Kurz vor WM: Pavard spricht offen über einen Abschied vom FC Bayern München

München - Zufrieden ist Benjamin Pavard (26) mit seiner Rolle beim FC Bayern München keineswegs, versteckt hat der Franzose dies in der Vergangenheit nicht. Nun liebäugelt er offen damit, im Sommer ein "neues Projekt" zu suchen.

Wird Benjamin Pavard (26) den FC Bayern München verlassen?
Wird Benjamin Pavard (26) den FC Bayern München verlassen?  © Sven Hoppe/dpa

"Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken", erklärte der Defensivspezialist im Gespräch mit L'Equipe.

Der derzeitig noch bis Ende Juni 2024 beim deutschen Rekordmeister unter Kontrakt stehende Rechtsfuß, der mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes in wenigen Tagen in Katar um den begehrten WM-Titel kämpfen wird, hatte bereits deutlich erklärt, sich im Abwehrzentrum zu sehen.

Es ist ein Wunsch, der ihm an der Säbener Straße jedoch auf absehbare Zeit verwehrt bleiben wird.

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Mit Dayot Upamecano (24), Lucas Hernández (26) und Matthijs de Ligt (23) ist die Innenverteidigung potent besetzt. Bleibt die Konkurrenz gesund, wird Pavard wohl weiterhin "nur" als Außenverteidiger das Vertrauen von Julian Nagelsmann (35) erhalten.

Gespräche mit den Bayern-Bossen hinsichtlich einer Verlängerung habe es laut dem Franzosen bislang noch nicht gegeben.

Angesichts der Restlaufzeit des Arbeitspapiers und eines drohenden ablösefreien Wechsels nach der kommenden Saison, der nicht im Interesse von Hasan Salihamidzic (45) und des Vereins sein dürfte, herrscht folglich beidseitiger Handlungsbedarf.

"Ich habe großen Respekt vor den Bayern, ich habe dort die Anforderungen auf sehr hohem Niveau gelernt", erklärte Pavard der französischen Sportzeitung. Es sei "eine Ehre", das Trikot der Münchner zu tragen, weshalb mit Blick auf seine sportliche Zukunft eine sinnvolle Lösung gefunden werden solle. "Ich mache kein fiktives Szenario, wir werden sehen, welche Möglichkeiten es gibt, und wir werden mit den Bayern darüber sprechen." Natürlich erst nach der WM.

Benjamin Pavard kämpft mit Frankreich bei Weltmeisterschaft in Katar um seinen zweiten Titel

Benjamin Pavard (26) spielt nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart an die Säbener Straße bereits seit Sommer 2019 für den FC Bayern München.
Benjamin Pavard (26) spielt nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart an die Säbener Straße bereits seit Sommer 2019 für den FC Bayern München.  © Sven Hoppe/dpa

Die anstehende Endrunde im Emirat genießt beim Abwehrspieler, der sich mit Frankreich im Jahr 2018 erstmalig zum Weltmeister hatte krönen können, nun höchste Priorität. "Im Moment konzentriere ich mich auf die Weltmeisterschaft, darauf, der Beste zu sein, der ich sein kann, bei einem sehr großen Klub, einem der besten der Welt", erklärte Pavard.

Sollte er in Katar unter Trainer Didier Deschamps (54) erneut auftrumpfen, könnte dies nicht nur für zusätzliche Interessenten sorgen, sondern ebenso für lukrativere Angebote - für ihn selbst, aber auch für den FC Bayern. Seine eigentlich ungeliebte Rolle beim Rekordmeister als rechter Verteidiger, der nur bei einer entsprechenden Personallage in der Mitte ran darf, spielt ihm dabei durchaus in die Karten.

"Ich weiß, dass ich auf allen Positionen spielen kann. Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl", gab sich Pavard, der für sein Land bisher 46 Spiele absolviert, zwei Tore erzielt und drei Treffer seiner Mannschaftskollegen vorbereitet hat, mit Blick auf die kommenden Wochen betont selbstbewusst.

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Ausschlaggebend für einen möglichen Bayern-Abschied im kommenden Jahr seien laut dem Defensivakteur, für den die Roten im Sommer 2019 stolze 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen hatten, die eigenen Perspektiven. Das Sportliche stehe über allem. Einen Wechsel, nur um erneut als Außenverteidiger eingesetzt zu werden, wird er deshalb kaum anstreben.

Auch mit Blick auf Titel dürfte die Auswahl gering sein. Mit dem FC Bayern hat Pavard nicht nur drei Meisterschaften eingeheimst, sondern zudem Champions League, DFB-Pokal, Klub-WM und den DFL sowie UEFA Supercup gewonnen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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