Regionalliga-Nordost-Meisterkandidaten: CFC, Lok Leipzig und viele Berliner Klubs!

Deutschland - Es geht wieder los! In wenigen Tagen startet die Regionalliga Nordost in die Saison 2022/23. Nach den Teams, die voraussichtlich gegen den Abstieg kämpfen werden, kristallisieren sich auch einige Meisterschaftskandidaten heraus. Lest folgend unsere große Vorschau.

Aleksandrs Guzlajevs (25, v.-l.), Shean Mensah (22, v.-M.) und Peterson Appiah (25, v.-r.) sind allesamt neu bei der VSG Altglienicke und deuteten in der Vorbereitung an, dass sie gut miteinander harmonieren.
Aleksandrs Guzlajevs (25, v.-l.), Shean Mensah (22, v.-M.) und Peterson Appiah (25, v.-r.) sind allesamt neu bei der VSG Altglienicke und deuteten in der Vorbereitung an, dass sie gut miteinander harmonieren.  © Stefan Bröhl

Die VSG Altglienicke musste zwar einen Aderlass hinnehmen, kommt aber insgesamt deutlich stärker als in der Vorsaison daher und hat schnell neue sowie vielversprechende Leute verpflichtet.

Dazu konnte man Leistungsträger wie Stammkeeper Leon Bätge (25), Abwehrchef Philipp Zeiger (32), Kapitän Stephan Brehmer (29), Defensivriese Lucas Albrecht (31), den dynamischen Rechtsverteidiger Florijon Belegu (29), den spielstarken Sechser Jamil Dem (29), den schussgewaltigen Stürmer Tugay Uzan (28) und den flexiblen Offensivmann Patrick Breitkreuz (30) halten, der der Gewinner der Vorbereitung war.

Sie alle kickten schon in der vergangenen Spielzeit zusammen und haben nun mit Innenverteidiger Charmaine Häusl (26), Mittelfeldmann Philip Fontein (28, beide Berliner Athletik Klub 07), Linksverteidiger Gordon Büch (26, Racing FC Union Luxemburg), dem spielintelligenten Kolja Oudenne (20, SV Tasmania Berlin), dem kampfstarken Außenbahnkicker Aleksandrs Guzlajevs (25, VfB Auerbach), Flügelflitzer Shean Mensah (22, Sp.Vg. Blau-Weiß 1890), dem dynamischen Stürmer Peterson Appiah (25, Greifswalder FC) und Angreifer Arlind Shoshi (25, SV Straelen) hervorragende neue Teamkollegen an die Seite gestellt bekommen.

Schafft es CFC-Spieler Roman Eppendorfer wieder in die Startelf?
Chemnitzer FC Schafft es CFC-Spieler Roman Eppendorfer wieder in die Startelf?

Gar herausragend ist die Verpflichtung von Tolcay Cigerci (27, Samsunspor), denn der überragende Drittliga-Scorer der vergangenen Hinrunde ist zurück bei der VSG und darf als größter aller Sommer-Transfercoups angesehen werden. Gerade in einer qualitativ so exzellent besetzten Truppe dürfte er mit seiner Technik, Dribbelstärke, engen Ballführung und Spielintelligenz großartig zur Geltung kommen.

Tolcay Cigerci (27, r.) begeisterte in der vergangenen Drittliga-Hinrunde mit sieben Tore und sieben Vorlagen in 14 Einsätzen.
Tolcay Cigerci (27, r.) begeisterte in der vergangenen Drittliga-Hinrunde mit sieben Tore und sieben Vorlagen in 14 Einsätzen.  © Picture Point/Gabor Krieg

VSG Altglienicke ist nach den Eindrücken der Vorbereitung und Neuverpflichtungen der Top-Favorit

Pure Routine: Patrick Breitkreuz (30, v.-l.) sprühte in der Vorbereitung vor Spielfreude und traf häufig - so wie hier per Kopf gegen den FSV Optik Rathenow.
Pure Routine: Patrick Breitkreuz (30, v.-l.) sprühte in der Vorbereitung vor Spielfreude und traf häufig - so wie hier per Kopf gegen den FSV Optik Rathenow.  © Stefan Bröhl

Mit Connor Klossek (31, FSV Union Fürstenwalde), Steve Ziska (20, Bischofswerdaer FV 08), Jonas Dieseler (22, TSG Backnang) und Benito Fritzsche (18, eigene U19) wurden auch einige weitere Talente geholt.

