Kuriose Szene vorm CL-Finale: Schiri probt Zeigen der Gelben Karte!

Istanbul (Türkei) - Auch das korrekte Verwarnen will gelernt sein! Schiedsrichter Szymon Marciniak (42) überlässt bei den Spielen unter seiner Leitung anscheinend aber auch wirklich gar nichts dem Zufall und studiert auch mögliche Maßregelungen detailgenau ein.

Szymon Marciniak (42) beim CL-Finale am 10. Juni 2023 im Atatürk-Stadion in der Türkei.
Szymon Marciniak (42) beim CL-Finale am 10. Juni 2023 im Atatürk-Stadion in der Türkei.  © Robert Michael/dpa

Gut zwei Wochen nach dem Finale der Champions League zwischen Manchester City und Inter Mailand ist ein Video in den sozialen Netzwerken aufgetaucht, das den Unparteiischen offenbar vor Anpfiff der prestigeträchtigen Begegnung in der Schiri-Umkleidekabine zeigt.

In dem kurzen Clip stolziert der polnische Referee ins Bild, den Blick augenscheinlich fest auf einen Spiegel an der Wand gerichtet.

Anschließend zieht er in gewohnt lässiger, aber bestimmter Manier die Gelbe Karte aus seiner Hosentasche und streckt sie energisch in die Höhe.

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Vermutlich legt der 42-Jährige großen Wert auf seine Körpersprache beim Verteilen des unbeliebten Kartons, was auch durchaus Sinn ergibt.

Immerhin wird mittlerweile nicht selten unabhängig von den einzelnen Entscheidungen auch über das Auftreten der Offiziellen sinniert, diskutiert und etwaige Ungeschicklichkeiten am Ende vor allem kritisiert.

Nach der Übung sieht man ihn noch mit seinen Assistenten, die er mit kurzen, prägnanten Parolen auf den Königsklassen-Höhepunkt vorbereitet und außerdem zu Gelassenheit ermahnt: "Wir haben so viel Zeit für die Entscheidungen. Wenn es nötig ist, nehmt Euch fünf Sekunden", so Marciniak.

Video von Szymon Marciniak auf Twitter

Szymon Marciniak sorgte vor dem Finale der Champions League für Wirbel

Szymon Marciniak (42, r.) kümmert sich um City-Star Kevin De Bruyne (31), der später verletzt ausgewechselt werden musste.
Szymon Marciniak (42, r.) kümmert sich um City-Star Kevin De Bruyne (31), der später verletzt ausgewechselt werden musste.  © Francisco Seco/AP/dpa

Die ausgiebige und auf den ersten Blick beinahe schon etwas skurril wirkende Vorbereitung hat sich ausgezahlt.

Der erfahrene Schiedsrichter und sein Gespann blieben im wichtigsten Match des europäischen Vereinsfußballs praktisch fehlerlos. Selbst die eingeübte Armbewegung löste keine inkorrekten Übersprungshandlungen aus.

Die sechs Gelben Karten, die Marciniak im CL-Finale verteilt hat, waren allesamt vertretbar. In der Nachspielzeit holte sich auch Inter-Coach Simone Inzaghi (47) eine höchstwahrscheinlich angebrachte Verwarnung wegen Meckerns ein.

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Allerdings sorgte der Referee dafür bereits im Vorfeld des Endspiels für Wirbel, weil er auf einer Business-Konferenz in Polen aufgetreten sein soll, die vom Präsidenten der rechten Partei Nowa Nadzieja (Deutsch: neue Hoffnung) organisiert wurde.

Die UEFA leitete daraufhin eine Untersuchung ein, Marciniak zeigte Reue, entschuldigte sich und blieb letztendlich der Schiedsrichter des CL-Gipfels.

Titelfoto: Robert Michael/dpa, Screenshot/Twitter/StockportRefs

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