FC Bayern gegen PSG: Müller ist heiß, Youngster des FCB bei CL-Kracher im Fokus

München - Der FC Bayern München fiebert einem großen Abend zum Europapokal-Jubiläum entgegen. Für die größten Stars des Gegners Paris Saint-Germain gab es im Vorfeld eine forsche Kampfansage. Ein 22-Jähriger steht im Fokus.

Thomas Müller (33) vom FC Bayern München freut sich auf das Duell mit Paris Saint-Germain der Champions League.
Thomas Müller (33) vom FC Bayern München freut sich auf das Duell mit Paris Saint-Germain der Champions League.  © Sven Hoppe/dpa

Bevor sich Lionel Messi (35) und Kylian Mbappé (24) auf dem Rasen für den ultimativen Showdown im Achtelfinale einstimmten, gab's von FCB-Anführer Thomas Müller (33) aus dem Inneren der Münchner Champions-League-Festung eine deutliche Ansage.

"Ich glaube, die ganze Welt schaut ihm gerne beim Fußballspielen zu. Wir werden ihm dabei nicht zuschauen, sondern ihn stören, seine Arbeit zu machen", kündigte der Münchner Kapitän in der Allianz Arena entschlossen Richtung Mbappé an.

Auch Weltmeister Messi soll am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN) nicht zaubern dürfen. "Wenn unser Plan aufgeht, wird er nicht viel Spaß haben", erklärte Müller - und zielte damit auf beide PSG-Stars ab.

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Der lächelnde Ur-Bayer demonstrierte auch schon als erster Feldspieler beim entsprechenden Abschlusstraining am Dienstagvormittag die große Münchner Zuversicht für einen geschichtsträchtigen Auftritt gegen das Pariser Star-Ensemble.

"Die Vorfreude ist da. Es treffen zwei großartige Mannschaften aufeinander", sagte Müller vor dem bereits 500. Europapokalspiel des deutschen Rekordmeisters. "Es geht darum, dass wir elf Kapitäne auf dem Platz haben."

FC Bayern will an das Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain anknüpfen

Julian Nagelsmann (35), Trainer des FC Bayern München, will Lionel Messi (35) und Kylian Mbappé (24) "die Lust rauben".
Julian Nagelsmann (35), Trainer des FC Bayern München, will Lionel Messi (35) und Kylian Mbappé (24) "die Lust rauben".  © Sven Hoppe/dpa

In einem Königsklassen-Knaller höchster Güteklasse gegen das jedoch ohne den verletzten Neymar (31) auflaufende Ensemble von Paris Saint-Germain will der FC Bayern nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel den Einzug ins Viertelfinale zu Hause perfekt machen.

Für Julian Nagelsmann (35) wäre ein Erfolg gegen Messi, Mbappé und Co. der prestigeträchtigste Moment der anderthalbjährigen Amtszeit als Trainer der Münchner. "Es ist das Duell zweier Topteams", sagte der Übungsleiter am Dienstag rund 30 Stunden vor dem Anpfiff: "Und dann hoffen wir, dass wir am Mittwochabend einen Kuchen haben und ich ein kleines Stück davon esse."

Man wolle dem spielstarken Duo Messi und Mbappé, das jüngst bei der Weltfußballer-Kür die Plätze eins und zwei belegte, "die Lust rauben", sagte Nagelsmann zu einer Schlüsselaufgabe.

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Während die Münchner die Aktionen von Weltmeister Messi vor drei Wochen im Pariser Prinzenpark erfolgreich einbremsten, kämpften sie gegen den einmal mehr nicht zu greifenden und wegen einer Verletzung erst nach der Pause eingewechselten X-Faktor Mbappé in der packenden Schlussphase der Partie weitestgehend vergeblich an.

FC Bayern gegen PSG: Münchner Abwehrspieler müssen Kylian Mbappé stoppen

Lionel Messi (35, r.) und Kylian Mbappé (24) stehen bei Paris Saint-Germain natürlich im Fokus. Kann der FC Bayern München das Duo stoppen?
Lionel Messi (35, r.) und Kylian Mbappé (24) stehen bei Paris Saint-Germain natürlich im Fokus. Kann der FC Bayern München das Duo stoppen?  © Manu Fernandez/AP/dpa

Mbappé ist für Müller aktuell der "spektakulärste" Angreifer. "Es ist nicht nur schön, schön, was er macht, es ist auch effektiv." In München wird Mbappé, der im Champions-League-Viertelfinale 2021 beim Pariser 3:2-Sieg doppelt in der Arena getroffen hatte, an der Seite von Messi starten.

