Riesen-Klatsche für Union: Leverkusen fertigt Berlin ab

Leverkusen - Nach knapp zwei Monaten ganz oben sind die Überflieger von Union Berlin krachend von der Tabellenspitze gestürzt. Bei Bayer Leverkusen unterlagen die Eisernen nach enttäuschender Leistung 0:5 (0:0) und mussten den ersten Platz, den sie am 11. September übernommen hatten, dem Rekordmeister Bayern München überlassen.

Traf gleich doppelt: Moussa Diaby (56./58., r.).
Traf gleich doppelt: Moussa Diaby (56./58., r.).  © AFP/INA FASSBENDER

Drei Tage nach dem umjubelten ersten Einzug in die K.o.-Runde der Europa League geriet das bisherige Überraschungsteam ausgerechnet durch den Ex-Unioner Robert Andrich (46.) in Rückstand.

Nach einem Ballverlust von Ersatztorwart Lennart Grill erhöhte Moussa Diaby auf 2:0 (56.), nur zwei Minuten später legte der Franzose mit dem dritten Treffer nach. Zudem trafen Adam Hlozek per Hacke (68.) und Mitchel Bakker (76.).

Die Köpenicker setzten damit ihre negative Tendenz in Auswärtsspielen fort: Aus den letzten vier Partien auf fremden Plätzen holten die Berliner nur drei Punkte, vor zwei Wochen verloren sie bereits 1:2 beim damaligen Schlusslicht VfL Bochum.

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Der Werkself, am Dienstag aus der Champions League abgestiegen, gelang im achten Spiel unter dem neuen Trainer Xabi Alonso endlich der zweite Sieg. Bayer kletterte vom Relegationsplatz auf Rang 14.

Nach dem 1:0 beim belgischen Vizemeister Union St. Gilloise wechselte Union-Trainer Urs Fischer auf vier Positionen, unter anderem rückte die Bayer-Leihgabe Grill für den verletzten Frederik Rönnow ins Tor.

Startelf von Union Berlin

Mit dieser Elf begann Bayer Leverkusen

Eiserne halten sich in Leverkusen zurück

Adam Hlozek (3.v.l., halbverdeckt) setzt zum 4:0 an.
Adam Hlozek (3.v.l., halbverdeckt) setzt zum 4:0 an.  © AFP/INA FASSBENDER

Alonso tauschte gegenüber dem 0:0 gegen den FC Brügge ebenfalls vier Spieler in der Startelf aus. Seine Mannschaft bemühte sich früh um die Spielkontrolle, hatte auch mehr Ballbesitz - doch Union verteidigte zunächst gewohnt hochkonzentriert und laufintensiv.

Offensiv hielten sich die Eisernen aber zurück - so blieb das Spiel in der ersten Hälfte weitgehend ohne Strafraumszenen. Die Keeper Grill und Lukas Hradecky mussten vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Arena lediglich ein paar harmlose Flanken herunterpflücken.

Nach dem x-ten Rückpass wurde die Unruhe bei den Bayer-Fans von Minute zu Minute größer, das Murren lauter. Ein Weitschuss von Nadim Amiri über das Union-Tor war die einzige halbwegs nennenswerte Offensivaktion der ganz schwachen ersten Halbzeit (39.). Pfiffe begleiteten beide Teams in die Pause.

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Keine Minute nach Wiederbeginn jubelten die Gastgeber: Nach einer Ecke von Kerem Demirbay traf Andrich, der auf überschwänglichen Jubel gegen seinen Ex-Klub verzichtete. Dann vertändelte Grill den Ball weit vor dem eigenen Strafraum, Diaby nutzte den kapitalen Fehler zum 2:0. Plötzlich war der Knoten bei der Werkself geplatzt, die zuvor unter Alonso nur gegen den aktuellen Tabellenletzten Schalke 04 gewonnen hatte.

Titelfoto: AFP/INA FASSBENDER

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