12 Minuten Schweigen, dann Spielunterbrechung: Was war in Paderborn los?

Paderborn - Schon wieder eine Spielunterbrechung in der 2. Bundesliga. Erneut war der FC Hansa Rostock beteiligt. Was ist beim Auswärtsspiel der Kogge gegen Paderborn passiert?

Fans des FC Hansa sorgten mit einer Pyro-Einlage dafür, dass die Mannschaften vom Schiedsrichter in die Kabine geschickt wurden.
Fans des FC Hansa sorgten mit einer Pyro-Einlage dafür, dass die Mannschaften vom Schiedsrichter in die Kabine geschickt wurden.  © David Inderlied/dpa

Das Match in der Home Deluxe Arena begann mit einer dürftigen fußballerischen Darbietung der Mannschaften in den ersten Minuten. Passend zu vielen Fehlpässen der Teams war es ganz still im Stadion. Auf den Rängen schwiegen die Zuschauer.

Fan-Szenen hatten angekündigt, angesichts des geplanten Investoren-Einstiegs zu protestieren und hielten Wort.

Nach der Stille in den ersten 720 Spielsekunden, wurde es laut. Dem Schiedsrichter wurde es dabei wohl zu laut, denn Hansa-Fans zündeten auch Feuerwerkskörper.

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Einige davon landeten auch auf dem Spielfeld, weshalb Referee Wolfgang Haslberger (31) die Partie sofort unterbrach und die Teams für circa fünf Minuten in die Kabinen schickte.

Unterdessen schallten laute "Scheiß DFL"-Gesänge durchs Stadion. Es wirkte fast so, als hätte das Schiedsrichter-Gespann gerechnet, so reagieren zu müssen. Nach kurzer Zeit kehrten die Teams dann aber zurück auf den Rasen. Mit einem Schiedsrichterball wurde die Begegnung fortgesetzt.

Paderborn gegen Rostock nach Pyro-Einlage in der 2. Halbzeit erneut unterbrochen

Unter einer Choreografie wird die nächste Rostocker Pyro-Einlage vorbereitet.
Unter einer Choreografie wird die nächste Rostocker Pyro-Einlage vorbereitet.  © David Inderlied/dpa

Zu Beginn der 2. Halbzeit zündelten die Hansa-Anhänger ein zweites Mal, immer wieder waren Feuerwerks-Geräusche zu hören.

Irgendwann wurde es Haslberger zu bunt. Er unterbrach die Partie erneut, währenddessen wiederholten sich auch die Anti-DFL-Gesänge.

Die Polizei musste zur Entscheidung, ob die Partie fortgesetzt werden könne, in die Schiedsrichter-Kabine.

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Ein Spielabbruch stand sogar im Raum, schließlich kehrten die Spieler aber zurück auf den grünen Rasen, sodass wieder angepfiffen werden konnte.

Ausschreitungen, Platz 16 & Trainer-Rausschmiss: Hansa hat eine turbulente Woche hinter sich

Uwe Speidel (52) ist nach einer turbulenten Woche Chefcoach des FC Hansa Rostock beim Auswärtsspiel gegen den SC Paderborn.
Uwe Speidel (52) ist nach einer turbulenten Woche Chefcoach des FC Hansa Rostock beim Auswärtsspiel gegen den SC Paderborn.  © David Inderlied/dpa

Wegen Ausschreitungen auf den Tribünen war bereits das Rostocker Heimspiel gegen Schalke 04 in der Vorwoche für lange Zeit unterbrochen worden.

Der Verein von der Ostsee hat eine turbulente Woche hinter sich.

Weil das Match gegen die Schalker mit 0:2 verloren ging, wurde einige Tage später Trainer Alois Schwartz (56) beurlaubt. Für vermutlich nur ein einziges Spiel ist Uwe Speidel (52) sein Nachfolger.

Dessen Debüt als Coach des Tabellensechzehnten lief nicht nach Plan.

Nach rund 25 Minuten lag Hansa zurück. Paderborn ging nach einem Standard durch Adriano Grimaldi in Führung.

In Halbzeit zwei kam es noch dicker für Rostock. Keeper Markus Kolke musste nach einem Foulspiel außerhalb des Strafraums vom Platz (62.).

Der fällige Freistoß führte zum 2:0 für den SCP. Raphael Obermair staubte ab, nachdem der Schuss von Florent Muslija vom gerade eingewechselten Nils-Jonathan Körber pariert werden konnte (66.). Kai Klefisch machte nach einer Ecke per Kopf den Deckel drauf (75.) - 3:0 der Endstand für die Gastgeber.

Erstmeldung: 18.58 Uhr, zuletzt aktualisiert: 20.51 Uhr

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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