Weniger reden, weiter siegen: Glasners Masterplan für harte Wochen

Frankfurt am Main - Die jüngsten Siege machen Mut. Eintracht Frankfurt hat eine heiße Woche vor sich. In der Champions League soll das Aus abgewendet werden, in der Liga warten zwei schwere Prüfungen.

Hier geht's lang: Eintracht Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner (48) hat sich für die anstehenden Wochen einen Masterplan zurechtgelegt.
Hier geht's lang: Eintracht Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner (48) hat sich für die anstehenden Wochen einen Masterplan zurechtgelegt.  © Arne Dedert/dpa

Irgendwann hat auch Oliver Glasner (48) mal genug erzählt. Darum hat sich der 48 Jahre alte Cheftrainer von Eintracht Frankfurt jetzt nach eigenen Angaben selbst die Redezeiten gekürzt.

"Weil wir haben gesagt: Irgendwann kann ich mich ja selbst gar nicht mehr hören, geschweige denn die Spieler", sagte Glasner am Freitag. Viel zu beanstanden hatte der Österreicher zuletzt eh nicht, das furiose 5:1 gegen Bayer Leverkusen und die 2:0 Pokal-Pflichterfüllung bei den Stuttgarter Kickers waren ganz in Glasners Sinne.

Nun wartet auf den Europa-League-Sieger eine besonders heiße Woche. In der Bundesliga stehen erst bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) und am kommenden Wochenende gegen Borussia Dortmund zwei Abend-Topspiele an.

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Dazwischen wartet die wichtige Prüfung gegen Olympique Marseille, in der das vorzeitige Aus in der Champions League verhindert werden soll.

"Wir sind in einer guten Form und haben ein beeindruckendes 5:1 gegen Leverkusen hinter uns", sagte Glasner. Man fahre mit "einem guten Gefühl" nach Gladbach.

SGE-Abwehrchef gesperrt, Champions-League-Plätze für Eintracht Frankfurt in Sichtweite

Aufgrund seiner Gelb-Roten Karte bei der 2:3-Niederlage gegen Tottenham Hotspur ist SGE-Abwehrchef Tuta (23, l.) am kommenden Mittwoch in der Champions League gesperrt.
Aufgrund seiner Gelb-Roten Karte bei der 2:3-Niederlage gegen Tottenham Hotspur ist SGE-Abwehrchef Tuta (23, l.) am kommenden Mittwoch in der Champions League gesperrt.  © ADRIAN DENNIS / AFP

Die Woche der Wahrheit will der Chefcoach mit der bestmöglichen Elf beginnen und dabei auch keine Experimente Richtung Königsklasse erwägen. "Es sind keine Testspiele, um etwas zu probieren. Es sind ganz wichtige Ligaspiele. Irgendetwas zu testen, das machen wir nicht. Wir werden jedes Spiel die bestmögliche Mannschaft aufstellen", sagte Glasner.

Da er am kommenden Mittwoch den gesperrten Tuta (23) ersetzen muss, hätte er dies bereits in der Liga erproben können. Doch darauf verzichtet Glasner, zu wichtig ist ihm die Bundesliga.

Mit einem Sieg könnten die Hessen auf einen Champions-League-Platz springen, weil sich Hoffenheim und Bayern im direkten Duell die Punkte wegnehmen. Doch die Tabelle ist für Glasner derzeit noch wenig aussagekräftig. "Wir lassen uns vom fünften Platz nicht blenden. Es geht ganz, ganz schnell. Es scheint ziemlich ausgeglichen zu sein. Für mich ist überhaupt nicht wichtig, auf welchem Platz wir stehen", sagte der Coach.

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Frankfurt zeigte - mit Ausnahme des unangenehmen 0:3 beim Letzten Bochum - zuletzt aber einen stabilen Aufwärtstrend.

Eintracht Frankfurts Coach Glasner schätzt Borussia Mönchengladbachs Stürmer-Star Marcus Thuram

Vor dem formstarken Gladbacher Mittelstürmer Marcus Thuram (25) warnt SGE-Coach Glasner sein Team ganz besonders.
Vor dem formstarken Gladbacher Mittelstürmer Marcus Thuram (25) warnt SGE-Coach Glasner sein Team ganz besonders.  © KERSTIN JOENSSON / AFP

Gegner Gladbach schätzt Glasner auch ohne den verletzt fehlenden Jonas Hofmann (30) als harten Rivalen ein.

"Sie sind eine sehr gute Mannschaft, sehr spielstark. Sie haben sehr viel Tempo, haben Julian Weigl dazubekommen. Das ist eine sehr gute Mannschaft", sagte der Coach, der weiter auf Ansgar Knauff (20) und Makoto Hasebe (38) verzichten muss.

Besonders Stürmer Marcus Thuram (25) hat Glasner beeindruckt.

"Er bringt Größe mit, Speed mit und Robustheit mit. Er war im ersten Jahr sehr erfolgreich. Wenn er die Qualitäten auf den Platz bringt, ist er einer der besten Stürmer der Bundesliga."

Mit sieben Treffern ist der Franzose einer der Toptorjäger der diesjährigen Bundesliga-Saison.

Für Frankfurt glänzten zuletzt vor allem Daichi Kamada (26), Jesper Lindström (22) und Randal Kolo Muani (23).

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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