Sie alle zusammen dürften die sportlich durchaus schwerwiegende Abgänge von Christian Derflinger (28, Kickers Offenbach), Johannes (22) sowie Paul Manske (20, SV Meppen), Christian Skoda (31, Rot Weiss Ahlen), Berk Inaler (22, FC Viktoria 1889 Berlin), McMoordy King Hüther (22, Hertha BSC II) und Orhan Yildirim (29, CFC Hertha 06) vergessen machen.

Zwar bleibt abzuwarten, wie die VSG in die Saison kommt und ob Akteure, die mit einem Bankplatz vorliebnehmen müssen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen, doch die individuelle Klasse ist hoch. Zudem konnte sich Altglienicke bis auf ganz wenige personelle Ausnahmen frühzeitig einspielen.

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Chemnitzer FC CFC-Trainer Duda nach erstem Sieg seit zwei Monaten: "Das ist Balsam für die Seele"

Man überzeugte in vielen Testkicks mit Angriffswucht, defensiver Stabilität, spielerischer Klasse, Kombinationsfreude, Spritzigkeit sowie viel Tempo und hat mit dem Trainerduo Karsten Heine (61)/Torsten Mattuschka (41) echte Experten an der Seitenlinie, weshalb man dieses Mal mit leichtem Vorsprung der größte Meisterschaftskandidat ist.

Der pfeilschnelle Angreifer Dominik N'gatie (22, l.) kehrte vom VfB Eichstätt zum SV Babelsberg 03 zurück und zeigte in der Vorbereitung starke Leistungen. Bei der VSG Altglienicke soll Patrick Breitkreuz (30, v.-r.) in der Offensive der VSG Altglienicke mit seiner Erfahrung von 163 Drittliga-Einsätzen (20 Tore, 15 Vorlagen) vorangehen.
Der pfeilschnelle Angreifer Dominik N'gatie (22, l.) kehrte vom VfB Eichstätt zum SV Babelsberg 03 zurück und zeigte in der Vorbereitung starke Leistungen. Bei der VSG Altglienicke soll Patrick Breitkreuz (30, v.-r.) in der Offensive der VSG Altglienicke mit seiner Erfahrung von 163 Drittliga-Einsätzen (20 Tore, 15 Vorlagen) vorangehen.  © Stefan Bröhl

SV Babelsberg 03 ist ein heißer Kandidat für ganz oben

Zwei von bislang acht Neuzugängen: Rico Gladrow (31, l.) und Tahsin Cakmak (25, r.) werden Nulldrei aller Voraussicht nach verstärken.
Zwei von bislang acht Neuzugängen: Rico Gladrow (31, l.) und Tahsin Cakmak (25, r.) werden Nulldrei aller Voraussicht nach verstärken.  © Picture Point/Sven Sonntag/Stefan Bröhl

Doch auch der SV Babelsberg 03 ist hier zu nennen. Die Filmstädter haben in den vergangenen Wochen massiv aufgerüstet und sich einen Kader zusammengestellt, der deutlich stärker als in der vergangenen Spielzeit ist, wo Nulldrei am Ende nur Elfter wurde.

Mit Luis Klatte (22, FC Hansa Rostock) wurde ein exzellenter Ersatz für die abgewanderte Nummer eins, Jannick Theißen (24, 1. FC Düren), gefunden.

In der Innenverteidigung sind die Potsdamer hingegen nach dem Abgang von Kapitän Petar Lela (28, ebenfalls Düren) noch zu knapp besetzt, doch auf Routinier Marcus Hoffmann (34) und Jake Wilton (23) ist Verlass, Neuzugang Saibo Ibraimo (21) hat Potenzial, auch der defensive Mittelfeldmann Sven Reimann (28) kann hier agieren.

