Leipzig - Das Nachspiel des Halle-Platzsturms vom vergangenen Freitag, als Spieler von Chemie Leipzig von HFC-Fans angegriffen wurden, wurde immer verrückter - und hatte auch Auswirkungen auf das Spiel gegen Erfurt, das die Chemiker in langer Unterzahl am Dienstag knapp mit 0:1 (0:0) verloren.
Der Nordostdeutsche Fußballverband hatte gegen Valon Aliji (20) eine sogenannte Vorsperre verhangen. Inzwischen scheint aber klar zu sein, dass eine Verwechslung vorliegt.
Wie TAG24 erfuhr, hatte es der NOFV offenbar eher auf Julian Weigel (24) abgesehen. Die Vorwürfe des "unsportlichen Verhaltens" nach Abpfiff am Freitag galten also eigentlich dem Verteidiger und nicht Aliji.
Absolut kurios: an der vorläufigen Sperre ändert das zunächst trotzdem nichts. Weigel stand beim 0:1 gegen Rot-Weiß Erfurt am Dienstagabend auf dem Platz, Aliji hingegen war zum Zuschauen verdammt.
Der Anpfiff der Partie verzögerte sich um 15 Minuten. Offenbar gab es Probleme bei der TV-Übertragung.
Und als wäre das alles nicht schon kurios genug, wurde es noch verrückter: Die Partie war gerade einmal zwei Minuten alt, da stoppte Weigel Stanislav Fehler per Notbremse und kassierte damit die Rote Karte. Ausgerechnet Weigel!
Für die Hausherren war es der denkbar ungünstigste Start in die Partie. Fast 90 Minuten lang würden die Chemiker nun aufopferungsvoll verteidigen müssen. RWE erarbeitete sich Chancen, doch so richtig zwingend waren die nicht.
Nach etwas mehr als 30 Minuten hatten die Gäste richtig Glück, dass sie nicht auch zu zehnt auf dem Platz stehen mussten. Til Linus Schwarz ging viel zu hart gegen Stanley Ratifo zu Werke - der Ball war da schon weg. Es gab aber nur den gelben Karton.
Insgesamt war der Ton sehr rau. Ständig lag ein Spieler auf dem Boden. Doch Grün-Weiß war trotz Unterzahl angekommen, hätte vor der Halbzeit mehrfach in Führung gehen können. Es ging schließlich mit einem starken 0:0 aus Chemie-Sicht in die Kabinen.
Chemie Leipzig verliert knapp gegen Rot-Weiss Erfurt
Wie in der ersten Halbzeit erwischte Chemie schon wieder den denkbar schlechtesten Start, dieses Mal in Form eines Gegentors.
Marco Wolf konnte sich nach einem Chip-Ball relativ unbedrängt in der Chemie-Hälfte durchtanken und machte das 1:0 für RWE (48.).
War damit die Sache für die Leipziger nun erledigt? Nicht unbedingt, denn auch die Gäste verloren einen Mann und waren schließlich auch nur zu zehnt unterwegs. Phililip Aboagye kam bei einem Zweikampf zu spät und sah seine zweite Gelbe (50.).
Es blieb ruppig. Romarjo Hajrulla verletzte sich nach einem Zweikampf schwerer und musste runter. Wirklicher Spielfluss entstand nicht, weil ständig unterbrochen werden musste.
Aber auch so waren die Teams spätestens nach dem Platzverweis nicht mehr konsequent genug.
In den Schlussminuten wurden die Gastgeber vor 4999 Fans schließlich noch einmal besser. Doch dass die Offensive die größte Schwäche der Saison bei den Grün-Weißen ist, wurde auch ziemlich deutlich. Lange Bälle ins Nichts, Flanken ins Aus: ganz schwierig.
RWE erzielte schließlich noch ein Abseitstor, was folgerichtig nicht zählte. Ansonsten passierte nichts mehr und die Hausherren mussten sich nach einer intensiven Partie mit 0:1 geschlagen geben.
Tabelle Regionalliga Nordost
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
FC Rot-Weiß Erfurt | 8 | 20:11 | 21 | |
2 |
|
1. FC Lokomotive Leipzig | 7 | 11:2 | 19 | |
3 |
|
Hallescher FC | 8 | 14:6 | 19 | |
4 |
|
VSG Altglienicke | 8 | 14:6 | 18 | |
5 |
|
FC Carl Zeiss Jena | 7 | 14:3 | 16 | |
6 |
|
SV Babelsberg 03 | 8 | 14:11 | 13 | |
7 |
|
Chemnitzer FC | 8 | 11:9 | 13 | |
8 |
|
FSV Zwickau | 8 | 9:10 | 12 | |
9 |
|
FSV 63 Luckenwalde | 8 | 11:14 | 12 | |
10 |
|
1. FC Magdeburg II | 8 | 13:13 | 10 | |
11 |
|
ZFC Meuselwitz | 8 | 8:10 | 9 | |
12 |
|
BFC Preussen | 8 | 10:13 | 9 | |
13 |
|
Hertha BSC II | 8 | 15:14 | 8 | |
14 |
|
BFC Dynamo | 8 | 12:16 | 8 | |
15 |
|
Greifswalder FC | 8 | 8:13 | 5 | |
16 |
|
FC Eilenburg | 8 | 8:15 | 5 | |
17 |
|
BSG Chemie Leipzig | 8 | 3:14 | 1 | |
18 |
|
Hertha 03 Zehlendorf | 8 | 4:19 | 1 |
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