Augsburg - Zwei Tore gegen die Bayern, schon fünf Treffer seit der WM-Pause - Angreifer Mergim Berisha (24) vom FC Augsburg befindet sich in Topform. Das dürfte auch dem deutschen Bundestrainer Hansi Flick (58) nicht entgangen sein.

Zu einem Punktgewinn hat es zwar nicht gereicht, doch der Doppelpack des 24-jährigen Stürmers während der 3:5-Pleite beim Rekordmeister konnte sich dennoch sehen lassen.

Schon im Hinspiel hatte der gebürtige Berchtesgadener die Fuggerstädter zum überraschenden 1:0-Erfolg geschossen. Insgesamt sammelte er in 18 Bundesligapartien inzwischen acht Tore sowie vier Vorlagen.

Damit ist er der sechstbeste deutsche Scorer der hiesigen Beletage, punktgleich mit Dortmunds formstarkem Überflieger Julian Brandt (26, ebenfalls acht Treffer und vier Assists), der dafür allerdings 23 Einsätze benötigte.

Nationalmannschaft Sie gewann die EM und Olympia-Gold: Langjährige Nationalspielerin beendet Karriere!

"Er hat gute Tore geschossen und gegen Upamecano gute Zweikämpfe genommen – mehr als Mbappé und Messi am Mittwoch", befand FCA-Keeper Rafał Gikiewicz (35) im Interview nach dem Match.

Warten jetzt vielleicht sogar größere Aufgaben auf Berisha? Am Freitag nominiert Flick seinen Kader für die ersten Länderspiele nach der WM-Enttäuschung.

Der 58-jährige DFB-Übungsleiter hatte dafür Überraschungen angekündigt. So groß wäre die im Falle einer Berufung des Augsburgers ob seiner aktuellen Leistungen jedoch gar nicht mehr.

"Das Einzige, was Mergim machen kann, ist solche Leistungen wie heute zu zeigen", erklärte Coach Enrico Maaßen (39) angesprochen auf die mögliche Nominierung seines Schützlings.

Kollege und FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (31) setzte noch einen drauf: "Er hat ein gutes Signal abgegeben mit seinen zwei Toren. Ich hoffe, dass er dabei sein wird", so der Innenverteidiger.

"Es wäre natürlich ein Traum für mich, dabei zu sein", erklärte Berisha in der Folge selbst im ZDF.

Nationalmannschaft Robin Koch schürt deutsche EM-Euphorie: "Es kann ein sehr besonderer Sommer werden!"

Sein großes Potenzial deutete der 1,88 Meter große Knipser bereits in der Jugend des FC Red Bull Salzburg und bei dessen Ausbildungs-Ableger FC Liefering an.

Ein erster Leih-Abstecher in die deutsche Heimat zum 1. FC Magdeburg führte noch nicht zum Durchbruch, allerdings fand er daraufhin beim SCR Altach schnell wieder in die Spur und überzeugte auch nach seinem Wechsel in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul mit acht Treffern und drei Assists in 32 Pflichtspielen.

Derzeit ist Berisha nur leihweise für den FCA aktiv, Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter (56) spielte unlängst im Interview mit dem Münchner Abendblatt aber schon auf das wahrscheinliche Ziehen der Kaufoption über vier Millionen Euro an.

Bald könnte auch Bundestrainer Flick seine Arbeit mit einem Anruf belohnen. Ein gänzlich neues Erlebnis wäre das Überziehen des Adler-Trikots für den Offensivakteur ohnehin nicht. Mit der U21-Auswahl des DFB wurde er 2021 noch Europameister.

Seitdem hat sich der Bayer mit kosovarischen Wurzeln weiterentwickelt und überzeugt als Angreifer des modernen Typs. Berisha ist technisch gut ausgebildet, kann dadurch hervorragend ins Kombinationsspiel eingebunden werden und beweist im Strafraum trotzdem den klassischen Instinkt eines Goalgetters.

"Ich glaube, es gibt wenig bessere Neuner, die wir in Deutschland haben", ließ FCA-Coach Maaßen schon Anfang Februar verlauten.

Am 25. März startet die Nationalmannschaft in Mainz gegen Peru ins Länderspieljahr 2023. Ob Berisha eine erste Chance auf dem Weg zur Europameisterschaft 2024 erhält, wird sich am Freitag zeigen.

Für die Heim-EM würde der er sogar seine Hochzeit sausen lassen, wie er vor rund einem Monat dem Bayerischen Rundfunk erklärte. Die ist nämlich für den Sommer 2024 angesetzt. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir das Datum verschieben müssen", so der Shootingstar der Augsburger.