Auf der Rechtsverteidiger-Position ist der dynamische Marcel Rausch (25) gesetzt und links hat Klattes ehemaliger Hertha-U19-Meisterkollege Mateo Kastrati (21) wohl die Nase vorn. Beide sind für die vierte Liga überdurchschnittlich begabt. Doch vor allem im Mittelfeldzentrum gelang es Babelsberg, sich gehörig zu verstärken.

Das neue Trainerduo, Chefcoach Markus Zschiesche (40) und sein Assistent Ronny Ermel (37), brachten von Tennis Borussia Berlin Rico Gladrow (31) sowie Tahsin Cakmak (25) mit, die bei den Veilchen unumstrittene Leistungsträger waren und auch beim SVB eine tragende Rolle einnehmen könnten. Mit Führungsspieler David Danko (28) und den Talenten Emir Can Gencel (20), Jannis Fuchs (19) sowie Paul Wegener (21) hat man hier die Qual der Wahl.

Tom Nattermann (29, l.) ist ebenfalls zum SV Babelsberg 03 zurückgekehrt. Er wird nun von Markus Zschiesche (40, nicht im Foto) und dessen Assistenzcoach Ronny Ermel (37, r.) trainiert, die bei Tennis Borussia Berlin hervorragende Arbeit geleistet haben.
Tom Nattermann (29, l.) ist ebenfalls zum SV Babelsberg 03 zurückgekehrt. Er wird nun von Markus Zschiesche (40, nicht im Foto) und dessen Assistenzcoach Ronny Ermel (37, r.) trainiert, die bei Tennis Borussia Berlin hervorragende Arbeit geleistet haben.  © Stefan Bröhl

SV Babelsberg 03 ist auch in der Offensive und auf der Trainerbank überragend besetzt

Die SVB-Hoffnungen im Sturm ruhen weiterhin auf Routinier Daniel Frahn (34, l.). Doch im Gegensatz zur Vorsaison hat Nulldrei mehrere weitere torgefährliche Spieler hinzugewonnen und ist nicht mehr so leicht auszurechnen.
Die SVB-Hoffnungen im Sturm ruhen weiterhin auf Routinier Daniel Frahn (34, l.). Doch im Gegensatz zur Vorsaison hat Nulldrei mehrere weitere torgefährliche Spieler hinzugewonnen und ist nicht mehr so leicht auszurechnen.  © Stefan Bröhl

Das gilt auch für die offensiven Außenbahnen. Mit Daoud Iraqi (22) kehrte ein quirliger und technisch versierter Flügelflitzer aus seiner Heimat Palästina von Shabab Al-Khalil nach Deutschland zurück und dürfte ebenfalls wenig Anlaufschwierigkeiten haben, denn auch der dreifache Nationalspieler kickte schon bei TeBe unter Zschiesche und Ermel.

Dazu holten die Verantwortlichen auch Angreifer Matthias Steinborn (33) vom BFC Dynamo zurück an seine alte Wirkungsstätte. Mit Dominik N'gatie (22) kehrte ein weiterer Offensivmann zurück zu Nulldrei. Er überragte als Testspieler in der Vorbereitung mit vielen Treffern, Vorlagen, Zug zum Tor, hohem Tempo, körperlicher Wucht und Dynamik.

Wenn dann noch der aktuell verletzte Tino Schmidt (28) zurückkehrt, gibt es hier ein enges Ringen um die Plätze. Das gilt auch für den Mittelsturm. Hier dürfte der weiterhin sehr treffsichere Daniel Frahn (34) gesetzt sein, hat nun aber mit Tom Nattermann (29) einen echten Konkurrenten. Beiden ist eine zweistellige Torausbeute zuzutrauen.

Babelsberg ist also schwerer auszurechnen, hat individuell deutlich an Klasse hinzugewonnen und verfügt mit Zschiesche/Ermel über zwei ehrgeizige Männer an der Seitenlinie, die bei TeBe überragende Arbeit geleistet haben. Gelingt ihnen das auch bei Nulldrei, ist den Filmstädtern viel zuzutrauen.

