Donnerwetter für Götze und Co.: Eintracht-Coach Glasner stinksauer nach Peinlich-Pleite

Frankfurt am Main - Mit vor Aufregung hochrotem Kopf und wütend übte Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner (48) scharfe Kritik an seinen Fußballprofis.

Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) ging mit seinen Schützlingen nach dem verlorenen Heimspiel gegen Wolfsburg hart ins Gericht.
Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) ging mit seinen Schützlingen nach dem verlorenen Heimspiel gegen Wolfsburg hart ins Gericht.  © dpa/Sebastian Gollnow

"Es hat nichts damit zu tun gehabt, wie wir spielen können und wollen. Es hat an allen Ecken und Kanten gefehlt", schimpfte der Österreicher nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg über die wenig bundesligataugliche Leistung am Samstag vor 47.000 Zuschauern.

An allen "Ecken und Kanten" habe es bei dem schwachen Auftritt gefehlt: "Langsam, behäbig, wenig Punch, null Durchsetzungsvermögen und desaströse Offensivstandards", zählte Glasner die Mängel auf. Es reiche eben nicht "ein bisschen Fußballspielen zu spielen, den Ball zuschieben und alles dort, wo es nicht wehtut - die gemütliche Variante", befand Glasner.

Bei einem großen Donnerwetter am Sonntag wollte der 48-Jährige seinen Spielern "den Spiegel vorhalten und ganz klare Worte" sprechen. "Es ist wichtig, sich im Spiegel anzuschauen und anzuerkennen, wenn es ein paar Narben und Falten gibt - und nicht zu sagen, ich bin der Schönste und Tollste auf der Welt", sagte Glasner.

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Zuvor hatten die Hessen in der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen (4:3) und mit einer Gala-Vorstellung gegen RB Leipzig (4:0) gewonnen. Nun muss Glasner die Eintracht-Profis aufrütteln, denn schon am Dienstag steht die zweite Gruppenpartie in der Champions League bei Olympique Marseille an.

Nach dem 0:3-Fehlstart gegen Sporting Lissabon stehen die Frankfurter schon unter Erfolgsdruck. Lissabon und Tottenham Hotspur, das gegen Marseille gewonnen hat, führen die Gruppe D mit drei Punkten an.

Glasner übt indirekte Kritik an Personalsituation und übermittelt klare Botschaft

Und auch die SGE-Kicker selbst wirkten nach der vermeidbaren Heimpleite äußerst zerknirscht.
Und auch die SGE-Kicker selbst wirkten nach der vermeidbaren Heimpleite äußerst zerknirscht.  © dpa/Sebastian Gollnow

"Wir freuen uns darauf", meinte Glasner trotzig, fügte aber auch mahnend und warnend hinzu: "Am Dienstag werden die spielen, die über 90 Minuten unseren Powerfußball spielen können. Wenn einer es nicht kann, spielt ein anderer."

Zuversichtlich ist Sportvorstand Markus Krösche (41), dass es in der französischen Hafenstadt am Mittelmeer für den Europa-League-Sieger wieder besser laufen wird: "Gegen Marseille wird es ein ganz anderes Spiel."

Die lange Liste der verletzten Spieler mit Kapitän Sebastian Rode (31), Almamy Touré (26) oder Christopher Lenz (27) wollte Glasner nicht als Ausrede für die lahme Darbietung gegen die Wolfsburger gelten lassen.

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"Wir haben ein paar Spieler, die verletzt sind und ein paar Spieler, die nicht in der Lage sind, 90 Minuten Bundesligafußball zu spielen", sagte er. "Das ist halt so und darüber beklage ich mich nicht."

Der Kritik des Trainers konnten und wollten auch die Eintracht-Profis nach dem Abpfiff nicht widersprechen. "Wolfsburg hat nicht viel investieren müssen, um die drei Punkte mitzunehmen", sagte Mittelfeldspieler Djibril Sow (25) nach der Niederlage durch das Tor von Maxence Lacroix (22, 60. Minute).

"Wir waren nicht zielstrebig und konsequent genug. So eine Leistung darf es nicht mehr geben."

Titelfoto: dpa/Sebastian Gollnow

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