In Cottbus feiert nur der Weihnachtsmann! Herbstmeisterschaft "egal"?
Cottbus - Nichts mit "Fröhliche Weihnacht" bei Energie Cottbus! Das 2:2 (2:0) gegen Jahn Regensburg am Freitagabend war so kurz vor dem Fest ein echter Stimmungskiller, weil die Gastgeber zur Halbzeit schon wie die sicheren Sieger aussahen.
Alles war angerichtet: Mit einem Sieg wäre die Herbstmeisterschaft perfekt gewesen. Stattdessen muss Energie auf Schützenhilfe hoffen, damit der Zweitplatzierte MSV Duisburg nicht das Geschenk vom Gabentisch klaut.
Die Zebras, die Energie vor zwei Wochen im eigenen Stadion in der Schlussminute furios besiegten, können mit einem Dreier an den Cottbusern vorbeiziehen. Fällt das Weihnachtsfest in der Lausitz also aus?
Nein! Trainer Pele Wollitz (60) war nach Abpfiff bemüht, das Positive herauszustellen: "Es ist egal, ob wir Erster bleiben. Wir werden auf jeden Fall auf einem Aufstiegsplatz bleiben."
Stimmt, doch der Spielverlauf sorgte für Katerstimmung. Doppeltorschütze Erik Engelhardt (27) war in der Mixed-Zone deutlich angefressen:
"Nach dem 2:0 hat nach der Halbzeit die Intensität gefehlt. Wir dürfen nicht so einfach die Gegentore bekommen, was schon immer unser Manko ist."
Energie Cottbus gibt zum siebten Mal eine Heimführung her - und muss jetzt bis Sonntagabend warten
Es war das sage und schreibe siebte Heimspiel (!), in dem Energie eine Führung zwischenzeitlich oder endgültig aus der Hand gab.
Deswegen wählte Topscorer Tolcay Cigerci (30) bei MagentaSport klare Worte: Das fühlt sich an "wie eine Niederlage, muss man ehrlich sagen. Wenn man eine so gute erste Halbzeit spielt, dann darf man in der zweiten Halbzeit nicht so spielen. Du führst 2:0 zu Hause mit den Fans, bist Erster. Das kannst du keinem erzählen."
Bitter: Am Sonntag ist im Cottbuser Stadion das traditionelle Weihnachtssingen ab 18 Uhr angesetzt.
Doch da das Duisburg-Spiel erst kurz vor 21.30 Uhr zu Ende ist, werden die über 7000 erwartungsfrohen Energie-Fans am Sonntagabend nach Hause pilgern, ohne zu wissen, ob sie auf Platz eins überwintern.
Titelfoto: IMAGO / Steffen Beyer