Wenn das offensiv vielseitig einsetzbare Kraftpaket Dominik N'gatie (22, v.-l.) seine großartige Form aus der Vorbereitung mit in die neue Pflichtspielsaison nehmen kann, wird er nicht aus der Babelsberger Startelf zu verdrängen sein.
Wenn das offensiv vielseitig einsetzbare Kraftpaket Dominik N'gatie (22, v.-l.) seine großartige Form aus der Vorbereitung mit in die neue Pflichtspielsaison nehmen kann, wird er nicht aus der Babelsberger Startelf zu verdrängen sein.  © Stefan Bröhl

Drittliga-Absteiger FC Viktoria 1889 Berlin fehlt aktuell noch ein klassischer Mittelstürmer

Der FC Viktoria 1899 Berlin hat (bis jetzt) Abwehrchef Jakob Lewald (23, 2.v.r.) gehalten und die Defensive mit Nikell Touglo (20, 2.v.l.) sowie 1,95-Meter-Riese Fatih Baca (22, r.) verstärkt.
Der FC Viktoria 1899 Berlin hat (bis jetzt) Abwehrchef Jakob Lewald (23, 2.v.r.) gehalten und die Defensive mit Nikell Touglo (20, 2.v.l.) sowie 1,95-Meter-Riese Fatih Baca (22, r.) verstärkt.  © Stefan Bröhl

Zum Favoritenkreis zählt auch der FC Viktoria 1889 Berlin, der selbstverschuldet, aber auch unglücklich aus der 3. Liga abgestiegen ist und nun den Neuaufbau starten muss.

Trotzdem werden die Himmelblauen im Normalfall oben mitspielen. Völlig überraschend gelang es Viki, Abwehrchef Jakob Lewald (23) zu halten, der in der vergangenen Saison zu den notenbesten Drittliga-Verteidigern (3,33 im Durchschnitt beim kicker) zählte und nun als Kapitän vorangehen wird. Er und Rückkehrer Fatih Baca (22, BAK), Eigengewächs Tobias Gunte (25) oder Nikell Touglo (20, Fortuna Düsseldorf II) dürften eine der besten Abwehrzentralen der Liga bilden.

Mit Berk Inaler (22, Altglienicke), Christopher Theisen (29) und U19-Bundesliga-Leistungsträger Diren-Mehmet Günay (19) ist man auch im Mittelfeldzentrum gut besetzt.

In der Offensive führt an den quirligen Edeltechnikern Enes Küc (25) und Yousef Emghames (24, BAK) kein Weg vorbei, links ist der pfeilschnelle Moritz Seiffert (21) gesetzt. Mit Oliver Maric (19, SV Lichtenberg 47), Firat Sucsuz (26), Ricardo Michael (20, FC Eilenburg), dem in der Vorbereitung auftrumpfenden Samir Werbelow (21, Füchse Berlin) und Jeronimo Mattmüller (19, Tennis Borussia Berlin) hat man weitere Angriffsalternativen. Allerdings hat der Kader eine ganz große Schwachstelle.

Im Mittelsturm ist man mit Rückkehrer Batikan Yilmaz (22, Türkiyemspor), der wahrlich kein Torjäger ist, viel zu dünn besetzt und muss hier auf jeden Fall noch nachrüsten, wenn man wirklich oben mitmischen möchte. Auch im Tor geht man mit Marcel Köstenbauer (20, SK Austria Klagenfurt), Maximilian Kinzig (18) und Marten Schulz (19) ein Risiko ein, weshalb - Stand jetzt - fraglich ist, ob die Himmelblauen trotz ihrer fußballerischen Klasse, defensiven Stabilität und ihrem hohen Tempo Meister werden können.

Die Viki-Wirbler Diren-Mehmet Günay (19, l.) und Enes Küc (25) werden mit ihrer Technik, Dribbelstärke und ihrem Tempo für spielerische Highlights sorgen. Echte Torjäger sind allerdings beide nicht.
Die Viki-Wirbler Diren-Mehmet Günay (19, l.) und Enes Küc (25) werden mit ihrer Technik, Dribbelstärke und ihrem Tempo für spielerische Highlights sorgen. Echte Torjäger sind allerdings beide nicht.  © Stefan Bröhl

BFC Dynamo nach verpasstem Aufstieg nicht mehr ganz so stark wie 2021/22

Ob der BFC Dynamo noch einmal Meister der Regionalliga Nordost werden kann, erscheint nach den Abgängen und dem Trainerwechsel fraglich.
Ob der BFC Dynamo noch einmal Meister der Regionalliga Nordost werden kann, erscheint nach den Abgängen und dem Trainerwechsel fraglich.  © Picture Point/Gabor Krieg

Der vierte Hauptstadtklub, der erneut um Staffelsieg mitspielen will, ist der BFC Dynamo, der erst in den Entscheidungsspielen gescheitert ist und nun einen Umbruch bewerkstelligen muss.

Trainer Christian Benbennek (49) wurde von Wandervogel Heiner Backhaus (40) ersetzt, auch beim Personal gab es einige Wechsel, weshalb der DDR-Rekordmeister nach den Abgängen der Angreifer Andor Bolyki (27, Hallescher FC), Matthias Steinborn (33, Babelsberg), Marcel Stutter (34, TuS Sachsenhausen), Dmitri Stajila (30, Rostocker FC), Andreas Wiegel (30), Sebastian Hertner (31), Justin Möbius (25, alle Ziel unbekannt) und Theodor Bergmann (25, Karriereende) nominell schwächer als in der Vorsaison wirkt.

Denn die Neuzugänge werden das kaum auffangen können, weshalb viel von Goalgetter Christian Beck (34), Innenverteidiger Chris Reher (28), Sechser Niklas Brandt (30), Defensivspezialist Michael Blum (33), Mittelfeldmann Philip Schulz (29), Pressingspieler Alexander Siebeck (28), Leader Andreas Pollasch (29), Flankengott Joey Breitfeld (25) und Flügelflitzer Darryl Geurts (28) abhängen wird.

In der Vorbereitung deutete der BFC unter anderem mit einem 4:0 in Babelsberg an, dass mit ihm erneut zu rechnen sein wird. Doch ob er die Konstanz hat, um ganz vorne zu landen, bleibt abzuwarten. Denn der 1. FC Lokomotive Leipzig ist ein wenig stärker einzuschätzen. Gerade offensiv verfügt Lok über viel Qualität.

Flügelwirbler Tobias Dombrowa (23, l.) und Keeper Isa Dogan (22) sind zwei vielversprechende Leipziger Neuzugänge.
Flügelwirbler Tobias Dombrowa (23, l.) und Keeper Isa Dogan (22) sind zwei vielversprechende Leipziger Neuzugänge.  © picture point/Sven Sonntag

1. FC Lokomotive Leipzig und Chemnitzer FC haben die Klasse, um vorne mitzumischen

Farid Abderrahmane (26, l.), Sascha Pfeffer (35, M.) und Djamal Ziane (30) spielen allesamt weiter für Lok Leipzig.
Farid Abderrahmane (26, l.), Sascha Pfeffer (35, M.) und Djamal Ziane (30) spielen allesamt weiter für Lok Leipzig.  © picture point/Sven Sonntag

Mit Djamal Ziane (30), Osman Atilgan (22), Theo Ogbidi (21), Bogdan Rangelov (24), Eric Voufack (20), und Neuzugang Tobias Dombrowa (23, SV Meppen) ist die Mannschaft von Trainer Almedin Civa (50) exzellent besetzt.

Da man im Mittelfeldzentrum auch Sascha Pfeffer (35) und Farid Abderrahmane (26) halten, sich zudem mit Julian Weigel (21, VfB Germania Halberstadt) sowie Riccardo Grym (21, Chemnitzer FC) verstärken konnte, ist mit den Leipzigern zu rechnen.

Denn auch die Defensive dürfte mit erfahrenen Leuten wie Mike Eglseder (29), Maik Salewski (32), David Urban (30) und Talenten wie Leon Heynke (22) sowie Luca Sirch (23) sicher stehen. Zudem gelang es Lok, mit Isa Dogan (22, CFC) endlich einen Keeper zu holen, der für Sicherheit und Stabilität sorgen dürfte.

Daher wiegen die Abgänge von Robert Berger (25, Chemnitz), Nattermann, Jan-Ole Sievers (27), Damir Mehmedovic (24), Edvardas Lucenka (25, alle unbekannt) und Michael Schlicht (28, FC Eilenburg) auch nicht zu schwer. Findet sich Lok schnell, agiert man im Vergleich zu 2021/22 konstanter und kommt in die Erfolgsspur, spielt man auf jeden Fall um Platz eins mit.

Das gilt ebenfalls für den Chemnitzer FC. Die Himmelblauen mussten zwar einige gute Spieler wie Dogan, Grym, Kevin Freiberger (33, FC Gütersloh), Benjika Caciel (21, FC Würzburger Kickers), Christian Bickel (31, SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen) oder Lukas Aigner (26, FC Schweinfurt 05) ziehen lassen, habe dafür aber auch einige gute neue Akteure unter Vertrag genommen.

Robert Berger (25, l.), Stephan Mensah (22, M.) und Michel Ulrich (22) sind allesamt neu beim CFC.
Robert Berger (25, l.), Stephan Mensah (22, M.) und Michel Ulrich (22) sind allesamt neu beim CFC.  © Picture Point/Gabor Krieg

Chemnitzer FC gut in Schuss, Umbruch beim FC Carl Zeiss Jena macht Aufstieg eher unwahrscheinlich

Abwehrchef Robert Zickert (32, l.) und Torjäger Felix Brügmann (29) sollen und wollen beim Chemnitzer FC weiter mit Leistung vorangehen.
Abwehrchef Robert Zickert (32, l.) und Torjäger Felix Brügmann (29) sollen und wollen beim Chemnitzer FC weiter mit Leistung vorangehen.  © Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

Etwa Rechtsverteidiger Berger, Offensivmann Lukas Stagge (25, FSV Union Fürstenwalde), Stürmer Michel Ulrich (22, FC Hansa Rostock), Flügelflitzer Stephan Mensah (22, TSV 1860 Rosenheim) und Abwehrkante Stefan Pribanovic (25, Halberstadt).

Sie sollen zusammen mit den Leistungsträgern um Keeper Jakub Jakubov (33), Abwehrchef Robert Zickert (32), Innenverteidiger Tim Campulka (23), Defensivspezialist Dominik Pelivan (26), Kapitän Tobias Müller (29), Talent Stanley Keller (20), Angreifer Kilian Pagliuca (25) und Torjäger Felix Brügmann (29) dafür sorgen, dass der CFC ganz oben mitspielt.

Gegen den 1. FC Union Berlin deutete man die vorhandene Klasse in der 1. DFB-Pokal-Runde bereits an. Bleibt man im Verein auch in Schwächephasen ruhig und hält dem Druck stand, ist zweifelsohne viel möglich.

Beim FC Carl Zeiss Jena wirkt das hingegen nicht ganz so wahrscheinlich, weil der Kader kräftig umgekrempelt wurde. Herausragende Regionalliga-Spieler wie Fabian Eisele (27, FC 08 Homburg), Maximilian Wolfram (25), Leon Bürger (22, beide SC Verl), Maximilian Oesterhelweg (31), Dennis Slamar (27, beide FC Energie Cottbus), Felix Drinkuth (27, VfB Lübeck), Alexander Prokopenko (20, SC Freiburg II) und die Keeper Tom Müller (24, SC Preußen Münster) sowie Lukas Sedlak (22, FC Erzgebirge Aue) sind allesamt weg.

Dafür kamen mit Torwart Kevin Kunz (30, SSV Jahn Regensburg), Sechser Lukas Lämmel (24), Rechtsverteidiger Ugur Tezel (25, beide Berliner Athletik Klub 07), Offensivmann Justin Petermann (23, 1. FC Köln II) sowie den Angreifern Pasqual Verkamp (25, Viktoria Berlin) und Jonathan Muiomo (23, FSV Optik Rathenow) mehrere Unterschiedsspieler.

Fabian Eisele (27, l.), Maximilian Oesterhelweg (31, M.) und Maximilian Wolfram (25) haben Carl Zeiss Jena verlassen.
Fabian Eisele (27, l.), Maximilian Oesterhelweg (31, M.) und Maximilian Wolfram (25) haben Carl Zeiss Jena verlassen.  © PICTURE POINT/SvenSonntag/Roger Petzsche

FC Carl Zeiss Jena verfügt über Klasse, hat aber wie der FC Energie Cottbus viel Qualität verloren

Kevin Kunz (30, l.) ist der neue Stammkeeper, auch Jonathan Muiomo (23, M.) und Lukas Lämmel (24) haben sich als Neuzugänge direkt in die FCC-Startelf gespielt.
Kevin Kunz (30, l.) ist der neue Stammkeeper, auch Jonathan Muiomo (23, M.) und Lukas Lämmel (24) haben sich als Neuzugänge direkt in die FCC-Startelf gespielt.  © Picture Point/Sven Sonntag/Gabor Krieg

Mit Kapitän Bastian Strietzel (24), den Innenverteidigern Maurice Hehne (25) sowie Burim Halili (24), Routinier Rene Lange (33) und den Mittelfeldleuten Justin Schau (23) sowie Matti Langer (32) verfügt Jena über weitere gute Kicker. Doch ob sie schnell genug zu einer Einheit werden und den vielen Konkurrenten davonlaufen können, ist zumindest fraglich, aufgrund ihrer Klasse jedoch nicht ausgeschlossen. Das bekam im DFB-Pokal auch der VfL Wolfsburg zu spüren.

Das gilt ebenfalls für Cottbus. Doch die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz (57) hat viele Qualitätskicker verloren.

Top-Torjäger Erik Engelhardt (24, VfL Osnabrück), Offensivmann Maximilian Pronichev (24, SV Horn), Stammkeeper Toni Stahl (22, Hannover 96), Flügelflitzer Nikos Zografakis (22, noch ohne neuen Verein), Abwehrmann Jan Koch (26, SGV Freiberg), Rechtsverteidiger Joshua Bitter (25, MSV Duisburg), die Angreifer Janik Mäder (25, BSG Chemie Leipzig), Theo Harz (18, Hamburger SV II), Max Kremer (33, Sportfreunde Lotte) sowie Gian-Luca Schulz (23, Rückkehr nach Leihe zum FC Hansa Rostock) sind weg.

So mussten die Lausitzer vor allem im Sturm nachrüsten und haben das auch getan. Eric Hottmann (22, Türkgücü München), Oesterhelweg, Nicolas Wähling (24, SSV Ulm 1846), Ali Abu-Alfa (22, Hertha BSC II), Tim Heike (22, Halberstadt) und auch Paul Milde (27, Kickers Offenbach) sollen für Tore und Vorlagen sorgen. Es bestehen allerdings leichte Zweifel, ob sie das auf dem Niveau ihrer Vorgänger können. Gegen den SV Werder Bremen hielt man zwar gut dagegen, doch die Schwächen im Angriff wurden trotz der knappen 1:2-Niederlage deutlich.

Paul Milde (27, l.) und Ali Abu-Alfa (22, 2.v.l.) sind neu bei Energie Cottbus, Maximilian Pronichev (24, 2.v.r.) und Erik Engelhardt (24) haben die Lausitzer hingegen verlassen.
Paul Milde (27, l.) und Ali Abu-Alfa (22, 2.v.l.) sind neu bei Energie Cottbus, Maximilian Pronichev (24, 2.v.r.) und Erik Engelhardt (24) haben die Lausitzer hingegen verlassen.  © PICTURE POINT/Roger Petzsche/Sven Sonntag/Gabor Krieg

Greifswalder FC könnte das Überraschungsteam der Saison werden, Berliner AK mit Mini-Chancen

