Penis-Jubel und böse Entgleisung: So verspielt Argentiniens WM-Held die Sympathien

Doha (Katar) - In Argentinien ist er spätestens jetzt ein Nationalheld, seine Tränen berührten Millionen Zuschauer an den TV-Bildschirmen, doch mit drei dummen Aktionen hat er auch viele Sympathien gleich wieder verspielt.

Was er damit wohl meinte? Das weiß wohl nur Argentiniens Torwart Emiliano Martinez (30) selbst nach seinem Penis-Jubel.
Was er damit wohl meinte? Das weiß wohl nur Argentiniens Torwart Emiliano Martinez (30) selbst nach seinem Penis-Jubel.  © IMAGO / Kyodo News

Torwart Emiliano Martinez (30) war der Garant für den WM-Titel von Katar. Er hielt im Finale gegen Frankreich den Elfmeter von Bayern-Star Kingsley Coman. Anschließend schoss Aurélien Tchouameni (22) vorbei.

Was kaum einer sah: Kurz bevor der Mittelfeldspieler von Real Madrid antreten wollte, schnappte sich Martinez den Ball, der bereits am Elfmeterpunkt lag, und schmiss ihn zur Seite.

So musste sich der Franzose die Kugel erst wieder holen. Zwar lächelte er zunächst über die unfaire Aktion, doch mit seinem anschließenden Fehlschuss war der Traum von der französischen Titelverteidigung schon so gut wie geplatzt.

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Fußball WM 2022 Mit seinem Penis-Jubel wollte er provozieren: Kommt jetzt das Aus für Argentiniens Held?

Neu sind diese Mätzchen von Martinez nicht. Im vergangenen Jahr bei der Copa América hielt er im Halbfinale gegen Kolumbien drei Elfmeter. Zu einem Schützen sagte er vorher: "Schau, wie ich dich esse, Bruder." Zu hören war das so gut, weil aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer im Stadion waren.

Seine Aktion gegen Tchouameni sahen aber die 90.000 Fans im Stadion. Übertragen wurde die Szene nicht, ARD-Zuschauer bekamen die Info aber von den Kommentatoren.

Argentiniens Torwart Emiliano Martinez schreit durch die Kabine: "Für Mbappé, der gestorben ist!"

Erst tröstete Emiliano Martinez (30, r.) gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (44, l.) nach dem Elfmeter-Drama Kylian Mbappé (23, M.). In der Kabine verhöhnte der argentinische Torhüter dann den Frankreich-Star.
Erst tröstete Emiliano Martinez (30, r.) gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (44, l.) nach dem Elfmeter-Drama Kylian Mbappé (23, M.). In der Kabine verhöhnte der argentinische Torhüter dann den Frankreich-Star.  © Natacha Pisarenko/AP/dpa

Auch aufgrund seiner beiden gehaltenen Elfmeter gegen die Niederlande im Viertelfinale dürfte er am Ende zum Torhüter des Turniers ausgezeichnet worden sein.

Bei der Ehrung sorgte Martinez gleich wieder für Wirbel. Nachdem er den goldenen Handschuh entgegengenommen hatte, ließ er sich zu einem irren Penis-Jubel herab. Später erklärte er beim Sender "TyC Sports": Ich habe so reagiert, weil mich die Franzosen ausgepfiffen haben. Ich kann mit deren Arroganz nichts anfangen." Dabei war es der Argentinier, der zuvor schon einige Arroganzanfälle hatte.

Doch damit nicht genug. In der Kabine ätzte der Torwart dann noch bei den feuchtfröhlichen Feierlichkeiten gegen Frankreichs Star-Stürmer Kylian Mbappé (23).

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Auf einem Video ist zu sehen, wie Martinez bei der Polonaise durch die Kabine kurz anhält. Dann rufen die Spieler: "Eine Schweigeminute". Und der Keeper brüllt: "Für Mbappé, der gestorben ist!"

Dadurch machte er sich die feine Geste zunichte, dass der den Angreifer von Paris Saint-Germain nach dem Elfmeterschießen auf dem Rasen getröstet hatte.

Die beiden liegen schon seit einiger Zeit im Clinch, weil Mbappé behauptete, dass der Fußball in Südamerika weniger fortschrittlich sei, als der in Europa. Martinez hatte daraufhin erst in der Pressekonferenz vor dem WM-Finale gekontert: "Er weiß nicht genug über Fußball."

Martinez und Mbappé: Es wird sich auch nach diesem WM-Finale keine große Freundschaft mehr entwickeln.

Titelfoto: IMAGO / Kyodo News

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