Kommentar zur Peinlich-Pleite des FC Bayern in Mainz: Tuchel steht vor Katastrophen-Saison!

München - Bei den Bayern herrscht Krisenstimmung! Der Rekordmeister hat nach dem Aus in der Champions League sein Bundesligaspiel in Mainz mit 1:3 verloren und muss sich Kritik von allen Seiten gefallen lassen. Nun steht Trainer Thomas Tuchel (49) vor einem sportlichen Desaster.

Thomas Tuchel (49) ist bei den Bayern fast genau einen Monat im Amt. Seine Bilanz liest sich alles andere als gut.
Thomas Tuchel (49) ist bei den Bayern fast genau einen Monat im Amt. Seine Bilanz liest sich alles andere als gut.  © Thomas Frey/dpa

Im Fußball ist oft vom sogenannten "Trainereffekt" die Rede. Dieser tritt für gewöhnlich bei einem Klub ein, wenn ein neuer Coach auf einen alten folgt.

In der gegenwärtigen Lage des FC Bayern ist es allerdings gar nicht so einfach, überhaupt einen Effekt nachzuweisen - zumindest keinen positiven.

Die gestrige 1:3-Auswärtsniederlage am 29. Spieltag der Bundesliga gegen den FSV Mainz hat eine weitere Erkenntnis gebracht: Bei den Bayern geht es ab sofort nicht mehr um Glanz und Gloria, sondern um die schwierige Aufgabe, wenigstens den einen Titel, der noch bleibt, abzustauben.

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Und damit ist der Rekordmeister seit dem souveränen 4:0-Sieg von Borussia Dortmunder über eine erschreckend schwache Frankfurter Eintracht nicht mehr in der "Pole-Position". Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache.

Die Bayern haben selbst die sicher geglaubte Meisterschaft bei nunmehr noch fünf ausstehenden Spielen nicht mehr in der eigenen Hand. Ein Armutszeugnis, das so niemand vorhersehen konnte!

FC Bayern München: Trainerwechsel blieb völlig wirkungslos!

Die pure Ratlosigkeit steht Thomas Müller (33), dem Ersatzkapitän und Führungsspieler des FC Bayern, ins Gesicht geschrieben.
Die pure Ratlosigkeit steht Thomas Müller (33), dem Ersatzkapitän und Führungsspieler des FC Bayern, ins Gesicht geschrieben.  © Sven Hoppe/dpa

Als Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) vor fast genau einem Monat Julian Nagelsmann (35) für viele überraschend vor die Tür gesetzt hatten, wollten die Verantwortlichen ein starkes Zeichen setzen, da sie die Ziele der Saison in Gefahr gesehen haben.

Das Zeichen war stark - und falsch!

Zwar sollte man bekanntermaßen den Tag nicht vor dem Abend loben, doch was bereits jetzt klar zum Vorschein kommt, ist die negative Tendenz der Resultate sowie die spürbare Verunsicherung der Spieler, die sich selbst in einer zum "Mentalitätsspiel" deklarierten Partie nicht in der Lage sahen, eine frühe Führung über die Zeit zu bringen.

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Doch die Bayern-Bosse werden auch dafür eine passende Erklärung finden. Genauso wie nach dem Ausscheiden aus der Champions League, bei dem Tuchel und Co. nach einem 0:3 und 1:1 beinahe in euphorische Lobeshymnen ausbrachen, Tuchel hatte sich gar "schockverliebt".

Die Realität zeigt, dass ordentliche oder auch sehr gute Phasen in einem Spiel nicht mehr ausreichen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Gegen Premier-League-Gigant Manchester City musste ein zugegebenermaßen hartes Brett gebohrt, doch die Niederlage gegen Mainz muss den Bayern als gravierende Schwäche ausgelegt werden, die keine Ausreden mehr zulässt.

Nach Aus in Champions League und DFB-Pokal: Bröckelt das Selbstverständnis des FC Bayern?

Bayerns Flügelflitzer Kingsley Coman (26) war nach dem Ausscheiden in der Königsklasse untröstlich.
Bayerns Flügelflitzer Kingsley Coman (26) war nach dem Ausscheiden in der Königsklasse untröstlich.  © Sven Hoppe/dpa

Aus Spielersicht dürfte die aktuelle sportliche Lage viele Fragezeichen aufwerfen, insbesondere das viel gepriesenen "Mia san mia" hat Risse abbekommen.

Das Selbstverständnis um Joshua Kimmich (28), Thomas Müller (33) und Co. ist zwar nach wie vor zu hören, aber sobald die Spieler den Rasen betreten, scheint es immer häufiger abhanden zu kommen.

Viele Chancen werden die Bayern in der aktuellen Saison nicht mehr bekommen, ihr Können unter Beweis zu stellen. Als Tabellenzweiter hinter dem BVB ist man nun sogar in der Jägerposition, die man eigentlich den Dortmundern überlassen wollte.

Die "Schwarz-Gelben" könnten den Bayern in den restlichen Spielen den sportlichen "Todesstoß" verpassen, vorausgesetzt sie selbst liefern ausnahmsweise, wenn es darauf ankommt.

Wenn am Samstag, dem 27. Mai, der letzte Spieltag der Bundesliga endet, wird abgerechnet. Für die Bayern kann es schon jetzt keine gute Saison mehr werden, sehr wohl aber noch eine katastrophale - und ein gewisser Julian Nagelsmann wird sich zu Hause fragen, ob das alles ein schlechter Scherz gewesen ist.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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