Tom Weilandt (30, l.), Matti Kamenz (23, M.) und Abu Bakarr Kargbo (29) sind drei von vielen großen Verstärkungen beim GFC.
Tom Weilandt (30, l.), Matti Kamenz (23, M.) und Abu Bakarr Kargbo (29) sind drei von vielen großen Verstärkungen beim GFC.  © PICTURE POINT/Sven Sonntag/Gabor Krieg/Kerstin Dölitzsch

Mit Keeper Alexander Sebald (25, SV Rödinghausen) und Slamar gibt es zwei weitere gute Neuzugänge, die mit den etablierten Kickern um Kapitän Axel Borgmann (28), dem vielseitig einsetzbaren Tobias Hasse (26), den Mittelfeldmännern Tobias Eisenhuth, Arnel Kujovic (beide 20), Niclas Erlbeck (29), Jonas Hofmann (25), Joshua Putze (27) und Angreifer Malcolm Badu (24) für höchste Ansprüche genügen sollen. Das gelingt jedoch nur bei einer nahezu perfekten Saison und Aussetzern der Konkurrenz.

Denn auch ein Aufsteiger zählt direkt zu den Kandidaten fürs obere Drittel. Der Greifswalder FC hat mit Tom Weilandt (30, VfL Bochum), Guido Kocer (33, Bandirmaspor), Abu Bakarr Kargbo (29, BAK), Jannik Bandowski (28, TSV Steinbach Haiger), Matti Kamenz (23, FSV Zwickau), Aleksandar Bilbija (24, TeBe), Daniel Eidtner, Pascal Schmedemann (beide 22, beide Hannover 96 II), Niclas Kubitz (21, VfB Auerbach), Maksym Kowal (31, Halberstadt) und Moritz Rosenberg (20, Hansa II) extrem aufgerüstet.

Mit Akteuren wie Rudolf Sanin (22), Julian Rüh (21), Hannes Mietzelfeld (27), Robert Müller (35), Artis Lazdins (36), Lukas Knechtel (28), Matteo Hecker (20), Jannis Farr (22) und Joe-Joe Richardson (20) steht zudem die Achse. Darüber hinaus verfügt man mit Danny König (47) über einen erfahrenen Coach und mit Teamchef Roland Kroos (62), Vater von Toni (32) und Felix (31), über einen Mann, der im Hintergrund gekonnt die Fäden zieht.

Deshalb könnte der GFC in der kommenden Saison die Überraschungsmannschaft werden. Möglicherweise gelingt dies auch dem BAK, der weiterhin viel Qualität im Aufgebot hat, wegen der erneut verrückten Kader-Rochaden aber vermutlich nicht direkt als Einheit auf höchstem Viertliga-Level funktionieren wird.

Mit Jürgen Gjasula (36, l.) und Joel Richter (23, r.) laufen zwei Unterschiedsspieler weiter für den Berliner AK 07 auf, mit Michael Seaton (26) ist ein ehemaliger jamaikanischer Nationalstürmer und Drittliga-Kicker hinzugekommen. Trotz dieser drei werden sich die Athleten nach dem erneut großen Kader-Umbruch erst mal finden müssen, weshalb die Meisterschafts-Chancen gering sind.
Mit Jürgen Gjasula (36, l.) und Joel Richter (23, r.) laufen zwei Unterschiedsspieler weiter für den Berliner AK 07 auf, mit Michael Seaton (26) ist ein ehemaliger jamaikanischer Nationalstürmer und Drittliga-Kicker hinzugekommen. Trotz dieser drei werden sich die Athleten nach dem erneut großen Kader-Umbruch erst mal finden müssen, weshalb die Meisterschafts-Chancen gering sind.  © Picture Point/Gabor Krieg/Sven Sonntag

Das ist Hertha BSC II aufgrund der Verjüngung und der BSG Chemie Leipzig wegen der stärker einzuschätzenden Konkurrenz nicht zuzutrauen. Mit dem Abstieg dürften diese beiden Mannschaften allerdings auch nichts zu tun haben.

Titelfoto: Stefan Bröhl

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