Union Berlins Danilho Doekhi strebt Wechsel an: Wiedersehen mit Becker?
Berlin - Dass Union Berlin wohl spätestens im Sommer den Abgang von Danilho Doekhi (27) verkraften muss, scheint unvermeidbar, aber darum soll es in diesem Artikel gar nicht gehen.
Vielmehr strebt das Abwehrass einen ganz anderen Wechsel an, der ihm die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ermöglichen soll, wie Bild berichtet.
Den hatte der gebürtige Niederländer bereits vor rund eineinhalb Jahren ins Rollen gebracht. Doekhi spielte bis zur U21 für Oranje, wurde aber trotz starker Leistung nie für das A-Team der Elftal berufen.
Da die Wurzeln des torgefährlichen Defensivmanns in der ehemaligen holländischen Kolonie Suriname liegen, strebt er einen Verbandswechsel an - die doppelte Staatsbürgerschaft hat er bereits.
Bislang lehnte die FIFA seinen Antrag jedoch ab, sodass jetzt sogar der Internationale Sportgerichtshof CAS in dem Fall angerufen wurde.
Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Innenverteidiger eine willkommene Verstärkung für das Land an der Nordostküste Südamerikas wäre.
Vorbild Curaçao: Suriname will sich mit holländischer Fußball-Power für WM qualifizieren
Suriname hat die direkte Qualifikation beim CONCACAF-Ausscheidungsturnier - das südamerikanische Land tritt aufgrund der starken kulturellen und historischen Verbindungen zur Karibik für den Verband von Nord- und Mittelamerika an - zwar verpasst, hat jedoch im kommenden März die Chance, das WM-Ticket in der Play-off-Phase doch noch zu lösen.
Doekhi wäre kein Einzelfall, denn auch sein ehemaliger Union-Kollege Sheraldo Becker (30) oder auch HSV-Profi Immanuel Pherai (24) und Ex-Herthaner Jean-Paul Boëtius (31) sind gebürtige Niederländer, die die Stiefel für Suriname schnüren.
Das Gleiche strebt auch Herthas "Kampfschwein" Deyovaisio Zeefuik (27) an, der wie Doekhi bis zur U21 noch für die Niederlande aufgelaufen ist. Sollten die Wechsel noch rechtzeitig klappen, könnte Suriname für die Play-offs eine noch schlagkräftigere Truppe stellen.
Wie es geht, hat jüngst Curaçao vorgemacht. Die kleine Karibikinsel, die zum Königreich der Niederlande gehört, hat sich in der Gruppenphase gegen Jamaika durchgesetzt und direkt für die WM qualifiziert.
Kein Wunder, wird die Nationalmannschaft doch von der holländischen Trainerlegende Dick Advocaat (78) gecoacht. Der hat in seiner Heimat kurzerhand nach verkannten Talenten mit karibischen Wurzeln gesucht und ist offenbar fündig geworden.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa

