Berlin/München - Wenn sich am Samstag (15.30 Uhr/Sky) Union Berlin und Bayern München im Stadion An der Alten Försterei duellieren, fühlt sich das ein bisschen an wie der Kampf eines kleinen gallischen Dorfes gegen die Legionen von Julius Cäsar.
Der bayerische Feldherr heißt Vincent Kompany (39) und befehligt die zurzeit beste Mannschaft Europas. Ob Steffen Baumgart (53) den Majestix - um im "Asterix"-Vergleich zu bleiben - mimen und mit seinen Köpenickern den scheinbar übermächtigen Gegner ärgern kann?
Marcel Reif (75) sieht die Lage offenbar gar nicht so ausweglos, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Mehr noch, er traut den Eisernen sogar eine große Überraschung zu.
"Ich glaube, dass ihre Siegesserie bei Union reißt. Ich tippe auf ein 1:1", lehnt sich der Sportjournalist bei "Reif ist Live" ziemlich weit aus dem Fenster. Er begründete seine Vermutung unter anderem mit dem Kraftverlust, den die Bayern beim 2:1-Sieg gegen Paris St. Germain am Dienstag eingesteckt haben.
Der deutsche Meister musste nach einer Roten Karte gegen Luis Diaz (28) die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl absolvieren und viel Laufarbeit leisten.
Außerdem sah Reif noch ein anderes Problem, das auf den Rekordmeister zukommen wird, es werde schließlich kein glamouröses Duell wie in der Champions League.
Marcel Reif spricht in der neuen Episode von "Reif ist Live" über das Duell zwischen Union und Bayern
Marcel Reif traut Union Berlin Überraschung zu: "Wir sind hier im Wald und da sind die Räuber"
"Union wird sagen: Ihr seid doch die größte Nummer im europäische Fußball, na dann zeigt mal", deutete er ein schweres Kampfspiel für den FCB an. "Wir sind hier im Wald und da sind die Räuber und da gucken wir mal, was da geht", so Reif.
Dennoch fahren die Münchener mit 16 Siegen am Stück, unter anderem jüngst gegen den amtierenden Champions-League-Sieger, in die Hauptstadt.
In der Bundesliga hat die Kompany-Truppe bislang fast jeden Gegner gnadenlos überfahren und dabei unter der Führung von Zenturio Harry Kane (32) schon 33 Mal ins Schwarze getroffen. Dagegen stehen gerade einmal vier kassierte Treffer, sodass auch die Abwehr richtig gut steht.
Die Bilanz spricht auch nicht gerade für den Hauptstadtklub. Bei den bisherigen zwölf Aufeinandertreffen im deutschen Fußballoberhaus hagelte es für die Berliner acht Pleiten, viermal konnte den Bayern ein Remis abgerungen werden. Auch die Torbilanz von 8:29 spricht klar gegen die Baumgart-Truppe.
Aber vielleicht liegt ja genau in dieser vermeintlichen Chancenlosigkeit die Chance für eine Überraschung. Dafür wird aber wohl jede Menge Zaubertrank notwendig sein.