Affenlaute aus dem Publikum: Geschockter Cottbus-Profi Butler spricht über "Schande"

München - Affenlaute gegen Energie Cottbus' Justin Butler (24): Das Drittliga-Spiel zwischen dem FCE und dem TSV 1860 München wurde von einem Rassismus-Eklat überschattet. Der Stürmer selbst reagiert geschockt auf den Vorfall.

Justin Butler (24, Nr. 31) wurde in München Opfer von rassistischen Beleidigungen.  © Heike Feiner/Eibner Pressefoto/dpa

Es gehe ihm "an sich gut, aber ich bin schon sehr aufgewühlt", sagte der 24-Jährige in einer Mitteilung des Vereins.

"Es war ein wirklicher Schockmoment für mich und eine Erfahrung, auf die ich lieber verzichtet hätte", erklärte Butler schwer getroffen: "Es ist erschreckend, dass es in einer aufgeklärten und modernen Welt wie unserer, immer wieder zu solchen Vorfällen kommt."

In der 77. Minute war die Partie beim Stand von 0:2 aus Sicht der Cottbuser für mehrere Minuten unterbrochen worden, nachdem aus dem Publikum Affenlaute zu hören gewesen waren, die gegen den kurz zuvor eingewechselten Butler gerichtet waren.

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Weil der betreffende Zuschauer schnell ausgemacht und aus dem Stadion entfernt werden konnte, wurde die Partie gegen den Willen von Trainer Pele Wollitz (60), der mit einem Abbruch ein Zeichen setzen wollte, fortgesetzt.

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Energie Cottbus: Justin Butler richtet Appell an alle

Der Cottbus-Profi war von dem Vorfall sichtlich getroffen.  © IMAGO / osnapix

Die Situation in München mache ihn "sehr traurig und nachdenklich", fuhr Butler fort, die Enttäuschung sei nicht leicht zu verarbeiten.

Dann richtete der Deutsch-Amerikaner einen Appell an alle Menschen: "Rassismus darf in unserer Gesellschaft nirgendwo einen Platz finden. Nicht auf der Straße, nicht im Internet und auch nicht auf dem Fußballplatz! Menschen nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen, sie abzuwerten und mit Affen zu vergleichen, das ist eine Schande."

Der Cottbuser Sommer-Neuzugang bedankte sich bei Fans, Teamkollegen und den beiden Klubs, die ihm nach der rassistischen Entgleisung aufmunternde Worte entgegengebracht und ihn unterstützt hätten.

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Zu den Unterstützern zählt natürlich auch sein Kapitän: "Das ist erschreckend. Ich habe Justin auch gefragt. Er hat es mir bestätigt. Ein paar Sechzig-Spieler waren auch dabei. Das ist einfach traurig, dass das immer wieder Thema ist", betonte Axel Borgmann (31) schon nach Spielende am Magenta-Mikrofon: "Ich denke, die Fans haben es richtig gesagt: Es gibt keinen Platz für so einen Mist. Das gehört sich einfach nicht."

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 MSV Duisburg 13 24:13 26
2 FC Energie Cottbus 13 30:21 26
3 SC Verl 13 30:21 23
4 VfL Osnabrück 13 17:11 23
5 Rot-Weiss Essen 13 25:21 23
6 TSG 1899 Hoffenheim II 13 27:18 21
7 VfB Stuttgart II 13 20:19 21
8 Viktoria Köln 13 21:16 20
9 SV Waldhof Mannheim 13 23:21 19
10 1. FC Saarbrücken 13 22:20 19
11 SV Wehen Wiesbaden 13 17:16 19
12 FC Hansa Rostock 13 17:16 18
13 TSV 1860 München 13 21:21 18
14 FC Ingolstadt 04 13 23:19 17
15 Alemannia Aachen 13 21:22 16
16 FC Erzgebirge Aue 13 15:22 15
17 SSV Jahn Regensburg 13 17:23 14
18 SSV Ulm 1846 13 19:28 13
19 TSV Havelse 13 15:31 4
20 1. FC Schweinfurt 05 13 9:34 3

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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