Frankfurt am Main - Trikot-Präsentation, Kader-Überraschungen, Länderspiel-Ausblick: Es war viel los am Donnerstag bei der DFB-Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann (36). Eine Sache, die in dem Trubel ein wenig unterging, waren Rolle und Zukunft des Bundestrainers.

Wie geht es nach der Fußball-EM 2024 mit Julian Nagelsmann weiter? Diese Frage beschäftigt seit einigen Wochen nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch den Bundestrainer selbst.

Zuletzt war zu vernehmen, dass Nagelsmann gerne seine Zukunft vor dem Turnier geklärt haben wolle, um während der Spiele Störgeräusche zu vermeiden. Dazu bezog der Bundestrainer am Donnerstag Stellung:

"Wenn ich vor der EM ein Vertragsangebot daliegen habe, mit dem ich zufrieden bin und wo ich sage, da fühle ich mich wohl und da sehe ich mich, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich das vor der EM unterschreibe."

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Allein der DFB wird diesem Wunsch wohl kaum nachkommen, zu wichtig ist ein erfolgreiches Abschneiden beim Heim-Turnier. Bei einem Misserfolg wäre ein Weiter-So mit Nagelsmann kaum vermittelbar.

Und über allem schwebt die Frage: Hat Nagelsmann überhaupt dauerhaft Bock auf den Job als Nationaltrainer?

Wer dem Trainer der Nationalmannschaft genau zugehört hat, dürfte leichte Misstöne erkannt haben. Nagelsmann kommt aus dem Vereinsfußball, wo das Tagesgeschäft dominiert, bei der Nationalelf habe er nur "begrenzt Zeit".

Zwischen November und März konnte der 36-Jährige größtenteils nur telefonischen Kontakt zu seinem Team halten, außerdem habe er mit nur drei Einheiten effektiv "kein Training".

Angesichts dessen sei die Umsetzung des "Nagelsmann-Fußballs" nur bedingt möglich, aber zeichnet nicht genau diese taktischen Kniffe den Trainer Nagelsmann aus?

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Ist der Neu-Bundestrainer wirklich damit zufrieden, dass es nicht darum gehe, "meine Philosophie durchzudrücken, sondern eine Stabilität zu entwickeln"? Es schwangen eine gute Portion Nüchternheit und eine winzige Spur Gleichgültigkeit in den Worten Nagelsmanns mit.

"Dass es mein Wunsch ist, die Zukunft zu regeln, ist normal", so der frühere Bayern-Coach. Unter den Umständen ist eine Zukunft als Bundestrainer jedoch kaum realistisch, unabhängig vom Turnierausgang.