Matthäus ist fest überzeugt: "Klare Rote Karte für Upamecano"

München - Die Rote Karte für Dayot Upamecano (24) in der 8. Minute war die spielentscheidende und hitzig diskutierte Szene der Bundesliga-Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern (3:2). Für Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (61) steht fest: Schiedsrichter Tobias Welz (45) hat hier absolut richtig entschieden.

Für diesen Kontakt an Alassane Plea (29, M.) im Vollsprint sah Dayot Upamecano (24) die Rote Karte. Für Lothar Matthäus (61) die richtige Entscheidung.
Für diesen Kontakt an Alassane Plea (29, M.) im Vollsprint sah Dayot Upamecano (24) die Rote Karte. Für Lothar Matthäus (61) die richtige Entscheidung.  © Federico Gambarini/dpa; Sven Hoppe/dpa (Montage)

"Ich bleibe dabei und bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass es eine klare Rote Karte für Upamecano war und ist", schrieb der Weltmeister von 1990 in seiner Kolumne für "Sky".

"Er blockiert Plea an der rechten Schulter, und dieser fällt nach links. Das ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers, erst recht in schnellem Tempo."

Die TV-Bilder seien eindeutig. Für Matthäus deshalb eine richtige, wenn auch harte Entscheidung für die Bayern.

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FCB-Trainer Julian Nagelsmann (35) war nach dem Spiel in den Katakomben des Borussia-Parks ausgerastet. "Dieses weichgespülte Pack", schimpfte er unter anderem lautstark vor sich her, beschwerte sich auch im anschließenden TV-Interview sichtlich aufgebracht über das Schiedsrichter-Gespann.

Matthäus ist der Meinung, dass man Nagelsmann dafür nicht ewig verdammen dürfe. Immerhin habe er sich umgehend für seine verbalen Entgleisungen entschuldigt.

Matthäus: Mangelnde Rückendeckung durch Bayern-Bosse für Nagelsmann

Schiedsrichter Tobias Welz (45) zeigt Bayerns Trainer Julian Nagelsmann (35) die gelbe Karte. Nach dem Spiel platzte dem Coach der Kragen.
Schiedsrichter Tobias Welz (45) zeigt Bayerns Trainer Julian Nagelsmann (35) die gelbe Karte. Nach dem Spiel platzte dem Coach der Kragen.  © Federico Gambarini/dpa

Gleichzeitig bemängelte Matthäus mangelnde Rückendeckung der Bayern-Bosse für den jungen Coach. "Der Druck steigt gefühlt von Woche zu Woche. Aber man lässt ihn auch ehrlich gesagt oft ziemlich alleine", schrieb der 61-Jährige.

"Man gewinnt langsam aber sicher den Eindruck, dass nicht mehr alle in der Vereinsführung hinter ihm stehen."

Unter Karl-Heinz Rummenigge (67) und Uli Hoeneß (71) wäre das anders gelaufen, ist sich der Ex-Bayern-Spieler sicher. "Sie hätten es niemals zugelassen, dass ihr Trainer erst in die Situation gekommen wäre, die in Gladbach entstanden ist. Uli Hoeneß wäre der Erste gewesen, der sich um die Presse gekümmert und sich schützend vor den Trainer gestellt hätte", so Matthäus.

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Das große Problem des FC Bayern dieser Tage sei, "dass das eine Problem noch nicht gelöst ist und sie sich selbst das nächste schaffen." Als Beispiele führte er Serge Gnabrys (27) Paris-Trip, den Rauswurf von Torwarttrainer Toni Tapalovic (42) und das daraus resultierende, hohe Wellen schlagende Interview von Bayern-Kapitän Manuel Neuer (36) an.

"Man müsste diese Dinge als Vereinsführung viel schneller erledigen, wegmoderieren, zumachen. Aber gefühlt macht das heutzutage keiner mehr, nicht richtig oder viel zu spät", meinte Matthäus.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa; Sven Hoppe/dpa (Montage)

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