Beim Abschlusstraining auf dem Klub-Gelände steckten Nagelsmann und seine Co-Trainer die Köpfe zusammen. Ob auf dem kleinen Zettel in Nagelsmanns Hand die Antwort auf die spannende Frage nach der passenden Defensivformation der Roten gegen die zwei weltbesten Kicker stand?

Immerhin blieben die Münchner in sechs von sieben Champions-League-Spielen in dieser Saison - unter anderem gegen Robert Lewandowskis (34) FC Barcelona und Inter Mailand - ohne Gegentor.

Nach der natürlich ärgerlichen Gelb-Rot-Sperre des formstarken Benjamin Pavard (26) aus dem Hinspiel soll der vor allem international noch sehr unerfahrene Josip Stanisic (22) trotz leichter Oberschenkelprobleme rechts hinten verteidigen.

Wie schon im Sommer im kroatischen Nationalteam beim 1:0-Sieg in der Nations League gegen Frankreich mit Mbappé. "Er ist gallig in den Zweikämpfen und ist sehr schnell auf Strecke", so Müller. "Ich glaube, dass er absolut bereit ist für die Aufgabe."

Nagelsmann setzt gegen die PSG-Angriffe in einer Dreierkette neben Stanisic auf die international erprobten Dayot Upamecano (24) und Matthijs de Ligt (23). Auf der linken Seite soll darüber hinaus der pfeilschnelle Alphonso Davies (22) als Schienenspieler kilometerreich unterwegs sein. Der Fokus liegt im Rückspiel gegen PSG auf der Null - aber Nagelsmann mahnte dennoch deutlich: "Es wird schon ein Schlüssel sein, sich nicht aufs Verteidigen zu beschränken."

FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß strotzt vor CL-Duell mit Paris Saint-Germain vor Zuversicht

Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) hat sich vor dem Champions-League-Duell zwischen dem FC Bayern und PSG zu Julian Nagelsmann (35) geäußert.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) hat sich vor dem Champions-League-Duell zwischen dem FC Bayern und PSG zu Julian Nagelsmann (35) geäußert.  © Sven Hoppe/dpa

Schon einen Tag früher als gewöhnlich hatte die mit vielen Millionen Euro aus Katar gepushte PSG-Startruppe am Montagabend ihr Quartier am Englischen Garten bezogen. Grund war die große Sorge, sonst wegen der Streiks in der Heimat Probleme bei der Anreise zu bekommen.

"Wir sind in der Lage, die Situation gegen Bayern zu drehen", so Messi, der von Schaulustigen beim Weg ins Hotel bestaunt, bejubelt und fotografiert wurde.

Das Finale am 10. Juni 2023 in Istanbul treibt den argentinischen Weltmeister ebenso an wie die Bayern-Stars. Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) strotzt in wegweisenden Wochen vor Zuversicht.

"Wenn alles so kommt, wie ich das glaube, werden wir in sechs bis acht Wochen das Thema Nagelsmann nicht mehr diskutieren", tönte er.

Er ist an einem Meilenstein-Abend in der ruhmreichen Europapokal-Historie seines Vereins nicht nur felsenfest vom Einzug der Bayern in das Viertelfinale überzeugt, sondern auch von weiteren Siegen in DFB-Pokal und natürlich der Meisterschaft.

Trotzdem fließt das Achtelfinal-Rückspiel entscheidend in die Bewertung der zweiten Nagelsmann-Saison in München ein. Nach dem Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison gegen den FC Villarreal soll der 35-Jährige mit der kostspielig verstärkten Mannschaft entsprechend mehr liefern. "Es ist auch für mich ein wichtiges Spiel", sagte Nagelsmann.

FC Bayern befindet sich gegen Paris Saint-Germain nach Hinspielsieg in guter Ausgangslage

Die Ausgangslage des deutschen Rekordmeisters ist durch das Siegtor von Paris-Schreck Kingsley Coman (26) blendend - und die Statistik ist es auch. Stolze 15 der vergangenen 17 Heimspiele in der Champions League hat der FC Bayern gewonnen.

Dass die Auswärtstorregel, die PSG beim Duell vor zwei Jahren das Weiterkommen rettete, nicht mehr gilt, könnte sich als Münchner Trumpf erweisen. Und ein gutes Omen gibt es sogar noch obendrauf: Der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato (47) war auch der Spielleiter beim 1:0-Triumph gegen PSG im Finale der Königsklasse 2020 in Lissabon.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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