DFB-Kapitän Gündogan giftet nach Clásico-Pleite gegen Kollegen: "Mehr Wut, mehr Enttäuschung"

Barcelona (Spanien) - Nach der späten 1:2-Niederlage im "El Clásico" gegen Real Madrid herrschte beim FC Barcelona miese Stimmung, doch Ilkay Gündogan (33) war die offenbar noch nicht mies genug. Der DFB-Kapitän stellte die Einstellung seiner Kollegen infrage.

Die Enttäuschung stand Ilkay Gündogan (33) nach dem späten Gegentreffer ins Gesicht geschrieben. Diese Emotionen hätte er sich auch von seinen Mitspielern gewünscht.
Die Enttäuschung stand Ilkay Gündogan (33) nach dem späten Gegentreffer ins Gesicht geschrieben. Diese Emotionen hätte er sich auch von seinen Mitspielern gewünscht.  © AFP/Lluis Gene

"Ich möchte nichts Falsches sagen", begann der Routinier seine schonungslos ehrliche Standpauke während eines Interviews mit LaLigaTV.

"Aber ich war in der Umkleide und natürlich waren die Leute enttäuscht, aber vor allem nach so einem wichtigen Spiel und diesem Resultat hätte ich mir mehr Frustration, mehr Wut, mehr Enttäuschung gewünscht", erklärte der 33-jährige Mittelfeldmann.

Zuvor hatte der deutsche Nationalkicker in seinem 14. Pflichtspiel für die "Blaugrana" ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Madrid die erste Pleite hinnehmen müssen und sein Team dabei sogar zunächst noch in der 6. Minute in Führung gebracht.

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Ein Doppelpack des ehemaligen Dortmunders Jude Bellingham (20) drehte das Prestige-Duell, der spielentscheidende Treffer fiel erst kurz vor Schluss in der Nachspielzeit.

"Das ist das Problem, da müssen mehr Emotionen drin sein, besonders, wenn man verliert und weiß, man hätte in einigen Situationen besser sein können", forderte Gündogan.

Ilkay Gündogan will beim FC Barcelona als erfahrener Spieler vorangehen

Ilkay Gündogan (33, r.) beim "El Clásico" im Duell mit Ex-Leverkusener Dani Carvajal (31).
Ilkay Gündogan (33, r.) beim "El Clásico" im Duell mit Ex-Leverkusener Dani Carvajal (31).  © AFP/Lluis Gene

Der 71-fache DFB-Akteur nahm sich im Hinblick auf seine hohen Ambitionen anschließend auch selbst in die Pflicht: "Ich bin nicht hierher gekommen, um diese besonderen Spiele zu verlieren oder zuzulassen, dass sich solche Lücken in der Tabelle auftun."

"Als erfahrener Spieler habe ich auch die Verantwortung, der Mannschaft nicht zu erlauben, Sachen einfach passieren zu lassen. Wir brauchen Widerstandsfähigkeit", so der Leader.

Gündogan war im Sommer nach sieben Jahren bei Manchester City ablösefrei zu den Katalanen gewechselt und durfte sich in der Folge eigentlich über einen guten Saisonstart mit sieben Siegen und drei Unentschieden aus den ersten zehn Begegnungen freuen.

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Nach dem Rückschlag beträgt der Abstand zu den "Blancos" an der Spitze nun aber trotzdem schon vier Punkte, auch das Überraschungsteam aus Girona hat bereits vier Zähler Vorsprung auf den amtierenden Meister.

"Wir müssen einen großen Schritt machen, denn wenn wir das nicht tun, werden Real Madrid oder sogar Girona davonziehen", konstatierte der gebürtige Gelsenkirchener.

Die nächste Chance dazu erhält Barça am kommenden Samstag (21 Uhr) bei Real Sociedad San Sebastián. Dann wird sich zeigen, ob der Weckruf des Leitwolfs den gewünschten Effekt hatte.

Titelfoto: AFP/Lluis Gene

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