Schiedsrichter-Chaos bei Rote-Karten-Festival: Spieler und Fans gehen auf die Barrikaden

Frankfurt am Main - Die Eintracht trennt sich 1:1-Unentschieden von Werder Bremen. Für keines der Teams war es der erhoffte Befreiungsschlag. Darüber hinaus gab es aber ein Mal mehr heftige Diskussionen rund um die Schiedsrichterleistung - und Meckereien auf beiden Seiten.

Amos Pieper (26, l.) bringt Eintrachts Robin Koch (27, M.) äußerst rüde zu Fall. Da sich das im Bremer Strafraum abspielte, wäre ein Strafstoß nicht gerade unverdient gewesen.
Amos Pieper (26, l.) bringt Eintrachts Robin Koch (27, M.) äußerst rüde zu Fall. Da sich das im Bremer Strafraum abspielte, wäre ein Strafstoß nicht gerade unverdient gewesen.  © Arne Dedert/dpa

Dabei gab es durchaus Situationen, in denen der Unparteiische zweifelsfrei richtig lag. So waren die beiden Platzverweise für Werders Jens Stage (27, 73. Minute) und Frankfurts Tuta (24, 77.) absolut korrekt - eine großartig andere Wahl hätte Schiedsrichter Robert Hartmann (44) zugegebenermaßen aber auch nicht gehabt.

Denn beide Aktionen - Stage rauschte mit gestrecktem Bein in die Knochen von Jean-Mattéo Bahoya (18), und Tuta senste Felix Agu (24) mit offener Sohle um - waren von der Kategorie "übertrieben hart". Doch dann gab es noch die Aktionen, bei denen das Schiedsrichtergespann deutlich besser hätte agieren können.

So sah SGE-Akteur Eric Junior Dina Ebimbe (23) bereits in der 45. Minute Gelb und hätte im zweiten Durchgang nach weiterem harten Einsteigen eigentlich die Ampelkarte sehen müssen - Hartmann sah es anders und erntete zu Recht harte Kritik von Bremer Vereins- und Fanseite.

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Eintracht Frankfurt Elfer-Blackout von Abwehrchef Koch: Das sagt SGE-Keeper Trapp zum Ellbogenschlag

Weitaus direkter spielentscheidend war dann eine Aktion, die sich früh im zweiten Durchgang ereignete: Werder-Abwehrmann Amos Pieper (26) riss seinen Verteidiger-Kontrahenten Robin Koch (27) im Sechzehner in Ringermanier zu Boden - ein Pfiff blieb aber aus.

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Eintrachts Tuta (24, 2.v.l.) sah nach hartem Einsteigen gegen Bremens am Boden liegenden Felix Agu (24) völlig zurecht Rot. Zuvor war Werders Jens Stage (27) mit glatt Rot vom Platz geflogen.
Eintrachts Tuta (24, 2.v.l.) sah nach hartem Einsteigen gegen Bremens am Boden liegenden Felix Agu (24) völlig zurecht Rot. Zuvor war Werders Jens Stage (27) mit glatt Rot vom Platz geflogen.  © Arne Dedert/dpa

"Das war ein eindeutiger Elfer für uns", konstatierte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche (43) nach der Partie nachvollziehbarerweise. Und natürlich entlud sich auch im Netz eine gewaltige Welle der Empörung.

Neben meist unter die Gürtellinie gehenden Anmerkungen seitens derjenigen, die es mit den Adlerträgern hielten, merkte auch ein Eintracht-Kenner wie Christopher Michel auf seinem X-Account an, dass der ausgebliebene Elfmeterpfiff "verwunderlich" gewesen sei. Auch, dass der VAR nicht eingriff, wurde rückblickend kritisch beäugt.

Im Nachgang half das Meckern beiden Teams aber kein Stück weiter und dient vielleicht höchstens als Motivation, in den kommenden Partien derart stark aufzuspielen, dass es keines Ärgers über den Unparteiischen bedarf.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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