Schiri-Chef Fröhlich rechnet mit Nagelsmann ab: "Abgrundtief respektlos"
Frankfurt am Main/München - DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich (65) hat das Verhalten von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) nach der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach am Samstag in der Bundesliga scharf kritisiert.
"Ich finde es abgrundtief respektlos, die Begrifflichkeit 'Pack' zu verwenden, egal, welche Perspektive man auch immer zu einer Situation einnimmt. Da ist dann auch das Verständnis auf Schiedsrichterseite zu Ende", sagte Fröhlich bei Sport1.
Nagelsmann war nach dem Abpfiff der Partie im Kabinen-Gang ausgerastet und hatte heftige Kritik am Unparteiischen Tobias Welz (45) wegen der frühen Roten Karte gegen den Münchner Dayot Upamecano (24) geübt.
Dabei war auch die Äußerung "weichgespültes Pack" gefallen, wie der Bayern-Trainer im ZDF-Interview einräumte: "Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter."
Später entschuldigte sich der 35-Jährige in den sozialen Netzwerken für seine Wortwahl, bei der er nach eigener Aussage zu weit gegangen ist.
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen Nagelsmann eingeleitet.
FC-Bayern-Trainer Nagelsmann in der Kritik: "Nicht immer gleich die öffentliche Bühne nutzen"
"Es geht mir hier nicht um eine Bestrafung, das ist gar nicht mein Thema. Es geht doch um viel mehr: Wie geht man mit unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen um? Und wie geht man mit Entscheidungen um, die nicht den eigenen Erwartungen entsprechen? Wo soll das hinführen, wenn das immer wieder zu größeren Schlagzeilen und Konflikten führt?", ergänzte Fröhlich.
Außerdem hatte er noch einen Rat für Nagelsmann parat: "Einfach mal durchatmen, innehalten und nicht immer gleich die öffentliche Bühne nutzen, um sich und seine Perspektive als die einzig richtige darzustellen."
Titelfoto: Arne Dedert/dpa