Sébastien Haller trifft bei BVB-Kantersieg erstmals nach Krebs-Erkrankung!

Dortmund - Emotionaler Moment am 19. Spieltag der Bundesliga! Beim deutlichen und hochverdienten 5:1-Erfolg von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg durften die Zuschauer ein ganz besonderes Tor miterleben.

Endlich wieder genetzt! Sébastien Haller erzielte am Samstag sein erstes Pflichtspieltor für den BVB nach seiner Krebserkrankung.
Endlich wieder genetzt! Sébastien Haller erzielte am Samstag sein erstes Pflichtspieltor für den BVB nach seiner Krebserkrankung.  © Bernd Thissen/dpa

In der 51. Minute wurde es laut im Signal Iduna Park. Nach einer zunächst verteidigten Ecke von links flankte Guerreiro im zweiten Anlauf in den Strafraum, wo Sébastien Haller zum 3:1 für den BVB einköpfte.

Es war der Höhepunkt einer beeindruckenden Rückkehr und hoffentlich das Ende einer langen Leidenszeit. Nach zwei Krebs-OPs und einer Chemotherapie erzielte der Ivorer sein erstes Pflichtspieltor für die Dortmunder und sorgte nicht nur im Stadion für Gänsehaut.

Bereits in der Halbzeit hatte Sky in Zusammenarbeit mit der Borussia anlässlich des Weltkrebstages auf Vorsorgeuntersuchungen im Kampf gegen Hodenkrebs aufmerksam gemacht. Der 28-jährige Knipser, der wieder in "F*ck Cancer"-Schuhen spielte, unterstrich die Wichtigkeit der Thematik in der Folge eindrucksvoll.

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Seine Mannschaft unterstützte ihn vom Anpfiff weg, begann schwungvoll und beschäftigte den Gast aus dem Breisgau mit starken Kombinationen sowie zielstrebigen Vorstößen.

Die Vorzeichen vor dem Top-Spiel des Vierten gegen den Fünften waren - wenn man der Statistik vertraut - ohnehin eindeutig. Gegen kein anderes Bundesliga-Team hat der BVB eine so gute Gesamtbilanz.

In 45 Duellen holten die Schwarz-Gelben satte 29 Siege bei elf Unentschieden und nur fünf Niederlagen.

Ausgerechnet Nico Schlotterbeck (vorn)! Der ehemalige Freiburger brachte den BVB auf die Siegerstraße.
Ausgerechnet Nico Schlotterbeck (vorn)! Der ehemalige Freiburger brachte den BVB auf die Siegerstraße.  © Bernd Thissen/dpa

SC Freiburg nach Blitz-Gelb-Rot für Kiliann Sildillia in Unterzahl

Kilian Sildillia (M.) musste schon nach einer guten Viertelstunde unter die Dusche.
Kilian Sildillia (M.) musste schon nach einer guten Viertelstunde unter die Dusche.  © Bernd Thissen/dpa

Eine blitzschnelle Gelb-Rote-Karte für Freiburgs Rechtsverteidiger Kiliann Sildillia erschwerte die Aufgabe für den Sport-Club dann noch zusätzlich.

Zwei Fouls innerhalb 120 Sekunden am quirligen Adeyemi, der dem SCF-Youngster große Probleme bereitete, ließen Schiedsrichter Robert Schröder keine Wahl und beendeten den Arbeitstag des Abwehrspielers nach nur 17 Zeigerumdrehungen.

Das spielte den Hausherren natürlich in die Karten und so ließ auch die Führung nicht lange auf sich warten.

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Eine Ecke von der linken Seite blieb am kurzen Pfosten hängen, Reus spitzelte den Ball eigentlich zu Wolf, doch Schlotterbeck spritzte dazwischen, beförderte das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen (26.) und verkniff sich als Ex-Freiburger anschließend den überschwänglichen Jubel.

In der Folge machte Dortmund allerdings zu wenig aus der Feldüberlegenheit und wurde praktisch mit dem Pausenpfiff bestraft. Eine Angriff durch die Mitte ließ das Spielgerät zur Flipper-Kugel werden, am Ende sprang es vor die Füße von Höler, der trocken abzog und Kobel im BVB-Kasten keine Chance ließ.

Nach dem Seitenwechsel korrigierten die Schwarz-Gelben die Unachtsamkeit aber rasch. Adeyemi sorgte nach feiner Hacken-Vorlage von Bellingham für die erneute Führung, ehe Haller per Kopf nachlegte.

Anschließend lief bei den Breisgauern in Unterzahl nicht mehr viel zusammen, Brandt gelang infolge eines zügig ausgespielten Konters der vierte Treffer, der eingewechselte Reyna setzte in der 82. Minute den Schlusspunkt.

Akrobatischer Jubel! Karim Adeyemi zelebriert den Treffer zum 2:1 für den BVB.
Akrobatischer Jubel! Karim Adeyemi zelebriert den Treffer zum 2:1 für den BVB.  © Bernd Thissen/dpa

Statistiken zum Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg

Borussia Dortmund - SC Freiburg 5:1 (1:1)

Aufstellungen

Borussia Dortmund: Kobel - M. Wolf (78. Dahoud), Süle, N. Schlotterbeck, Guerreiro - E. Can - Brandt, Reus (71. Reyna), Bellingham (71. Malen), Adeyemi (61. Bynoe-Gittens) - Haller (61. Moukoko)

SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Kübler (88. Gulde), Günter - Höfler - Höler (67. Gregoritsch), Grifo (60. Sallai) - Doan (67. Jeong), Kyereh (60. M. Eggestein)

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Tore: 1:0 N. Schlotterbeck (26.), 1:1 Höler (45.), 2:1 Adeyemi (48.), 3:1 Haller (51.), 4:1 Brandt (69.), 5:1 Reyna (82.)

Gelbe Karten: Guerreiro (3), Adeyemi (5), Brandt (1) / Kyereh (2), Gregoritsch (3)

Gelb-Rote Karten: - / Sildillia (17./wiederholtes Foulspiel)

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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