Er bangt um seinen Papa! Klopp-Star schießt bei Comeback ein Tor und fleht danach die Entführer an

Luton /Liverpool - Ein emotional aufgewühlter Jürgen Klopp (55) nahm seinen Star in den Arm und hielt ihn ganz fest: Ausgerechnet Luis Diáz (26) hat den FC Liverpool in der Nachspielzeit bei der Auswärtspartie bei Luton Town noch einen Punkt beschert.

Luis Diáz (26) schoss am Sonntag sein erstes Tor nach der Entführung seines Vaters und flehte nach dem Spiel die Entführer an, den Papa freizulassen.
Luis Diáz (26) schoss am Sonntag sein erstes Tor nach der Entführung seines Vaters und flehte nach dem Spiel die Entführer an, den Papa freizulassen.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

In der 95. Minute traf der Kolumbianer zum 1:1. Nach dem Tor zog er sein Trikot hoch. Auf seinem weißen Muskelshirt darunter stand die wichtigste Botschaft: "Libertad para Papa" (Freiheit für Papa).

Seit dem 29. Oktober ist völlig ungewiss, wo sich der Vater des bekannten Fußballers befindet. An jedem Tag überfielen Unbekannte Luis Manuel Diáz und seine Frau Cilenis Marulanda an einer Tankstelle und entführten sie in einem Transporter.

Die Mama des Fußball-Stars konnte nur wenig später von der Polizei in seinem Geburtsort Barrcancas befreit werden. Vom Vater fehlt jedoch weiterhin jede Spur.

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Nach der Partie veröffentlichte der Torschütze ein Statement auf Instagram, in dem er die Entführer, anfleht. "Ich bitte die ELN, meinen Vater so schnell wie möglich freizulassen, und ich bitte die internationalen Organisationen, sich für seine Freiheit einzusetzen. Mit jeder Sekunde, mit jeder Minute wird unsere Angst größer, meine Mutter, meine Brüder und ich sind verzweifelt, verängstigt und haben keine Worte, um zu beschreiben, was wir fühlen. Dieses Leiden wird erst dann ein Ende haben, wenn wir ihn wieder zu Hause haben."

Die Ermittler sind dabei, den Fall zu lösen. Zuletzt wurde eine Belohnung in Höhe von 200 Millionen kolumbianischen Pesos (circa 50.000 Euro) für Tipps zum Aufenthaltsort des Vaters ausgelobt.

Luis Diáz fleht in einem emotionalen Statement die Entführer an, den Papa freizulassen

In der kolumbianischen Heimat des Stürmers gehen seit Tagen die Menschen auf die Straße und demonstrieren für die Freilassung von Manuel Diáz.
In der kolumbianischen Heimat des Stürmers gehen seit Tagen die Menschen auf die Straße und demonstrieren für die Freilassung von Manuel Diáz.  © Lismari Machado / AFP

"Ich bitte Sie, ihn unverzüglich freizulassen, seine Integrität zu respektieren und diesem qualvollen Warten so schnell wie möglich ein Ende zu setzen. Im Namen der Liebe und des Mitgefühls bitte ich Sie, Ihr Handeln zu überdenken und uns zu erlauben, ihn zurückzubekommen", fuhr Luis Diáz in seinem Statement fort.

Er dankte den Kolumbianern und den internationalen Fans, die für die Freilassung des Vaters demonstriert hatten und Diáz emotional zur Seite stehen.

"Nach dem Spiel waren eigentlich keine Worte nötig. Wir haben uns einfach nur umarmt. Wir wissen, wie es ihm geht, es geht ihm gut, aber er wartete verzweifelt auf die richtigen Nachrichten", sagte Klopp nach der Partie am Sonntag auf der Pressekonferenz.

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Der Coach betonte, dass das Tor eine tolle Sache für Diáz gewesen sei. Es sei wunderbar, emotional und fantastisch. Jedoch sei es viel wichtiger, jetzt "die wirkliche Information, die wir brauchen", zu bekommen.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp zeigt sich auf der Pressekonferenz emotional

Jürgen Klopp zeigte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel emotional.
Jürgen Klopp zeigte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel emotional.  © IMAGO / Propaganda Photo

Er habe seinem Spieler die Möglichkeit geben wollen, "sich von den anderen Dingen ein wenig abzulenken." Diáz könne nichts tun, "er wartet die ganze Zeit, die ganze Familie wartet die ganze Zeit", macht Klopp klar.

Während in der kolumbianischen Heimat schon Tausende Menschen auf der Straße für die Freilassung des Papas demonstrierten, riet die Polizei dem Fußballer, in England zu bleiben und zu seiner eigenen Sicherheit nicht nach Kolumbien zu reisen.

Nach der Entführung hatte der 26-Jährige logischerweise am 29. Oktober beim 3:0-Sieg gegen Nottingham im Kader gefehlt, auch beim 2:1-Erfolg im League Cup gegen den AFC Bournemotuh war er nicht dabei.

Gegen Luton stand er das erste Mal wieder im Kader und wurde für seinen Klub zum "Man of the Match". Alle hoffen, dass er bald die erlösende Nachricht aus seiner Heimat bekommt, dass sein Vater wieder in Freiheit ist.

Titelfoto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

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