Union Berlins Sven Michel und das Geheimnis der löchrigen Stutzen

Berlin - Man sieht dieses Phänomen immer wieder auf den Fußballplätzen dieser Welt: Spieler, die auffällig große Löcher in ihrer Arbeitskleidung haben, gemeint sind natürlich ihre Stutzen.

Große Löcher oder Einschnitte in den Stutzen sind bei Profi-Fußballern immer wieder zu beobachten.
Große Löcher oder Einschnitte in den Stutzen sind bei Profi-Fußballern immer wieder zu beobachten.  © Andreas Gora/dpa

Zu den bekanntesten Vertretern dieser "löchrigen" Kicker zählen unter anderem der brasilianische Superstar Neymar (30) oder Real Madrids Gareth Bale (32).

Aber auch in der Bundesliga ist dieses Kuriosum immer wieder zu sehen, beispielsweise bei Borussia Dortmunds Mittelfeld-Jungstar Jude Bellingham (18), und auch Nationalspieler Leroy Sané (26) von Rekordmeister FC Bayern München rennt mit Löchern in den Socken über den Platz.

Nun könnte man natürlich denken, dass die Stutzen in einem Zweikampf in Mitleidenschaft gezogen wurden, besonders, wenn man nur Zusammenfassungen der jeweiligen Spiele sieht, doch das ist nicht der Fall. Und auch Materialfehler sind nicht schuld an den Löchern, denn die werden von den Profis absichtlich hineingeschnitten.

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Und der Grund ist simpel: Durch die Einschnitte sind die Stutzen einfach nicht mehr so eng, denn wer selbst Fußball spielt, der kennt das Gefühl sicher, dass man manchmal denkt, man zieht sich gerade Großmutters Kompressionsstrümpfe an.

Einige Spieler schwören zwar auf dieses Gefühl der Enge, andere wiederum fühlen sich dadurch eingeengt, so auch Sven Michel (31), der Winterneuzugang des 1. FC Union Berlin.

Union Berlins Sven Michel spricht über das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth

Union Berlins Sven Michel bekommt "nicht ganz so schnell Krämpfe" durch löchrige Stutzen

Sven Michel (31) bejubelt seinen Treffer gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Winterneuzugang ist aktuell der Mann der Stunde bei Union Berlin.
Sven Michel (31) bejubelt seinen Treffer gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Winterneuzugang ist aktuell der Mann der Stunde bei Union Berlin.  © Andreas Gora/dpa

"Ich habe das mal bei irgendeinem Spieler gesehen und mich gefragt: Warum? Ich hatte viele Probleme mit Wadenkrämpfen und gedacht: Das machst du auch mal. Es ist echt so, dass der Druck sich verringert und du nicht ganz so schnell Krämpfe bekommst, auch wenn du es nicht zu 100 Prozent verringern kannst", erklärte der 31-Jährige gegenüber "Bild".

Und wenn es ihm tatsächlich hilft, wird sein Trainer Urs Fischer (56) mit dieser "schlampigen" Arbeitskleidung wohl kein Problem haben.

Der Schweizer setzte auf Michel bisher überwiegend als Joker und der Stürmer hat es ihm zuletzt beim späten 2:1-Erfolg bei RB Leipzig und dem 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth mit zwei Treffern und einer traumhaften Vorlage gedankt.

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Am 33. Spieltag steht für die Eisernen das wichtige und wohl vorentscheidende Duell im Kampf um Europa beim SC Freiburg an. Mit einem Sieg würde die Fischer-Truppe ihre Chance auf die Europa League wahren und könnte womöglich sogar noch einmal auf einen Champions-League-Platz schielen.

Ob Michel dann wieder von der Bank kommen oder seine löchrigen Fußball-Socken von Beginn an präsentieren darf, bleibt abzuwarten.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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