Trotz guter Leistung: Real Madrid kocht RB Leipzig im Bernabéu eiskalt ab!

Madrid - Da war mindestens ein Punkt für RB Leipzig drin! Die Sachsen mussten sich im zweiten Gruppenspiel der aktuellen Champions-League-Saison gegen Real Madrid mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. In einer insgesamt schwachen Partie der Madrilenen reichten zwei gute Angriffe für den Sieg.

Ohne Angst gegen Real: RB Leipzig reiste nach dem 3:0-Erfolg in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund mit viel Rückenwind nach Madrid.
Ohne Angst gegen Real: RB Leipzig reiste nach dem 3:0-Erfolg in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund mit viel Rückenwind nach Madrid.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Das erste Tor im Estadio Santiago Bernabéu erzielte Fede Valverde in der 80. Minute, ehe Marco Asensio in der Nachspielzeit zum 2:0-Endstand traf (90.+1).

Im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen RCD Mallorca am Sonntag tauschte Real-Trainer Carlo Ancelotti auf vier Positionen: Toni Kroos, Eden Hazard, Dani Ceballos und Ferland Mendy mussten weichen. Für sie starteten Daniel Carvajal, Nacho Fernandez, Eduardo Camavinga und Aurelien Tchouameni.

Sein Gegenüber auf RB-Seite, Marco Rose, wechselte nach dem 3:0-Erfolg über Borussia Dortmund nur einmal. Amadou Haidara startete für den verletzten Konrad Laimer.

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Ohne Angst wollten die Rasenballer beim Titelverteidiger auftreten. Und genau den Eindruck hatte man in den ersten Minuten auch. Die Gäste attackierten die Königlichen schon im Aufbau und zwangen sie zu Fehlern. Einen der erzwungenen Fehlpässe hätte Christopher Nkunku in der fünften Minute fast genutzt. Doch sein Flachschuss wehrte Thibaut Courtois ab.

Trotzdem hatten die Spanier mit dem mutigen Auftritt des Bundesligisten wohl nicht unbedingt gerechnet. In der Anfangsviertelstunde war RB die spielbestimmende Mannschaft, während Peter Gulacsi im Tor noch gar nichts zu tun hatte.

Mit dieser Startaufstellung ging Real Madrid in der Champions League gegen RB Leipzig ins Rennen

Diese Formation stand zu Beginn bei RB Leipzig in der Champions League gegen Real Madrid auf dem Feld

RB Leipzig in der ersten Halbzeit gegen Real Madrid die bessere Mannschaft

Beide Abwehrreihen ließen in den ersten 45 Minuten nicht wirklich viel zu. Individuelle Fehler sorgten für die ein oder andere Torchance.
Beide Abwehrreihen ließen in den ersten 45 Minuten nicht wirklich viel zu. Individuelle Fehler sorgten für die ein oder andere Torchance.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

In der Folge kamen die Madrilenen aber etwas besser ins Spiel und werteten ihre Ballbesitzstatistik auf, während die Roten Bullen auf Konter lauerten.

Nachdem Abdou Diallo vorher zwei Patzer verursacht hatte, die jedoch ohne Folgen blieben, leitete er in der 21. Minute einen Angriff über Timo Werner ein. Der Nationalspieler tanzte um den Real-Strafraum und gab flach an Emil Forsberg weiter, der aus 18 Metern aber weit rechts übers Tor schoss.

Irgendwie hatte man das Gefühl, dass gerade die Ancelotti-Elf nicht übers Abtasten hinauskam. Viel fand im Mittelfeld statt, gerade bei den Hausherren fehlte aber das Tempo. Abschlüsse von Rodrygo (16.) und Camavinga (26.) waren mehr schlecht als recht.

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Gefährlicher wurde es eher auf der Gegenseite, wie beispielsweise nach 28 Zeigerumdrehungen, als Werner per Lupfer Nkunku bediente. Der Franzose kam aber wieder nicht am belgischen Schlussmann vorbei.

In der 34. Minute hatten die Gäste dann die Riesenchance zum 1:0. Nach einem Angriff durch die Mitte wurschtelte sich Werner auf links durch und legte im Strafraum quer. Nkunku hätte nur noch ins leere Tor einschieben müssen, verpasste die Kugel aber knapp. Auf der Gegenseite wuchtete Luka Modric einen gefährlichen Schuss aus 18 Metern knapp rechts vorbei (41.). Somit ging es schließlich torlos in die Kabinen.

RB Leipzigs Xaver Schlager (l.) zeigte wie schon gegen Dortmund im Mittelfeld eine extrem solide Leistung.
RB Leipzigs Xaver Schlager (l.) zeigte wie schon gegen Dortmund im Mittelfeld eine extrem solide Leistung.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Fede Valverde und Marco Asensio entscheiden das Spiel zugunsten von Real Madrid

Die schnellen Offensivkräfte der Madrilenen wurden immer wieder von den Leipziger Verteidigern aus der Fassung gebracht.
Die schnellen Offensivkräfte der Madrilenen wurden immer wieder von den Leipziger Verteidigern aus der Fassung gebracht.  © Jan Woitas/dpa

In der Theorie hätte es gar keine Halbzeit gebraucht, denn beide Teams machten genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Für die Fans im Bernabéu blieb es ein relativ unattraktives Mittelfeldgeplänkel, das nur von seiner Spannung lebte.

Für die Sachsen hingegen war es nach 60 Minuten schon ein Achtungserfolg, dass man den Favoriten so aus dem Spiel nahm. Real kam nur durch individuelle Fehler der Rasenballer, die sehr selten waren, in die Partie. Entsprechend gab es immer wieder Pfiffe von den Rängen.

Spätestens ab der 70. Minute wirkten die Leipziger aber müde. Die erste Hälfte hatte offenbar viel Kraft gekostet. Waren dort noch Offensivaktionen zu sehen, passierte bei RB im Angriff nun gar nichts mehr.

Stattdessen hatten die Gastgeber in der 72. Minute ihre bis dahin größte Chance. Valverde trieb das Leder über rechts schnell nach vorne. Der Spanier zog schließlich in die Mitte und gab zu Vinicius Junior weiter, der aber an Gulacsi scheiterte.

Die Königlichen witterten in der Folge ihre Chance und erzielten tatsächlich noch einen Treffer. In der 80. Minute bekam Benjamin Henrichs auf der linken Seite Vinicius Junior nicht verteidigt. Der brasilianische Nationalangreifer spielte einen Zuckerpass in die Mitte zu Valverde, der einen RB-Verteidiger aussteigen ließ und überlegt halbhoch ins linke untere Eck verwandelte - 1:0.

Auch die eingewechselten Stürmer Yussuf Poulsen und Andre Silva konnten die Niederlage für die Sachsen schließlich nicht mehr verhindern. Schlimmer noch: Asensio setzte mit dem 2:0 nach einem Freistoß von Kroos in der ersten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt auf diese Partie und traf ins rechte Toreck.

Bitter: In der letzten Viertelstunde schlugen die Madrilenen eiskalt zweimal zu.
Bitter: In der letzten Viertelstunde schlugen die Madrilenen eiskalt zweimal zu.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Real ist am kommenden Sonntag wieder gefordert. Dann geht es zum Stadtderby zu Atletico Madrid. Die Sachsen müssen bereits am Samstagabend wieder auswärts ran. Dort heißt der Gegner dann Borussia Mönchengladbach.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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