Berlin - Am jeweils letzten Spieltag einer Bundesliga-Saison finden alle Partien zeitgleich am Samstag um 15.30 Uhr statt - aus gutem Grund, denn durch die parallele Ansetzung soll eine mögliche Wettbewerbsverzerrung verhindert werden!

Freilich kann solch eine gewollte oder ungewollte Manipulation nie gänzlich ausgeschlossen werden, denn für viele Mannschaften geht es am Ende einer Saison nur noch um die Goldene Ananas, weil das Saisonziel bereits erreicht worden ist.

Davon können Teams, die noch um etwas spielen dann hin und wieder profitieren, auch wenn das gegenüber jeglichen Konkurrenten natürlich nicht die feine englische Art ist.

Eines der berüchtigtsten Beispiele für eine Spielmanipulation ist wohl immer noch die sogenannte "Schande von Gijon", als sich Deutschland und Österreich bei der WM 1982 auf einen deutschen 1:0-Sieg einigten und so Algerien aus dem Turnier kegelten.

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Nach diesem kurzen Geschichtsexkurs zurück in die Gegenwart: Am kommenden Wochenende kämpfen Union Berlin und der SC Freiburg in einem Fernduell um den letzten verbliebenen Platz in der Champions League.

Dabei haben die Breisgauer, die wesentlich miesere Ausgangsposition, denn abgesehen vom schlechteren Torverhältnis müssen sie bei Eintracht Frankfurt auflaufen, die sich noch eine Resthoffnung auf Platz sieben machen dürfen, der zur Qualifikation für die Europa Conference League berechtigen könnte.

Anders die Eisernen, die in ihrer heimischen Festung gegen Werder Bremen antreten dürfen, für die es eben um nichts mehr geht. Die Köpenicker sind seit nunmehr 22 Spielen ungeschlagen in der Alten Försterei und der SVW hat am vergangenen Wochenende durch ein 1:1 gegen den 1. FC Köln vorzeitig den Klassenerhalt eingetütet.

Und dann wäre da noch eine alte Rechnung, die der Nordklub in der Hauptstadt begleichen könnte. Vor dem letzten Spieltag der Saison 2019/20 lagen die Grün-Weißen auf einem direkten Abstiegsplatz, zwei Punkte hinter Fortuna Düsseldorf.

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Die Fortuna musste bei Union antreten und wurde mit 0:3 abgefertigt, während Werder seine Hausaufgaben erledigte und die Geißböcke mit 6:1 aus dem Weserstadion schoss.

So retteten sich die Werderaner doch noch auf den Relegationsplatz und sicherten mit zwei Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim den Verbleib in der 1. Bundesliga, bevor sie ein Jahr später dann doch den bitteren Gang ins Unterhaus antreten mussten.

Seit jener Spielzeit 19/20 besteht eine enge Fan-Freundschaft zwischen den beiden Klubs. Als Dank für die Rettung wurde sogar eine Wagenladung Bier von Bremen nach Berlin kutschiert - allerdings alles auf Anregung und Kosten der Anhänger. Jetzt könnte sich auch der Verein erkenntlich zeigen.

Von Abschenken ist bei Werder allerdings keine Rede, im Gegenteil, ein Sieg müsse das Ziel sein "und dann natürlich auch Fülle zu helfen, die Kanone mit nach Hause zu nehmen", kündigte Leonardo Bittencourt (29) bei der Pressekonferenz vor dem Duell an.

"Ich glaube, wenn so ein Spiel zum richtigen Zeitpunkt kommt, dann jetzt, noch mal 'ne geile Atmosphäre, ein geiles Stadion gegen eine richtig gute Mannschaft, da kann man noch mal alles raushauen, was geht", machte der 29-Jährige den Eisernen eine Kampfansage.