Lila Revanche im Sachsenpokal: Aue-Rückkehrer köpft Titelverteidiger Lok raus
Leipzig - Der FC Erzgebirge Aue hat seine Chance, zum dritten Mal in Folge das Finale des Sachsenpokals zu erreichen, gewahrt. Der Topfavorit des Wettbewerbs gewann die Wiederauflage des diesjährigen Endspiels bei Titelverteidiger 1. FC Lokomotive Leipzig mit 1:0 (1:0).
"Ich hoffe, das wird vorher geklärt", sagte Aues Trainer Jens Härtel vor dem Match am MDR-Mikro hinsichtlich der Vorbereitung auf ein eventuelles Elfmeterschießen.
Lange Zeit sah es allerdings nicht so aus, als könnte eines der beiden Teams in Führung gehen. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs wurden die Gäste überlegener und spielten sich mehrere Gelegenheiten heraus.
Eine davon sorgte fürs 1:0 für den Favoriten: Julian Günther-Schmidt, der nach einer Sprunggelenksverletzung von Julian Guttau schon in der 10. Minute eingewechselt wurde, chippte die Kugel in die Box, wo Startelf-Rückkehrer Marcel Bär zum Kopfball ansetzte und Andreas Naumann im Lok-Tor überwinden konnte (41.).
Schon kurz zuvor zappelte das Spielgerät im Kasten der Gastgeber, doch der treffsichere Erik Weinhauer stand bei der Vorlage von Bär im Abseits (37.).
Der Spitzenreiter der Regionalliga Nordost, ohne Wechsel nach dem 0:2 beim BFC Preussen ins Match gegangen, hatte seinerseits durch Alexander Siebeck die Chance zum zwischenzeitlichen 1:0, seine Bogenlampe konnte Aues Ersatzkeeper Louis Lord aber zur Ecke abwehren (16.).
Erzgebirge Aue gegen Lok Leipzig nur am Verteidigen - mit Erfolg
Der Viertligist schien einen klaren und vor allem offensiven Plan von Trainer Jochen Seitz mit auf den Weg bekommen zu haben. Der Druck für die Veilchen war nach Wiederbeginn hoch, alle Angriffsversuche entschärfte der Siebzehnte der 3. Liga.
Wilde Szene in der 54. Minute: Stefan Maderer stibitzte Lord den Ball im Strafraum vom Fuß, doch die Auer Abwehrspieler verhinderten, dass der Fehler des Schlussmanns zum Ausgleich führte.
Flach, hoch, per Standard: Der FCL probierte alles, seinem Geschäftsführer Toni Wachsmuth doch noch das geilste Geschenk zum 39. Geburtstag bescheren zu können. Doch Lord konnte sich auf seine Vorderleute verlassen, musste selten eingreifen.
Der Verlängerung ganz nah waren die Blau-Gelben in der 80. Minute, als der eingewechselte Eren Öztürk den ebenfalls frischen Mingi Kang bediente, dessen Schuss aber nur die Latte streifte.
Viel Aufwand ohne Ertrag: Lok packte das 1:1 nicht mehr, bleibt im zweiten Pflichtspiel in Folge ohne eigenen Treffer - und wird seinen Titel nicht verteidigen können.
Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag

