Harte Kritik an Zerstückelung des 33. Spieltags: "Spannung leidet, Fairness wird geschädigt"

Frankfurt - Kurz vor Beginn des vorletzten Spieltags (den Start macht am heutigen Freitag um 18.30 Uhr die 2. Bundesliga, die 1. Bundesliga folgt um 20.30 Uhr) der deutschen Fußball-Ligen wird massive Kritik an den angesetzten Anstoßzeiten laut.

Leere Ränge am 33. Spieltag, während in anderen Stadien gespielt wird: Das soll sich nach Meinung von "Unsere Kurve" bald wieder ändern. (Symbolbild)
Leere Ränge am 33. Spieltag, während in anderen Stadien gespielt wird: Das soll sich nach Meinung von "Unsere Kurve" bald wieder ändern. (Symbolbild)  © 123rf/vitleo

Der Grund: Bereits seit vergangener Saison finden die Spiele des 33. Spieltags der Bundesligen nicht mehr wie gewohnt gleichzeitig am Samstag oder Sonntag statt, sondern wie in der restlichen Saison auch von Freitag bis Sonntag gestückelt zu unterschiedlichen Anstoßzeiten.

Deshalb hat das Fanbündnis "Unsere Kurve" nun die Rückkehr zu der parallelen Austragung des vorletzten Spieltags gefordert, mit krassen Vorwürfen gegenüber der aktuellen Regelung.

"Spannung und Emotionen leiden, Fankultur wird beschnitten, die Fairness des Wettbewerbs geschädigt", schreibt das Fanbündnis in seinem Statement. Und das alles, weil "das Pendel ein weiteres Mal in Richtung Profit statt Sport" ausschlage.

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Insbesondere die mangelnde Spannung durch ein "endloses 'Was wäre, wenn ...', bis die letzte Partie gespielt ist" sowie den Einfluss des Wissens über bereits gespielte Partien auf die eigene Leistung, die unweigerlich entstehe, hebt "Unsere Kurve" als den Fußball schädigend hervor.

Zerstückelte Anstoßzeiten am 33. Spieltag: So wirken sie sich auf die Bundesliga aus

Ein Überreichen der Meisterschale nach dem letzten Heimspiel wird es für den FC Bayern in diesem Jahr nicht geben - selbst wenn man am vorletzten Spieltag Meister wird. (Archivbild)
Ein Überreichen der Meisterschale nach dem letzten Heimspiel wird es für den FC Bayern in diesem Jahr nicht geben - selbst wenn man am vorletzten Spieltag Meister wird. (Archivbild)  © Sven Hoppe/dpa-pool/dpa

Konkretes Beispiel für die Auswirkungen des zerstückelten Spieltags in der diesjährigen Bundesliga: Gewinnt der FC Bayern am Samstag sein Spiel gegen RB Leipzig, der BVB verliert jedoch am Sonntag in Augsburg, stehen die Münchner als Meister fest - ohne selbst auf dem Platz zu stehen.

Zwar hätte Bayern-Coach Thomas Tuchel (49) kein Problem damit, "Couch-Meister" zu werden, doch den Fans würde damit die Spannung und die gemeinsame Feier im Stadion nach dem letzten Heimspiel der Saison genommen werden.

Auch für Hertha BSC ist die Situation schwierig: Selbst bei einem eigenen Sieg am Samstag kann die Alte Dame nicht mehr zu retten sein, wenn Schalke 04 und der VfB Stuttgart ebenfalls gewinnen. Schalke spielt gleichzeitig mit der Hertha - doch Stuttgart zieht erst am Sonntag nach.

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Somit könnte der erste Abstieg der Hertha seit elf Jahren besiegelt werden, während die Spieler selbst zu Hause sind.

Deshalb fordert "Unsere Kurve", nach Ablauf der aktuellen TV-Verträge zu den parallelen Anstoßzeiten des vorletzten Spieltags zurückzukehren. Der Spannung im Fußball wäre es jedenfalls zuträglich.

Titelfoto: 123rf/vitleo

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