Italiens neue Fussballmacht: SSC Neapel dominiert Serie A

Neapel - Der Vesuv brennt! Auch wenn damit lediglich der Fußball-Vulkan gemeint ist, verblüfft die Mannschaft der SSC Neapel derzeit ganz Italien mit spektakulärem Offensiv-Zauber und weckt glorreiche Erinnerungen an eine Zeit, in der die italienische Fußball-Hauptstadt tatsächlich am Vesuv lag.

Pure Euphorie am 18. Spieltag der italienischen Serie A: Neapels Giovanni Di Lorenzo (29, r.) und sein Teamkollege Eljif Elmas (23, Mitte) lassen ihrem Torjubel nach dem fulminanten 5:1-Sieg gegen Juventus Turin freien Lauf.
Pure Euphorie am 18. Spieltag der italienischen Serie A: Neapels Giovanni Di Lorenzo (29, r.) und sein Teamkollege Eljif Elmas (23, Mitte) lassen ihrem Torjubel nach dem fulminanten 5:1-Sieg gegen Juventus Turin freien Lauf.  © Alessandro Garofalo/dpa

Wenn man sich in Neapel neuerdings mit einem schelmischen "Cinqueauno" (dt. "Fünf zu eins") begrüßt, muss etwas Besonderes passiert sein.

Besonders positiv macht die Fußball-Mannschaft der SSC Neapel derzeit von sich reden - und damit wäre auch der Grund für die neapolitanische Glückseligkeit ausgemacht.

Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet, herrscht nach dem spektakulären 5:1-Feuerwerk im Heimspiel gegen Rekordmeister Juventus Turin am Wochenende große Fußball-Euphorie in Neapel.

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Der Vorsprung in der Tabelle wächst kontinuierlich und beträgt nunmehr satte 9 Punkte auf die Zweitplatzierte AC Mailand. Juventus und Inter Mailand wurden gar auf 10 Punkte abgehängt.

Neapels Erfolgs-Coach Luciano Spalletti (63) gibt sich angesichts der jüngsten Auftritte seiner Mannschaft betont selbstbewusst:

"Wir selbst hatten immer den Zweifel, ob wir wirklich auf diesem Niveau sind. Gegen Juventus hat mein Team die Antwort gegeben."

"Haben eine Botschaft an uns selbst gesandt"

Kampf um jeden Zentimeter: Neapels Mario Rui (31, r.) und Turins Federico Chiesa (25, Mitte) im Duell. Im Hintergrund beobachtet Neapel-Trainer Luciano Spalletti (63) die Szene.
Kampf um jeden Zentimeter: Neapels Mario Rui (31, r.) und Turins Federico Chiesa (25, Mitte) im Duell. Im Hintergrund beobachtet Neapel-Trainer Luciano Spalletti (63) die Szene.  © Alessandro Garofalo/dpa

Italiens Sportpresse ist voll des Lobes für seine neue Übermannschaft und überschüttet Neapel regelrecht mit Superlativen.

"La grande bellezza" (dt."die große Schönheit") ist für den "Corriere dello Sport" eine angemessene Bezeichnung für die überragenden Auftritte der Vesuv-Kicker. Beeindruckend ist dabei vor allem die selbstverständliche Dominanz im Spiel der Süditaliener.

Doch Vorsicht: In fast beängstigend souveräner Weise hat sich das Spalletti-Team auch in der letzten Runde präsentiert und die Tabelle der Serie A angeführt - doch nur bis November, danach folgte der Einbruch und ein letztlich enttäuschender dritter Platz.

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Die letzte italienische Meisterschaft holte die SSC Neapel 1990. Damals Teil der Mannschaft: Kein Geringerer als Fußball-Legende Diego Armando Maradona. Viele Neapel-Fans lechzen nach einem neuerlichen Gewinn der Meisterschaft, was nach den aktuellen Leistungen der Spalletti-Truppe nicht unwahrscheinlich ist.

Doch den wichtigsten Grundstein für Erfolg hat man in Neapel mit der Stadion-Umbenennung bereits gelegt: Nun ist der Geist von Maradona omnipräsent - in jedem Spiel, in jedem Ballkontakt auf dem Rasen des Diego Armando Maradona Stadions...

Titelfoto: Alessandro Garofalo/dpa

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