Protest trotz 6:0-Sieg: Bayern-Ultras richtig stinkig auf die "Roten"

München - Die FC-Bayern-Ultras müssten nach dem 6:0-Saison-Auftakt gegen Leipzig rundum zufrieden sein. Sportlich gesehen sind sie das auch. Allerdings gab es im Stadion sichtbaren Protest – gegen das Trikot-Design. Inklusive Gesang und Choreo.

Sportlich hui, in Sachen Kleidung – nicht nur laut Ultras – eher Pfui: Harry Kane (M.) feiert mit Josip Stanisic (l.) und Luis Diaz den fünften Bayern-Treffer zu Saisonauftakt – in den umstrittenen Trikots.
Sportlich hui, in Sachen Kleidung – nicht nur laut Ultras – eher Pfui: Harry Kane (M.) feiert mit Josip Stanisic (l.) und Luis Diaz den fünften Bayern-Treffer zu Saisonauftakt – in den umstrittenen Trikots.  © Sven Hoppe/dpa

Vor dem Anpfiff der Auftaktpartie für die neue Spielzeit nutzten die Ultras die Situation, um – nicht zum ersten Mal – den neuen Look ihrer Stars zu kritisieren.

"Bestenfalls kann es als beliebig und kurzlebig bezeichnet werden. Es wird erneut versucht modernen Trends hinterherzulaufen, anstatt eine identitätsstiftende Trikotpolitik zu forcieren, welche dem Wunsch der Basis entspricht und eines FC Bayern würdig ist", schreibt "Südkurve München" auf seiner Website.

Das nun erstmals offiziell eingesetzt Heimtrikot erzeuge laut der Mitteilung weder positive Wiedererkennung, noch habe es etwas mit der Identität des FC Bayerns zu tun.

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Neutral betrachtet ist an dem Trikot – zumindest auf den ersten Blick – wenig falsch. Die Farben Rot und Weiß bedecken (nahezu) die komplette Fläche, hier und da die notwendigen Sponsoren, das Vereinslogo über dem Herzen platziert. Und drei größere weiße Elemente.

Und genau die sind das Problem. Aus dem Rot herausstechend sollen sie ein flächendeckendes "M" darstellen, das den vorderen Oberkörper ziert. Irgendein Designer war darauf bestimmt sehr stolz. Und das ist auch okay, denn die Idee ist gut.

Unter anderem mit dieser Choreo wurde gegen das neue Trikot protestiert.
Unter anderem mit dieser Choreo wurde gegen das neue Trikot protestiert.  © IMAGO / ActionPictures

Ultras fordern schlichtes, zeitloses Design für die nächsten Jahrzehnte

Von der Mitsprache bei der Trikotgestaltung ausgesperrt: Die Bayern-Ultras fordern ein schlichtes Trikot-Design, das jahrzehntelang hält. (Symbolbild)
Von der Mitsprache bei der Trikotgestaltung ausgesperrt: Die Bayern-Ultras fordern ein schlichtes Trikot-Design, das jahrzehntelang hält. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/AFP

Die Umsetzung – ausgerechnet als Heimspieltrikot – passt den Ultras aber so gar nicht. Und vor allem: Wie es bei anderen großen Vereinen "auf der ganzen Welt" der Standard ist, fordert der Fanclub ein Trikot, das für die nächsten "Jahre und Jahrzehnte" die Identität festigt.

In leuchtendem FC-Bayern-Rot mit weißen Kragen, so die Forderung. Und in einem Design, das "Herzen und Erinnerungen ganzer Fangenerationen" umfasst. Eine klare Ansage der Ultras.

Der FC Bayern hatte für das angedeutete "M" in den letzten Wochen und Monaten von vielen Seiten viel Kritik einstecken müssen. Im Auftaktspiel gab es weitere in Form von Gesängen ("Wir wollen rot-weiße Trikots") und einem überdimensionalen Wunschtrikot-Look als Choreografie.

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Und dieses Trikot – das die "Südkurve" auch in einer T-Shirt-Variante vertreibt – ist sehr minimalistisch gehalten. Komplett in Rot, außer einem weißen Kragen, dem Vereinswappen auf der linken Brust und in weißer Schrift den Club-Namen auf dem oberen Rücken. Fertig.

Manchmal ist weniger also vielleicht wirklich mehr. Schlicht, klassisch, retro – über Generationen.

Titelfoto: Montage: Karl-Josef Hildenbrand/AFP + Sven Hoppe/dpa

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