracht-Coach Dino Toppmöller (43, r.) nicht kalt. In ihm scheint es zu brodeln.  © Arne Dedert/dpa

Das verriet zumindest Vorstandssprecher Axel Hellmann (52) der Bild. Nach der jüngsten Enttäuschung beim 1:1-Remis gegen den VfL Bochum gab es nicht nur Pfiffe von den eigenen Fans im Deutsche Bank Park, sondern auch einen spielerischen Offenbarungseid über weite Strecken der Partie.

Es war der traurige Höhepunkt einer den eigenen Ansprüchen nicht ausreichenden Serie gegen zuletzt vier vom Abstieg bedrohte Bundesliga-Klubs, aus der man lediglich fünf magere Punkte einfuhr. Doch der SGE-Boss spricht derweil stoisch von "einem Marathon", um den Spielstil der Eintracht "auf den Platz zu bringen."

Hierzu gehöre auch, am in die Kritik geratenen Neu-Coach Dino Toppmöller (43) weiter festzuhalten - und das trotz mauer Resultate. Man sei "in der Trainerfrage einen anderen Weg gegangen", wie Hellmann weiterhin betonte.

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Und damit folgt man einem prominenten Beispiel aus der Riege der europäischen Topklubs: Der FC Arsenal setzte im Jahr 2019 auf den vollkommen unerfahrenen Ex-Profi Mikel Arteta (41) als Trainer. Der hatte zuvor lediglich als Co-Trainer bei Manchester City agiert - ähnlich wie Toppmöller, der als prominentesten Punkt in seiner Vita einen Assistenz-Coach-Posten beim FC Bayern vorweisen konnte.

Nach zwei Jahren komplett ohne internationales Geschäft mischen die "Gunners" mittlerweile wieder ganz oben mit (aktuell Rang drei) - überzeugender Fußball inklusive.

Auch Toppmöllers Vorgänger Glasner kaschierte mit Europa-Erfolg schwache Bundesliga-Leistungen

Eintrachts Winter-Königstransfer Hugo Ekitiké (21) könnte schon bald einen erhofften Quantensprung im Frankfurter Spiel mit sich bringen.
Eintrachts Winter-Königstransfer Hugo Ekitiké (21) könnte schon bald einen erhofften Quantensprung im Frankfurter Spiel mit sich bringen.  © Arne Dedert/dpa

Die einstigen "Invicibles" (zu Deutsch "die Unbesiegbaren") aus der Spielzeit 2003/04 sollen als leuchtendes Beispiel für die Vision und den geheimen Plan der Eintracht stehen. Mit jungen Talenten, die mittlerweile zahlreich im Frankfurter Kader vorhanden sind, sowie erfahrenen Haudegen, soll ein Team geformt werden, welches auf Dauer ganz oben mitspielen kann.

Für dieses Ziel besitzt der Übungsleiter der Hessen die vollste Unterstützung der Führungsriege - aber wie lange noch? Fest steht, dass es ein massives Erfolgserlebnis, beispielsweise in der Europa Conference League braucht, um die Wogen zumindest etwas zu glätten.

Ähnlich ging es in der Spielzeit 2021/22 auch Toppmöller-Vorgänger Oliver Glasner (49). Der durfte sich nach einer Hinrunde voller Ausrutscher von außen auch einiges anhören. Das Vertrauen seiner Vorgesetzten war dann aber mit ein Grund dafür, dass es am Ende mit dem Europa-League-Titel klappte.

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Während alle bei der Eintracht laut Hellmann "darüber nachdenken, wie wir unseren Fußball verbessern", hofft man neben einem Brustlöser auch auf die vollständige Genesung wichtiger Stützen.

Vielleicht kann die SGE dann zumindest halbwegs an "die Unbesiegbaren" heranreichen.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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