DFB-Star am Scheideweg: Fällt Kai Havertz dem Chelsea-Kaufrausch zum Opfer?
London - Neigt sich die Zeit von Kai Havertz (23) beim FC Chelsea bereits dem Ende entgegen? Derzeit sind die neuen Eigentümer der "Blues" um US-Milliardär Todd Boehly (49) auf großer Shopping-Tour. Der DFB-Kicker könnte schon bald zum notwendigen Opferlamm der kostspieligen Generalüberholung werden.
Rund 470 Millionen Euro haben die Westlondoner seit dem Eigentümerwechsel in neue Kicker investiert, 180 Millionen Euro davon allein in diesem Winter.
Mit Mykhaylo Mudryk (22), Joao Felix (23), David Datro Fofana (20), Raheem Sterling und Ex-BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang (33) holte man einige Offensivkräfte an die Stamford Bridge.
So ganz ohne Abgänge dürfte der radikale Umbruch besonders im Hinblick auf die Financial-Fairplay-Regeln dann aber doch nicht zu stemmen sein. Chelsea benötigt Einnahmen, Havertz könnte diese in gebrauchter Höhe generieren.
Der britische Telegraph brachte den 33-fachen DFB-Akteur schon vor etwa zwei Wochen als Sommer-Verkaufskandidat ins Spiel, nun hat Sky-Reporter Florian Plettenberg (34) nachgelegt.
Demzufolge darf der gebürtige Aachener die englische Hauptstadt am Saisonende für 60 Millionen Euro inklusive Boni verlassen. 2020 hatten die "Blues" noch 80 Millionen Euro für die Dienste des Offensiv-Allrounders an Bayer 04 Leverkusen überwiesen.
Kai Havertz hat beim FC Chelsea einen schweren Stand
So richtig ausgezahlt hat sich die Anlage aus sportlicher Sicht seitdem allerdings nicht.
Zwar steuerte Havertz sowohl beim 1:0-Erfolg im Champions-League-Finale 2021 gegen Manchester City als auch im Klub-WM-Endspiel gegen Palmeiras (2:1) die entscheidenden Siegtreffer bei - was zumindest die Ablöse nahezu getilgt haben sollte - doch die gewünschte Rolle als unangefochtener Leistungsträger konnte er nie konstant einnehmen.
Dabei wurde dem 1,93 Meter großen Linksfuß vor allem seine eigene Vielseitigkeit zum Verhängnis. Der Fritz-Walter-Medaillengewinner von 2018 kam in der Londoner Angriffsreihe unter drei verschiedenen Trainern schon auf jeder möglichen Position zum Zug.
Mittlerweile setzt ihn Graham Potter (47) in der laufenden Saison überwiegend im Sturmzentrum als Neuner ein. Sechs Tore in in wettbewerbsübergreifend 27 Partien lassen aber erahnen, dass die Lösung weder für ihn noch für Chelsea zukunftsträchtig sein dürfte.
Am besten wäre der technisch versierte Kreativspieler wohl als Freigeist hinter einer echten Spitze aufgehoben, ein zahlungsfähiger Klub, der diese Paraderolle für ihn bereithält, drängt sich derzeit nicht unbedingt auf.
Zuletzt wurde Havertz mit einem Transfer zum FC Bayern München in Verbindung gebracht, laut Sky-Infos ist an dem Gerücht allerdings nichts dran.
Titelfoto: Andrew Yates/CSM via ZUMA Press Wire/dpa