Cottbus - Wird das kleine TSV Havelse am Samstag (Anstoß: 14 Uhr) zum großen Stolperstein für Energie Cottbus vor dem DFB-Pokal-Duell gegen RB Leipzig? FCE-Trainer Pele Wollitz (60) denkt deshalb laut über eine System-Rochade nach.
Sein Team spielte diese Serie schon in diversen Grundordnungen. Zu Saisonbeginn im jahrelang etablierten 4-3-3. Schon am vierten Spieltag folgte der Wechsel auf ein 4-4-2-System mit Raute.
Im Auswärtsspiel gegen Ulm agierte Energie spätestens ab der zweiten Hälfte in einem 4-4-1-1.
Die neue taktische Variabilität ist ein Schlüssel des Erfolgs in dieser Saison, Energie ist wenig ausrechenbar für den Gegner, kann so auf diverse Spielsituation reagieren.
Hinzu kommt: Die Cottbuser verfügen über eine derart starke und flexible zweite Reihe wie seit Jahren nicht mehr, verzichteten zuletzt sogar zugunsten offensiverer Option auf einen etatmäßigen Innenverteidiger als Back-Up.
Darum gibt es angesichts 24 gesunder Feldspieler dieser Tage heiße Diskussionen im Cottbuser Trainerbüro um das richtige System. Wollitz offen: "Es wird auch Entscheidungen geben, was die Konzeption betrifft."
TSV Havelse als Favoritenschreck, Cottbus' Erik Engelhardt in Topform
Gegen Ulm fand Energie in der ersten Viertelstunde nicht richtig ins Spiel, laut Wollitz, weil "die Aufstellung nicht die beste war", wie er selbstkritisch eingestand.
Gegen Underdog Havelse sollte Energie vor heimischen Publikum eine erneut unrunde erste Hälfte vermeiden, zumal bei einem Sieg für eine Nacht die Tabellenführung winkt.
Die Niedersachsen überrumpelten diese Saison unter anderem Hansa Rostock in deren Stadion, knöpften auch Ligaprimus Duisburg die ersten Punkte der Saison ab.
Kommt deshalb jetzt die System-Rochade? Gut möglich, dass Wollitz mit einer Umstellung zum einen den Gegner überraschen, zum anderen die Sinne seiner Spieler schärfen will.
In dem Zuge könnten der ein oder andere Akteur für die Partie unter den Tisch fallen. Wollitz: "Es wird immer Opfer geben, die nicht berücksichtigt werden."
Eine (wenig überraschende) Entscheidung lässt Wollitz durchblicken: "Was ich sagen kann, dass auf jeden Fall Engelhardt beginnen wird [...] weil er für mich aktuell der beste Stürmer der 3. Liga ist."