Pokal-Ärger im Block: Cottbuser Fanszene kritisiert eigene Anhänger

Cottbus - Große Enttäuschung bei Energie Cottbus: Der Drittligist bekommt beim 1:4 gegen Erstliga-Klub RB Leipzig seine Grenzen aufgezeigt. Im Fanblock gibt es mehrere Schocks und Ärger.

Eigentlich war alles angerichtet für einen zünftigen Pokalabend.
Eigentlich war alles angerichtet für einen zünftigen Pokalabend.  © Picture Point / Roger Petzsche

Nichts wurde es mit einem Wunder und auch nichts mit einem Pokalkrimi. Nach 37 Minuten war die Messe gelesen, weil sich die Rasenballer in und rund um den Strafraum viel zielstrebiger zeigten.

Cottbus verfiel bei allen drei Gegentreffern in eine Schockstarre: Zunächst fühlte sich kein Lausitzer für Yohan Bakayoko (13.) zuständig, der aus dem Hinterhalt Cottbus-Keeper Funk überraschte.

Beim zweiten und dritten Gegentor (28., 37.) pennte die komplette Defensive, Christoph Baumgartner hatte jeweils leichtes Spiel. Damit war der sportliche Spielfilm des Abends fast auserzählt.

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Der Treffer zum 1:4 von Erik Engelhardt (86.) war zwar nur Ergebniskosmetik, aber immerhin der Lohn für einen offensiv insgesamt engagierten und mutigen Auftritt.

Mit einer großen Pyroshow stimmte sich die Nordwand auf den Pokalkracher ein.
Mit einer großen Pyroshow stimmte sich die Nordwand auf den Pokalkracher ein.  © Picture Point / Roger Petzsche

Mutig war auch das Transparent im Cottbuser H-Block, dass sich gegen Teile der eigenen Fans richtete: "Im Pokal wollt ihr den Rausch? Aber gegen Havelse bleibt ihr auf der Couch", lautete die unmissverständliche Botschaft.

Ziel der Kritik: All jene Anhänger, die sich nur die Rosinen herauspicken. Drei Tage zuvor gegen Havelse waren nur 9688 Fans gekommen, zuletzt war Energie im März gegen Hannover II nicht fünfstellig geworden.

Energie Cottbus sorgt für knisternde Pokal-Atmosphäre

Die Kritik der Ultras an die eigenen Fans war deutlich.
Die Kritik der Ultras an die eigenen Fans war deutlich.  © IMAGO / Matthias Koch

Energie liegt zwar mit solchen Zahlen weiterhin weit über dem Schnitt, der Höhenflug ist dennoch keine Selbstverständlichkeit. Zumal ein volles und stimmgewaltiges Stadion selbst zig Leipziger Gästen höchsten Respekt abverlangte.

Mit Beginn des Aufwärmens schepperte es lautstark im Hexenkessel, was sich mit Anpfiff auf die Cottbuser Gangart auf den Platz übertrug. Merveille Biankadi, 30 Jahre alt und mit über 200 Profispielen gewaschen, meinte in der Mixed-Zone:

"Ja, ist natürlich geil, ist auch für uns was Besonderes. [...] Der Trainer meinte es auch gerade im Kreis, dass wir darauf hinarbeiten, dass es dann zur Regelmäßigkeit jedes zweite Wochenende wird."

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Ein Rätsel blieb dann doch noch: Neben dem bestätigten Todes-Schock eines RB-Fans gab es auf der rappelvollen Nordwand mehrere Sanitäter-Einsätze. Energie wollte nach Abpfiff aus Gründen der Privatsphäre keine offiziellen Angaben machen.

Mindestens in einem Fall sollen Trunkenheit und Schwindel der Grund gewesen sein.

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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