Späte Transfers, Einjahresverträge - darum kommt Cottbus nur schwer aus dem Hamsterrad raus

Cottbus - Fünf Spieler hat Energie Cottbus im September verpflichtet und damit so viel wie kein anderer Klub in allen deutschen Profiligen. Trainer-Manager Pele Wollitz (60) erklärt, wieso das alternativlos ist.

Simon Straudi (26) grinst als letzter Neuer in die Kamera. Die Verpflichtung eines Erstliga-Spielers wie ihm wäre zu einem früheren Zeitpunkt kaum möglich gewesen.
Simon Straudi (26) grinst als letzter Neuer in die Kamera. Die Verpflichtung eines Erstliga-Spielers wie ihm wäre zu einem früheren Zeitpunkt kaum möglich gewesen.  © Steve Seiffert CBpx

Mit den Transfers von Anderson Lucoqui (28), King Manu (21), Marius Funk (29), Merveille Biankadi (30) und Simon Straudi (26) hat der Drittligist für Aufsehen gesorgt.

Doch die späte Transferoffensive hat einen simplen Grund: Es mangelt am lieben Geld. Auf der Pressekonferenz vor dem Verl-Spiel (Sonntag, 16.30 Uhr) spricht Wollitz über die späten Verstärkungen:

"Die kriegen wir nicht am 1.7. Das kann sich jeder abschminken. Die werden wir auch nicht am 30.3. kriegen."

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Für viele Akteure sei Cottbus aufgrund des Standorts oder der Gehälter nicht die erste Wahl. Erst als einige Akteure zum Ende der Transferperiode ohne Verein dastanden, wendete sich das Blatt.

Nach TAG24-Informationen sanken in dem Zuge auch die Gehaltsvorstellungen der Nachverpflichtungen, keiner sprengt das Gehaltsgefüge.

Langfristige Planung aufgrund der Sponsorenlandschaft schwierig

Pele Wollitz (60) muss sich bei Neuverpflichtungen an einen strengen finanziellen Rahmen halten. (Archivbild)
Pele Wollitz (60) muss sich bei Neuverpflichtungen an einen strengen finanziellen Rahmen halten. (Archivbild)  © Picture Point / Sven Sonntag

Dennoch stehen unter dem Strich drei Leihspieler (Michelbrink, Duah, Manu) und viele Akteure mit Vertrag bis Saisonende. Dies sind vor allem Namen, die schon bei größeren Klubs spielten (Guwara, Butler, Funk, Biankadi, Straudi).

Langfristige Planungssicherheit am Standort Cottbus? Schwierig. Wollitz führt aus:

"Das hängt auch damit zusammen, dass der Klub in der Struktur immer Einjahresverträge mit Sponsoren hat. Es gibt ganz wenige Sponsoren, die zwei Jahre, drei Jahre [machen]."

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Unter den Cottbuser Gönnern sind fast ausschließlich lokale oder regionale Firmen, von Einzelunternehmen bis zum Mittelstand.

"Das heißt, ganz viele Sponsoren schließen im Mai ihre Verträge ab. Im Mai sind diese Spieler aber nicht mehr auf dem Markt, es sei denn, wie jetzt Leihgeschäfte - oder sie haben nicht diesen Klub bekommen, den sie sich gewünscht haben. Dann können wir was machen", so Wollitz.

Unter den Voraussetzungen ist aus dem Hamsterrad nur schwer zu entkommen, ungeplante Sondereinnahmen wie die Pokal-Prämie helfen. Dennoch hat Energie in der 3. Liga bereits elf Punkte nach sechs Spielen auf dem Konto.

Titelfoto: Steve Seiffert CBpx

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